Lage: |
Frankreich, Languedoc, Okzitanien, Corniche de Sète |
Talorte: |
Sète |
Streckenlänge |
6 km ab Gare de Sète |
Maximale Höhe: |
175 m |
Maximale Steigung: |
16 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2023 |
Der Aussichtsberg Mont Saint-Clair
erhebt sich auf einer schmalen Landzunge zwischen der Lagune Étang
de Thau und dem Golfe du Lyon oberhalb der Mittelmeer-Hafenstadt
Sète. Den 175 Meter hohen Scheitel kann man über den "Chemin
des Pierres Blanches" erreichen, der von dem westlich gelegenen
Wäldchen "Forêt des Pierres Blanches" hinauf führt. Der alternative
"Chemin de Saint-Clair" verläuft aus dem Hafengebiet kommend
entlang dem Osthang des Hausberges von Sète. Beide Auffahrten steigen
mit durchschnittlich acht Prozent an, die Maximalsteigung liegt
auf beiden Rampen bei sechzehn Prozent. Dritte Variante ist die
kurze aber bis zu zwanzig Prozent steile Südauffahrt, die am
"Place Édouard Herriot" nahe dem Cap de la Corniche beginnt. Auf dem Scheitel des Kalksteinhügels
wurde zwischen
der Kapelle "Chapelle Notre Dame de la Salette" und dem
weithin sichtbaren Kreuz "Croix de Mont Saint-Clair" ein
Besucherparkplatz angelegt, von dem aus man eine nur wenige Schritte
entfernte Aussichtsterrasse erreicht: Das Panorama auf die von Kanälen
durchzogene und deshalb auch "Klein-Venedig im Languedoc"
genannten Stadt,
auf die Lagune und die Corniche ist phantastisch.
Von der Autobahn A9 kommend
fahren wir auf die Départementstraße D2 auf, von der aus wir schon
von weitem den die Hafenstadt
Sète überragenden Mont Saint-Clair sehen.
Über die die Hafenzufahrt
überspannende Brücke "Pont Sadi-Carnot"...
... erreicht die D2 einen
Kreisverkehr, den wir durch die erste Ausfahrt in Richtung "Agde"
und "Béziers" verlassen.
Die "Boulevard de Verdun"
genannte D2 folgt nun für fünfhundert Meter in nordwestlicher Richtung
den Gleisen der Bahnlinie
von Sète nach Tarascon, dreht dann nach Südwesten und beginnt leicht
anzusteigen.
Nach weiteren fünfhundert Metern folgen wir dem Richtungsschild
"Chateau Vert", ordnen uns links ein...
... und biegen in die "Rue Robespierre" ab, die zwischen dem "Lycée
Charles de Gaule" und der "Résidance Le Vallon" in
Richtung Mont Saint-Clair ansteigt.
An der nachfolgenden
ampelgesteuerten Kreuzung geht die "Rue Robespierre"...
... in den deutlich
schmaleren "Chemin
de la Craque" über, ...
... der mit durchschnittlich dreizehn
Prozent ansteigt...
... und der durch mehrere
Engstellen verkehrsberuhigt ist.
Nach 750 Metern mündet
der Chemin de la Craque in die von dem staatlichen Pinienwald "Forêt
des Pierres Blanches" mit dem Aussichtspunkt "Panoramic
Pierres Blanches" heraufkommende Westauffahrt "Chemin des
Pierres Blanches". Hier biegt man der Ausschilderung "Panoramic
St. Clair" folgend links ab.
Der Chemin des Pierres
Blanches steigt zunächst mit niederen einstelligen Prozentwerten
in östlicher Richtung an, ...
... ist ebenfalls mehrfach
verengt und durchgängig auf 30 km/h begrenzt.
Kurz vor dem Scheitel
geht es noch einmal mit bis zu vierzehn Prozent bergauf, ...
... dann wird der auf
175 Metern Höhe gelegene Scheitel erreicht, auf den sich auch
schon die Teilnehmer der Profi-Radrundfahrt Tour de France quälten:
Am 14. Juli
2012 wurde hier während der 13. Etappe von Saint-Paul-Trois-Châteaux
zum Cap d'Agde eine Bergwertung der 3. Kategorie abgenommen.
