Touren mit dem Mazda-Roadster MX-5 über Gebirgsstraßen, Pässe, Hellinge und Klimmen
    
Mendelpass
(Passo della Mendola)
    



Der Mendelpass verbindet das im oberen Nonstal gelegene Fondo in der autonomen Provinz Trentino mit Kaltern und Eppan an der Südtiroler Weinstraße. Über seinen Scheitel verlaufen die italienisch-deutsche Sprachgrenze und die Grenze zwischen Südtirol und dem Trentino. Die in den Jahren 1879 bis 1887 für das Militär erbaute und 1901 ausgebaute Passstraße überquert den zur Nonsberggruppe gehörenden Mendelkamm zwischen dem 1.737 m hohen Penegal im Norden und dem 2.116 m hohen Roen im Süden. Der im italienischen Sprachraum "Passo della Mendola" genannte "Mendel" ist ganzjährig befahrbar, jedoch für Wohnwagengespanne gesperrt.


Schmuckes Hotel Giusy in Malosco unterhalb des Mendelpasses in Trient


Vom Gampenpass kommend erreichen wir den südlichen Talort Fondo, der gleichzeitig westlicher Talort des Mendelpasses ist. Im Zentrum von Fondo folgen wir der gut ausgebauten Provinzstraße SP35, die nach einem Kilometer als "Via Bellavista" die oberhalb von Fondo gelegene Ortschaft Malosco erreicht, wo wir unter den Sonnenschirmen des schmucken Hotel Giusy eine Kaffeepause einlegen. Vor dem Giusy heißt ein großes Plakat besonders Motorradfahrer herzlich willkommen.



Bildstock in Malosco oberhalb des Nonstales bei Fondo


Neben dem Hotel kommt von Fondo her die "Viale Belvedere" herauf, die hier in die von uns befahrene SP35 übergeht und auf deren rechter Straßenseite eine kleine Grünanlage angelegt wurde, die ein alter Bildstock ziert. Von der Terrasse der Anlage hat man einen schönen Blick hinunter auf Fondo und das Nonstal.



Casa Cantoniera seitlich der SS42 zwischen Fondo und der Scheitelhöhe des Mendelpasses


Nach unserer Kaffeepause folgen wir weiter der Viale Belvedere alias SP35 in das nahe Ronzone, wo wir nach links auf die SS42 abbiegen. Der vollständige Name der zum Mendelpass führenden Bergstraße lautet "Strada Statale 42 del Tonale e della Mendola".

Hinter Ronzone schlängelt sich die SS42 durch einen dichten Bergwald, lässt die Ortschaft Ruffré rechts liegen und erreicht nach 6 Kilometern das Dorf Villini del' Alpe mit dem "Casa Cantoniera del Tonale e della Mendola". Das Gebäude mit dem wohlklingenden Namen und der typisch pompeianisch-roten Fassade entstand wie viele andere dieser Art Mitte des 19. Jahrhunderts und diente den für das Straßennetz zwischen dem Tonale- und dem Mendelpass zuständigen Arbeitern als Basis, in der sie, wenn nötig, auch übernachten konnten. Die Betreibergesellschaft ANAS hat damit begonnen, 30 touristisch interessant gelegene Casa Cantoniere zu sanieren, um sie zukünftig durch Pächter als Albergo, Restaurant oder Café nutzen zu lassen.



Kapelle am Ortsrand von Mendel auf dem Scheitel des Mendelpasses


Nach einem weiteren Kilometer erreichen wir den Ortsrand von Mendola. Hier steht eine kleine, verschlossene Kapelle, die wohl profanierte wurde, denn die Pfarrgemeinde Ruffrè-Mendola führt sie nicht mehr als Gotteshaus auf.

Wir haben nicht aufgepasst und sie leider verpasst: Kurz hinter der Kapelle zweigt nach links eine kleine Stichstraße ab, die zu dem
1.737 m hohen Gipfel des Penegal mit dem Panorama-Restaurant Penegal führt. Von dort oben hat man eine tolle Aussicht auf die Brenta, die Ortlergruppe und die Dolomiten sowie in das 1.300 Meter tiefer gelegene Etschtal.



