Lage: |
Spanien, Kantabrisches Gebirge, Asturien, Sierra del Sueve |
Talorte: |
Arriondas (S), und Lloroñi (NW) |
Streckenlänge: |
10 km ab Arriondas und 7 km ab Lloroñi |
Maximale Höhe: |
591 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
43.4390000,-5.1934900 |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2024 |
Der Aussichtspunkt Mirador del
Fitu liegt seitlich des Gebirgsüberganges Altu del Fitu im Kantabrischen Gebirge (span.: Cordillera Cantábrica)
oberhalb der asturischen Biskaya-Küste. Er ist über die als AS-260
kartierte Landstraße "Carretera Arriondas-Colunga"
zu erreichen, die Arriondas (30 m) im Tal der Flüsse "Rio
Sella" und "Rio Piloña" mit Lloroñi (15 m) im
Tal des "Espasa" verbindet. Die wenig befahrene und kurvenreiche
Bergstraße durchquert die Sierra del Fitu, ein Teil der Sierra del
Sueve, ist durchgängig asphaltiert und zweispurig. Die sieben
Kilometer lange Nordwestauffahrt ab Lloroñi überwindet einen Höhenunterschied
von rund fünfhundertachtzig Metern mit einer Durchschnittssteigung
von acht Prozent. Die zehn Kilometer lange und in drei Wellen ansteigende
Südauffahrt ab Arriondas steigt etwa fünfhundertsechzig Meter mit
im Schnitt sechs Prozent an. Die Maximalsteigung von zwölf Prozent
findet man auf halben Weg der Nordwestrampe.
Vom Alto del
Torno kommend
erreichen wir auf der "Carretera Irún - La Coruña" genannten
N-634 den südlichen Talort
Arriondas.
Hier verlassen wir die Nationalstraße rechts abbiegend...
... und überqueren auf der
"Puente Emilio Llamedo
Olivera" - benannt nach dem hier geborenen spanischen Kanu-Meister,
Sportmanager und ehemaligen Bürgermeister Oliviera
- den "Rio Sella". Der Fluss Sella ist besonders bei Kanuten bekannt,
denn zwischen dem auch "Les Arriondes" genannten Städtchen
und Ribadesella an der "Playa de Santa
Marina" wird regelmäßig das zwanzig Kilometer lange, internationale
Piraguas-Kanurennen
ausgetragen. Auf der Brücke treffen wie aus Nichts kommend vereinzelte Regentropfen
das Objektiv unserer auf der Frontscheibe montierten Kamera.
Auf der Hauptstraße "Avenida de Europa" durchqueren wir den gut zweieinhalbtausend Einwohner zählenden Hauptort
der Gemeinde Parres, der als Ausgangspunkt für Bergtouren in der
Gebirgsgruppe
"Picos de Europa" und Stützpunkt für Kanutouren überwiegend vom Tourismus lebt.
Am Abzweig der "Avenida
de la Constitución" beachten wir das Richtungsschild
"Alto del Fito 10 km" und folgen rechts abbiegend
der als AS-260 kartierten
Straße, ...
... die nach zweihundert Metern
leicht ansteigend die Gleistrasse der Bahnlinie
Oviedo - Santander unterquert.
Vierhundert Meter weiter passiert die nun "Avenida del Castañéu"
genannte AS-260 den Ortsausgang von Arriondas.
Vorbei am Abzweig der Nebenstraße nach Fios (4 km) und Villar (6 km)
und der dahinter gelegenen Molkerei Lafuente...
... steigt die Straße mit
mittleren einstelligen Prozentwerten als "Carretera Arriondas-Colunga" zum Weiler San
Andrés mit dem Abzweig der AS-342 nach Collia und Torre an.
Kurz hinter San Andrés
setzt Nieselregen ein - unerwünscht,
aber nicht ungewöhnlich. Wie wir schon auf dem Weg von Hendaye nach
Llanes erleben durften, ist das Klima zwischen dem Kantabrischen
Gebirge und der Küste des Mar Cantábrico (Kantabrisches Meer) das gesamte Jahr über mild und recht
feucht. Wir möchten kein Risiko einzugehen und stoppen kurz, um die vor
der Frontscheibe montierte und
am Stromkabel angeschlossene GoPro-Kamera
hinter die Scheibe ins Trockene umzusetzen.
Oberhalb von San Andrés
reduziert sich die Steigung auf zwei bis drei Prozent. Durch Leitplanken
gegen Abstürze gesichert folgt die AS-260 dem Tal eines dem Sella zufließenden
Gebirgsbaches, quert dabei den Osthang
des "Peña la Rasa" (376 m),...
... dreht dann in
dessen Nordhang....
... und windet sich durch
den Bergwald der Scheitelhöhe entgegen.
Fünf Kilometer hinter
Arriondas wird der Abzweig der Nebenstraße nach Cofiño erreicht
und nach weiteren drei Kilometern, auf denen der 371 Meter
hohe "El Cerisco" auf dessen Westseite umgangen wird,
passiert die Südauffahrt den Abzweig in den zwei Kilometer entfernten
Weiler "La Salgar" mit der Einkehrmöglichkeit "Casa
Marcial".
Im zwei Kilometer langen Schlussanstieg quert die Passstraße die Osthänge
des "Cantu la Teya" (728 m)...
... und des "Los Arrudos" (671 m) und steigt dabei
mit bis zu acht Prozent an.
