Lage: |
Deutschland, Eifel, Nordrhein-Westfalen, Nordeifel, Rureifel |
Talorte: |
Brück, Üdingen, Kreuzau und Abenden |
Streckenlänge: |
2,6 km ab Brück, 6 km ab Üdingen, 8 km ab Kreuzau und 4,5 km ab Abenden |
Maximale Höhe: |
330 m |
Maximale Steigung: |
11 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2020 |
Die auf einer 320 Meter hohen
Bergkuppe am Rand des Nationalparks Eifel gelegene
Stadt Nideggen ist auf mehreren Wegen erreichbar: Von Norden kommend
ist eine Anfahrt auf der Kreisstraße K32 ab Üdingen ebenso möglich
wie auf der L249 ab Kreuzau. Anspruchsvoller und kurvenreicher sind
jedoch die beiden Auffahrten aus dem Rurtal: Aus dem südlich gelegenen
Dorf Abenden steigt die L249 durch vier Kehren und mit bis zu zehn
Prozent Steigung in die etwa zehntausend Einwohner zählende und
zum Kreis Düren gehörende Kleinstadt; aus dem Westen führt die
"Burgstraße" genannte L11 kurvenreich und durch zwei Kreisverkehre
ins Zentrum von Nideggen, von wo aus die Burg Nideggen schnell erreicht
werden kann.
Wir starten die Westauffahrt nach
Nideggen in der zur Gemeinde Hürtgenwald gehörenden Ortschaft Zerkall im Rurtal. Die
"Bergsteiner Straße" genannte L11 durchquert das zweihundert
Einwohner zählende Dorf in einer weit gezogenen Rechtskurve, ...
... überquert hinter dem Ortsausgang
die Gemeindegrenze zwischen Hürtgenwald und Nideggen und läuft -
auf
50 km/h Höchstgeschwindigkeit begrenzt - auf den Bahnübergang der
Rurtalbahn
zu, die Düren und Kreuzau mit Heimbach verbindet.
Dahinter folgt die Landesstraße
eben verlaufend und fast kurvenlos dem orographisch linken Ufer
der Rur und erreicht nach einem Kilometer den Eingang des Nideggener
Ortsteils Brück.
Vorbei am Rurtal-Bahnhof Nideggen-Brück
läuft die nun "Zerkaller Straße" genannte L11 auf einen
Kreisverkehr zu, über dem auf einem Buntsandsteinfelsen unser Ziel
thront: die Ruine der einst mächtigen Burg
Nideggen. Im Kreisverkehr lassen wir die 1. Ausfahrt auf die L246 nach Schmidt
in der Eifel rechts liegen...
... und verlassen
den Kreisel durch die zweite Ausfahrt in Richtung Nideggen, hinter
der der eigentliche Westaufstieg beginnt. Die nun als "Burgstraße"
ausgeschilderte L11 passiert in der Folge mehrere beidseitig
der Straße stehende Wohnhäuser sowie das Restaurant Miracoli, ...
... überquert die
Rur und erreicht unmittelbar hinter der Rurbrücke der Ortsausgang
von Brück.
Hinter dem Ortsausgangsschild
tritt die Burgstraße in den Wald ein, steigt mit bis zu elf Prozent
auf eine Linkskurve zu...
... und läuft dann
mit einstelligen Steigungswerten entlang des Nideggener Bachs auf
die erste von zwei Kehren zu.
Auf längeren Passagen
der gut ausgebauten und beidseitig mit Leitplanken gesicherten Burgstraße
besteht Überholverbot.
Nach knapp zwei
Kilometern erreicht die Westauffahrt den Ortseingang von
Nideggen und dahinter einen ersten Kreisverkehr, an den sich direkt ein zweiter
anschließt, von dem aus die L11 nach Abenden und Heimbach sowie
die L33 nach Düren abzweigen. Wir nehmen hier die erste Ausfahrt...
... und folgen
der weiter ansteigenden Straße "Im Altwerk", die vorbei
an gepflegten, teilweise unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäusern
zum historischen "Dürener Tor" in der Altstadt von Nideggen
führt. Das zweigeschossige Doppelturmtor wurde im frühen 14. Jahrhundert
erbaut und war als eines von drei Stadttoren Bestandteil der mittelalterlichen
Stadtbefestigung.
Da das Dürener
Tor nur vom Stadtkern aus durchfahren werden darf, biegen wir vor
ihm rechts ab und folgen den Straßen "Bewersgraben", "Hindenburgstraße"
und "Bahnhofstraße" zu dem am Hang des Burgberges angelegten
Marktplatz der Stadt. Nideggen wurde im Mittelalter gegründet und
im Jahr 1184 erstmals urkundlich erwähnt. Während des Pfälzischen
Erbfolgekrieges wurde die aufstrebende Stadt 1689 von französischen
Truppen verwüstet und niedergebrannt. Mit dem erneuten Einmarsch
französischer Truppen im Jahr 1794 geriet Nideggen unter französische
Verwaltung und verlor das Stadtrecht. Durch den Wiener Kongress
des Jahres 1815 fiel Nideggen mit dem Rheinland an die Rheinprovinz.
Es folgte ein wirtschaftlicher Aufschwung, der mit dem Zweiten Weltkrieg
ein jähes Ende fand, denn große Teile der Stadt wurden durch Bombenangriffe
und Artilleriegefechte zerstört.
In seiner Südecke
verlassen wir den Marktplatz und folgen der steil ansteigenden und
gepflasterten "Kirchgasse", ...
... durchfahren
das im 13. Jahrhundert errichtete, "Nytstor"
genannte rundbogige Burgtor der ab dem Jahr 1177 errichteten Burganlage...
... und stellen
die Roadster auf dem Parkplatz neben der katholischen
Pfarrkirche
St.
Johannes Baptist ab. Das um 1177 erbaute und Johannes
dem Täufer geweihte Gotteshaus wurde Mitte des 17. Jahrhunderts
durch einen Blitzeinschlag schwer beschädigt und in der Folge ebenso
wieder hergestellt wie nach den Erdbeben des 18. Jahrhunderts
und den Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs.
Vom Parkplatz aus
erreicht man entlang der Kirchgasse den nahen Vorhof der Burg, hinter
dem der von Laubbäumen umgebene und als Wohn- und Wehrturm angelegte Bergfried
in die Höhe ragt. Er wurde als erstes Gebäude der Burg hochgezogen.
Seit 1979 ist im Turm das Burgenmuseum untergebracht.
Der riesige Innenhof
der hoch über der Rur gelegenen Burg Nideggen wird von massiven
Wehrmauern und einem zweigeschossigen Winkelbau begrenzt. Absoluten
Schutz bot die Burg den Grafen und Herzögen von Jülich aber nicht,
denn 1542 wurde sie von Kaiser Karl V. eingenommen und in weiten
Teilen zerstört. Den Rest erledigten die weiter oben schon erwähnten
Erdbeben des 18. Jahrhunderts: Burg Nideggen verfiel zur Ruine,
wurde Ende des Jahrhunderts zum Abbruch verkauft und in der Folge
als Steinbruch
genutzt. Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert ließ der Kreis
Düren schließlich die Mauerreste sichern und teilweise wieder aufbauen.
Der große Winkelbau mit dem vorgesetzten Rundturm wurde in den 1950er
Jahren auf romanischen Resten hochgezogen und beherbergt heute das
Burgrestaurant.
Weitere
Infos:
Stadt
Nideggen
Burg
Nideggen
Museum
Burg Nideggen
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