Lage: |
Alpen, Österreich, Türnitzer Alpen, Niederösterreich |
Talorte: |
Sägemühle und Gscheid |
Streckenlänge: |
11 km ab Sägemühle und 3 km ab Gscheid |
Maximale Höhe: |
999 m |
Maximale Steigung: |
9 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Der knapp tausend Meter
hohe Gebirgsübergang Michelbühel liegt in den Türnitzer Alpen zwischen
den Gipfeln der Burgmauer (1.216 m) im Norden, dem Trariegel
(1.189 m) im Osten sowie dem Hohen Ulreichsberg (1.276 m)
im Südwesten, an dessen Nordhang der Fluss Salza entspringt. Über
den Michelbühel führt die wenig befahrene Landesstraße L101, die
von der Mariazellerstraße B20 abzweigt und die die Annaberger Ortsteile Sägemühle und Schmelz im Westen mit Ulreichsberg
und dem südöstlich der Passhöhe zwischen Krummbach und Kernhof gelegenen
Ort Gscheid an der Gutensteinerstraße B21 verbindet. Über den Scheitel
des Michelbühel verläuft die Wasserscheide zwischen der Salza und
dem Rottenbach.
Vom
nahen
Annaberg-Pass kommend verlassen
wir die Mariazellerstraße B20 beim Gasthof Sägemühle
und folgen der links abzweigenden Landesstraße
L101 in Richtung Gscheid und Fadental.
Die schmale Landesstraße passiert die wenigen Häuser des Weilers
Sägemühle...
... und erreicht leicht ansteigend
nach einem Kilometer
den Ortseingang des zur Gemeinde Annaberg gehörenden Dorfes Schmelz.
Mit Blick auf den 1.241 Meter
hohen Galmeikogel durchquert die "Annarotte" genannte
L101 nun mit bis zu sieben Prozent Steigung die Ortschaft, ...
... um vor dem Ortsausgang von
Schmelz wieder einige Höhenmeter zu verlieren.
In der Folge durchquert die L101
ein Waldstück, in dem sie dem Bett des der Erlauf zustrebenden Lassingbaches
folgt und dabei den teilweise schroffen Südwestabfall des 1.233 Meter
hohen Scheiblingberges quert.
Drei Kilometer hinter Sägemühle
läuft die Landesstraße auf eine Lichtung zu, auf der neben zwei
Wohnhäusern auf etwa 920 Metern Höhe der Wanderparkplatz "Großer Sulzberg" angelegt wurde,
von dem aus Touren zum Dachsboden, zum Galmeikogel sowie zum Kleinen und Großen Sulzberg unternommen werden
können.
Dahinter steigt die Bergstraße
durch zwei enge Kurven bis auf eine Höhe von 955 Metern an,
passiert die Pfarralm sowie den Molterboden und verliert dabei wieder
deutlich an Höhe.
Fünf Kilometer hinter Schmelz erreicht
die L101 den Rottenbach, dem sie nun folgt. Auf einer Höhe von 900 Metern
quert die Straße den felsigen Südwesthang des 1.197 Meter hohen
Garschkogel...
... und passiert kurz darauf das
Ortseingangsschild von Ulreichsberg in der Gemeinde St. Aegyd am
Neuwalde. Hier mündet die von Walstern am Hubertussee heraufkommende
Nebenstraße in die L101.
Ulreichsberg wurde im 18. Jahrhundert
als Niederlassung für Holzknechte aus dem Dachsteingebiet gegründet, die mit
dem hier geschlagenen Holz ein Silberhüttenwerk
bei Schmelz versorgten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts
lebten hier etwa 170 Einwohner. Mit der Weltwirtschaftskrise
setzte eine Abwanderung ein, die sich auch nach dem zweiten Weltkrieg fortsetzte, auch weil der Ort damals
weder an das Strom- noch an das Telefonnetz
angeschlossen war.
Wegen dieser Abwanderung musste
im Jahr 1974 auch das Schulhaus von Ulreichsberg geschlossen werden. Elf
Jahre später baute man das Gebäude
zum "Traugottkirchlein" um. Der Name der Kapelle erinnert
an den Lehrer
Traugott Kraft, der den Schulbetrieb in der 1859 erbauten Schule durch
einen Fond sicherstellte. Heute hat die Streusiedlung knapp dreißig
Einwohner. Verlief die L101 bisher
in südöstlicher Richtung, so dreht sie hinter dem Traugottkirchlein
nach Nordosten...
... und beginnt hinter dem nahen Ortsausgang
mit dem bis zu neun Prozent steilen Anstieg zum Michelbühel Pass.
Die Straße verläuft nun mit zunächst leichtem
Gefälle durch eine Senke zwischen dem Garschkogel im Nordwesten
und dem Hohen Ulreichsberg (1.276 m) im Südosten...
... und erreicht nach eineinhalb Kilometern nun wieder
leicht
ansteigend den Weiler Ulreichsberg-Siedlung,
in dem überwiegend Wochenendhäusern stehen.
Dahinter steigt die L101 unterhalb
der 1.175 Meter hohen Karnermauer mit bis zu sechs Prozent
an, ...
... passiert knapp zehn Kilometer
hinter dem Talort Sägemühle den zu Ulreichsberg gehörenden Weiler
Tobiasl...
... und erreicht durch den steinschlaggefährdeten
und bis zu neun Prozent steilen Schlussanstieg...
... den in einer langgezogenen
Rechtskurve auf knapp tausend Metern Höhe gelegenen, unspektakulären
Scheitel des Michelbühel Passes.
Hinter dem Scheitel senkt sich
die L101 durch das bewaldete Tal zwischen dem Hohen Ulreichsberg
und dem Trariegel...
... hinunter in das Tal der jungen Salza...
... und erreicht drei Kilometer
hinter dem Scheitel des Michelbühel den auf 950 Metern Höhe gelegenen
Ortseingang von Gscheid in der Gemeinde St. Aegyd am Neuenwalde,
wo sie in die vom Ochsattel
kommende Gutensteinerstraße B21 einmündet. Nahe der Einmündung legen
wir im Alpengasthof Gruber einen ausgiebigen Boxenstopp ein. Ob
dies auch in den Folgejahren möglich sein wird, ist bei unserem Besuch
fraglich,
denn die
Wirtin sucht aus Altersgründen schon seit zwei
Jahren vergeblich nach einer Nachfolge für das neben dem Nordischen Skizentrum von St. Aegyd und
am Wiener
Wallfahrerweg nach
Mariazell gelegene
Gasthaus auf dem Kernhofer Gscheid-Sattel. Von hier aus bietet sich eine Weiterfahrt
zum Krumbachsattel oder zum Lahnsattel
an.
Weitere
Infos:
Geschichte
von Ulreichsberg
Michelbühel
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
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