Knapp zehn Kilometer hinter
Arriondas kündigt dann das mit Aufklebern bis zur Unlesbarkeit verunstaltete
Schild den oberhalb des Altu del Fitu gelegenen Aussichtspunkt Mirador
del Fitu an. Über die unterhalb des 631 Meter
hohen "Piedra Redonda" gelegene Scheitelhöhe verläuft die Grenze zwischen
den Gemeinden Caravia und Parres.
Vor dem Felsen auf der
Ostseitel des Altu del Fitu...
... stellen wir unseren
Mazda MX-5 ab und folgen dem gepflasterten Weg hinauf zum
Aussichtspunkt.
Rechts des Weges wurde
im Jahr 2003 ein Monolith zur Erinnerung an die Greueltaten und
Verbrechen durch
General Francos faschistische Putschisten und zum Gedenken an die
Opfer aufgestellt: Nachdem Asturien -
mit Hilfe der deutschen Wehrmacht - in die Hände des Diktators gefallen war, wurden im Oktober 1937 auf dem Alto del Fieto zweiunddreißig
Republikaner von Francos Aufständigen erschossen. Die Inschrift des
"Homenaje a las Victimas del Odio"
lautet: "Im Gedenken an die Opfer von Hass und Unnachgiebigkeit, die mit ihrem Leben für die Verteidigung der republikanischen demokratischen Legitimität und Freiheit bezahlt haben".
Auf dem Felsen oberhalb
des Scheitels erreicht man über vierzehn Stufen die aus Stahlbeton
erbaute Aussichtsplattform
des Mirador del Fitu, die von Einheimischen "Cazu" genannt
wird (Tasse mit langem Stiel). Die 360-Grad-Aussicht muss bei guten
Sichtverhältnissen grandios sein, aber das Klima zwischen dem Kantabrischen
Gebirge und der Küste des Mar Cantábrico...
Orientierungstafeln
erklären das Panorama.
Der Blick
von hier oben reicht vom Strand "Playa la Espasa" an der Costa Verde...
... über die karstige Sierra del Sueve
mit den Gipfeln von "Bustronci"
(534 m), "Gobia" (538 m) und "Peña Pagadin"...
... und über die Sierra de la Coronas
hinweg auf den in Wolken gehüllten, noch mit Schnee bedeckten "Torre
de Cerredo", der mit 2.648 Metern der höchste Gipfel der
Picos de Europa ist
Auf dem Rückweg zur Scheitelhöhe
passiert man eine Gedenktafel, die am 27. August
1971 hier angebracht wurde. Sie erinnert mit ihrer Inschrift: "An den berühmten Industrieingenieur Don
Jose Maria Sanchez del Vallado, der diesen Aussichtspunkt im
Jahr 1927 großzügig entworfen und gebaut hat. Asturiens Repräsentanten vertreten durch seinen Provinzrat in
Dankbarkeit".
Wieder auf dem Scheitelparkplatz,
machen wir uns mangels einer Einkehrmöglichkeit auf den Weg hinunter
Richtung Küste.
Hinter dem Altu del Fitu läuft
die AS-260 auf eine erste Kehre zu, ...
... aus der das über
fünfhundertfünfzig Meter tiefer gelegene Kantabrische Meer zu sehen
ist.
Mit einem Gefälle von
etwa acht Prozent senkt sich der Carretera Arriondas-Colunga vorbei
an der auf einem Hügel installierten Sendeanlage "El Fitu"
zur zweiten Kehre...
... und bietet dabei tolle
Ausblicke. Wenn nur das Klima...
Mit Blick auf den "Pico
Piedra Blanca" (417 m) windet sich die AS-260 dann mit
wechselndem Gefälle entlang dem Südwesthang des "Pico
el Castro" (375 m)...
... durch eine Hochalm
mit freilaufendem(!) Weidevieh und passiert vor einer Felsbarriere
den Abzweig des Fahrwegs zu dem Ausgrabungsfeld
Castro
de Caravia, in dem in den Jahren 1917 und 1918 aus der Eisenzeit
stammende Bronzeornamente,
Ohrringe und Fibeln der Castrokultur gefunden wurden.
Dahinter führt die
Nordrampe durch den Einschnitt zwischen dem "Pico Ramón" im Südwesten und dem "Piedra Blanca"
im Nordosten.
Nach dem langen und
felsigen
Abhang am rechten Straßenrand wird ein Parkplatz mit einem weiteren
Aussichtspunkt
und die ehemalige "Mina de Espato Flúor" passiert,
eine von mehreren Anfang des 20. Jahrhunderts eröffneten und
ab den 1980er Jahren geschlossenen Fluorit-Minen des Bergbaugebietes
Caravia-Berbes.
In der Folge geht es mit
einem Gefälle von bis zu zwölf Prozent
in das Tal des Gebirgsbaches "Arroyo de la Cueva"...
... und zum Ortseingang
des am Fuß der Sierra del Sueve gelegenen und von Obstplantagen
umgebenen Talortes Lloroñi.
Durch den etwa hundertfünfzig
Einwohner
zählenden, gepflegt aussehenden Ort in der Gemeinde Gobiendes...
... erreichen wir beim nördlichen
Ortsausgang die
Brücke über den "Rio Espasa", ...
... hinter der wir der
nun von Palmen bestandenen AS-260 in Richtung Coceña folgen, um
über Oviedo zur Portela
de Leonte an der spanisch-portugiesischen Grenze weiterzufahren.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/mirador-del-fitu-arriondas
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.