Auf dem Mont Saint-Clair existierte bereits
im 12. Jahrhunderte ein Oratorium. Im 16. Jahrhundert wurde
auf dem Scheitel die Festung Montmorencette gebaut, die auf Anordnung
von Kardinal Richelieu im Jahr 1632 geschliffen werden musste. In
den Ruinen ließen sich danach Einsiedler nieder, die ein kleines
Kloster gründeten. 1861 entstand eine Kapelle,
die fünf Jahre später der Gottesmutter von La Salette geweiht wurde
und die bald zu einem Wallfahrtsort wurde. Die Chapelle
Notre Dame de La Salette wurde im Jahr 1952 mit Fresken verschönert, bei unserem
Besuch wurde das Dach erneuert.
Seitlich der Kapelle
steht am Rand eines kleinen Parkplatzes das riesige weiße Kreuz
von Saint-Clair, das am 19. Februar 1983 eingeweiht wurde.
Es ersetzte ein Vorgängerkreuz aus dem Jahr 1866, das ein Jahr zuvor
durch einen schweren Sturm zerstört worden war. 2009 erhielt es
einen neuen, seeluftbeständigen Anstrich. Am Sockel des mit Einbruch
der Dämmerung bis tief in die Nacht angestrahlten Croix de
Mont Saint-Clair findet man eine Marmortafel mit der Inschrift:
"Von der Spitze des Kreuzes schaute Jesus auf die Stadt. Maria stand zu seinen Füßen und weinte. Möge das Kreuz diejenigen schützen, die es errichtet haben"
Auf der gegenüberliegenden
Seite des Parkplatzes ragt der 42 Meter hohe Relaismast des
Senders Mont Saint-Clair in die Höhe, der die Region Okzitanien u.
a. mit UKW-Radio und Mobilfunk versorgt.
Von der Aussichtsplattform
hat man einen tollen Blick auf die Bucht des "Étang de Thau",
...
... auf das Stadtzentrum
von Sète...
... und auf die weitläufigen
Hafenanlagen, die zweitgrößten an der französischen Mittelmeerküste.
Bei klarer Sicht kann man sogar den 2.785 Meter hohen "Pic
du Canigou" in den Pyrenäen erkennen.
Für die Talfahrt zurück
zum Hafen wählen wir den "Chemin de Saint-Clair"
am Südosthang des Mont Saint-Clair. Weit kommen wir aber nicht:
Die leuchtend roten Sonnenschirm des empfehlenswerten "La
Haut" laden zu einem Erfrischungs-Stopp ein. Hier gibt es Snacks,
kalte und warme Getränke und leckeres Eis.
Danach rollen wir auf
dem auf 30 km/h begrenzten Chemin de Saint-Clair entlang hoher
Natursteinmauern talwärts...
... und passieren wie
bei der Auffahrt mehrere wechselseitig angelegte Fahrbahnverengungen.
Fünfhundert Meter hinter
dem Scheitel taucht die Mole Saint-Louis der südlichen Hafeneinfahrt unter uns
auf...
... und kurz darauf wird
das rechts der Straße gelegene Fort Richelieu erreicht.
Die sich über drei Terrassen erstreckende Festungsanlage entstand im 18. Jahrhundert gemeinsam mit
dem tiefer gelegenen Fort Saint-Pierre zur Sicherung
der Zufahrt in den Canal de Sète. Das Fort Richelieu ist auch heute noch
im Besitz des Militärs und wird von der französischen Marine genutzt.
Der Chemin de Saint-Clair
umgeht das Fort an dessen Nordseite mit einem Gefälle von zehn bis
zwölf Prozent...
... und mündet eineinhalb
Kilometer hinter dem Scheitel und fast auf Meereshöhe in die "Grande
Rue Haute".
Über die "Rampe des
Arabis" geht es dann...
... hinunter zum "Croix
des Missions" mit dem Schriftzug "PAX" und den Jahreszahlen
1743, 1949 und 1987...
... und zu den modernen Hotelbauten
nahe dem Yachthafen. Von hier aus gelangt man über die "Promenade
Jean-Baptiste Marty" zurück zum Ausgangspunkt bei der Brücke "Pont Sadi-Carnot",
alternativ erreicht man über die "Promenade Marèchal Leclerc"
und die Départementstraße D612 die zahlreichen Badestrände an der
Landzunge zwischen dem Mittelmeer und der Lagune Étang de Thau.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/mont-saint-clair-sete
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.