Lage: |
Alpen, Österreich und Italien, Karnische Alpen, Kärnten und Friaul |
Talorte: |
Tröpolach und Pontebba |
Streckenlänge: |
11 km von Tröpolach und 13 km von Pontebba |
Maximale Höhe: |
1.532 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Der Nassfeldpass verbindet
die italienische Ortschaft Pontebba im Kanaltal mit dem österreichischen
Tröpolach in Tal der Gail. Der im italienischen Sprachraum "Passo di
Pramollo" genannte Alpenübergang verläuft in Nord-Süd-Richtung
und nutzt die Senke zwischen
dem 2.239 m hohen Rosskofel im Westen sowie dem 2.195 m
hohen Gartnerkofel im Osten. Auf der Passhöhe liegt das größte
Skigebiet Kärntens, weshalb der Übergang auch in den Wintermonaten
offen gehalten wird.
Vom Passo
di Sella Nevea kommend befahren wir den Nassfeldpass ab
Pontebba. Die Strada Provinciale 110 führt als "Via Guglielmo
Marconi" durch das Zentrum des Ortes und überquert den
Wildbach "Torrente Pontebbana", der zweihundert Meter
weiter in den Fluss "Fella" mündet. Hinter der Brücke
biegt die SP110 nach links ab und trägt jetzt den Namen "Via
Pramollo".
Leicht ansteigend folgt
sie zunächst dem Ufer des Torrente Pontebbana in nordwestlicher
Richtung. 300 Meter weiter dreht sie dann nach Nordosten ab
und überquert nach weiteren 200 Metern den Wildbach "Rio
Bombaso", ...
... wo ein Hinweisschild
den Abzweig der SP112 nach Moggio Udinese ankündigt. Wir bleiben
auf der SP110, ...
... durchqueren ein Waldstück und
räubern auf gutem Asphalt durch die ersten drei Kehren.
Zwischen den Kehren Nr.
3 und Nr. 4 passieren
wir mehrere einzelstehende Häuser und eine alte Scheune. Die
Straße steigt nun etwas steiler an und quert den Südosthang des 1.265 Meter
hohen Monte Cervo.
Nach vier Kilometern
wechselt die SP110 über eine steinerne Brücke auf die östliche
Seite
des Rio Bombaso-Tals.
Die Südrampe verläuft nun
in südöstlicher Richtung und quert den
Westabfall der Berge Monte Brizzia (1.570 Meter) und Skalzerkofel
(1.498 m), dann stoppt
uns eine Ampelanlage, weil die Rampe dahinter einspurig weitergeführt
wird. Lange warten müssen wir auf den Gegenverkehr nicht, die
maximale Wartezeit beträgt laut Hinweisschild maximal vier
Minuten.
Hinter der Engstelle wartet
ein Kehrtunnel auf uns, ...
... und nach einem weiteren,
deutlich kürzeren Tunnel wechselt die Südrampe dann wieder auf den Gegenhang
mit den nächsten vier Kehren.
Während die Passstraße
nun den Osthang des 1.814
Meter hohen Monte Malvueric basso quert wird der Fahrbahnbelag
spürbar schlechter und zeigt lange Risse und Schlaglöcher, die
Seitensicherungen sind aber in einem guten Zustand.
Nach sechs
weiteren Kehren
erreichen wir die auf 1.225 Metern Höhe gelegenen
Malga Tratten.
Zur Alm gehören zwei Käsereien, in denen Milch und Käse
hergestellt werden, die man verkosten und kaufen kann sowie eine kleine Gaststätte, in der
Speisen und Getränke angeboten werden.
Hinter der Alm durchquert
die Südrampe des Passo Pramollo wieder ein größeres Waldstück,
in dem sie die verbleibenden 300 Höhenmeter bis zum Scheitel
mit acht Kehren überwindet, ...
... dann sehen wir noch etwas
unterhalb der Scheitelhöhe das Passschild des Nassfeldpasses
vor uns.
Dahinter passieren wir
das Hotel-Restaurant Al Gallo Forcello auf
der rechten Straßenseite und
das schräg gegenüber gelegene Albergo Wulfenia da Livio,
dessen Name an die seltene und deshalb geschützte Kärntner Alpenblume
Wulfenie (Wulfenia carinthiaca) erinnert,
die von Freiherr von Wulfen entdeckt wurde und die auch unter
dem Namen "Kuhtritt" bekannt ist.
Apropos Kuhtritt: Wir sind nicht die einzigen
auf dem Weg zur nahen Grenze nach Österreich. Diesmal halten uns
aber keine Wohnwagengespanne auf, sondern noch sehr viel langsamere
Verkehrsteilnehmer, die zu allem Übel auch noch die gesamte
Fahrbahnbreite für sich in Anspruch nehmen. Ausnahmsweise erlauben wir
uns, über das Schotterbett rechts zu überholen.
Auf der Scheitelhöhe
haben wir trotz der tief hängenden Regenwolken einen schönen
Blick über den Lago del Pramollo, der bis in das frühe 20. Jahrhundert
hinein "Nassfeld" genannt wurde. Die ihn umgebenden
Wiesen erinnern uns an eine norddeutsche Moorlandschaft.
Wir parken unseren MX-5
nahe dem Grenzübergang von Italien nach Österreich...
... und dem schon auf
österreichischer Seite stehenden Hotel Berghof...
... für einen ausgiebigen
Boxenstopp beim Italiener in der empfehlenswerten Pizzeria Kabrio,
was kein wirklich
guter Gedanke war. Denn während wir lecker essen, beginnt das Nassfeld
seinem Namen alle Ehre zu machen: Als wir gestärkt zum
Roadster zurück gehen hat es sich komplett zugezogen und es
regnet. Kurz hinter dem Scheitel schüttet es dann dermaßen stark, dass wir trotz
maximaler Scheibenwischerstufe
kaum etwas sehen und vorsichtigt durch die 12 Kehren der Nordrampe nach Tröpolach hinunterschleichen,
wo es heftig weiterschüttet. An Streckenfotos ist dabei
nicht zu denken.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de
Youtube-Video
Mit
dem MX-5 auf den Nassfeldpass
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.