Alte ungepflegte aber auch moderne Bausubstanz seitlich der Hauptstraße von Mendel am Mendelpass


Entlang der Hauptstraße Via Mendola reihen sich Hotels, Albergos, Restaurants und Gasthöfe, die zum Teil abgewirtschaftet erscheinen und dringend einer Renovierung oder gar einer Sanierung bedürfen.



Villa Camille am Scheitelpunkt des Mendelpasses zwischen Fondo und Kaltern


In der Nähe der innerhalb der Ortschaft gelegenen Scheitelhöhe des Mendel verbessert sich der negative Eindruck deutlich: Die Fassaden der Gebäude sind hell und in gutem Zustand und der bunte Blumenschmuck des neben der Villa Camille gelegenen Parkplatzes mit seinen rustikalen Bänken und Tischen ist gepflegt.

Rechts der Passhöhe findet man die Bergstation der von Kaltern heraufkommenden Mendelbahn, die eine maximale Steigung von 64 Prozent bewältigt. Die Standseilbahn wurde von dem Schweizer Emil Strub geplant und im Jahr 1903 in Betrieb genommen.



Schmuckes Gebäude einer Kupferschmiede auf dem Scheitel des Mendelpasses


Einen Besuch wert ist auch das Gebäude Via Mendola Nr. 38: Hier findet man im "Ufficio Turistico" die Tourismus-Information der Gemeinde Ruffrè-Mendola und den sehenswerten Laden einer Kunstschmiede, die von Camillo Franch im Jahr 1910 in dem kleinen, im Nonstal gelegenen Dorf Cloz gegründet wurde und die auch heute noch - in vierter Generation - produziert.



Echse und Adler einers Kupferschmiedes auf dem Scheitel des Mendelpasses


Die Vielfalt der künstlerisch gestalteten und handwerklich gefertigten Artikel aus Kupfer, Messing, Eisen und Zinn ist unglaublich und vor allem der vor dem Gebäude zu sehende Kampf zwischen Echse und Adler fasziniert uns. Es ist ein Fluch und ein Segen, dass der Kofferraum unseres MX-5 bis zum letzten Quadratzentimeter mit dem Gepäck für unsere 3-Wochen-Tour vollgestopft ist und deshalb kein Mitbringsel aufnehmen kann, denn die Auswahl eines einzigen Kunstwerkes aus der breiten Angebotspalette würde uns hier sehr schwer fallen.



Auf der kehrenreichen Ostrampe des Mendelpasses zwischen Mendola und Kaltern in Südtirol


Nach unserem Rundgang über die Scheitelhöhe nehmen wir die wenig befahrene Ostrampe hinunter Richtung Kaltern in Angriff. Mit insgesamt 20 Spitzkehrern windet sich die sehr gut ausgebaute...



Einspuriger Gegenverkehr auf der Ostrampe des Mendelpasses oberhalb von Kaltern


... und auf weiten Strecken mit Stahlnetzen gegen Steinschlag gesicherte Via Mendola den steilen Ostabfall des Penegal hinunter...



Blick aus den Serpentinen der Mendelpass-Ostrampe auf das Etschtal und die Südtiroler Landeshauptstadt Bozen


... und bietet dabei tolle Ausblicke auf das Etschtal mit der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen und auf das Überetsch zwischen Eppan und dem Kalterer See mit dem bedeutendsten Weinanbaugebiet Südtirols.



Blick von der Ostrampe des Mendelpasses auf Kaltern an der südtiroler Weinstraße


Nach etwa 12 Kilometern erreichen wir schließlich die Kalterer Höhe, wo wir die SS42 verlassen und auf die nach Süden abzweigende SP15 auffahren. Kurz darauf sehen wir dann die ersten Häuser der zur Weinbaugemeinde Kaltern gehörenden und am Hangfuß des Mendelkammes gelegenen Ortsteile St. Nikolaus und Pfuß vor uns liegen.




Weitere Infos:
https://de.wikipedia.org/











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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