Touren mit dem Mazda-Roadster MX-5 über Gebirgsstraßen, Pässe, Hellinge und Klimmen
    
Nigerpass
(Passo di Nigra, Rosengartenstraße)
    



Der Nigerpass verbindet die Ortschaften Blumau im Eisacktal sowie St. Zyprian und Tiers im Tierser Tal mit der Ortschaft Karersee an der Westrampe des Karerpasses. Die Passstraße nutzt dabei zuerst in West-Ost-Richtung verlaufend die natürliche Senke zwischen dem 2.192 Meter hohen Mittagskofel (ital.: Cima di Mezzodi) im Norden und dem 1.655 Meter hohen Buselineck (Monte Nigra) im Süden, dreht dann nach Süden ab und schlängelt sich aussichtsreich entlang der Westseite der Rosengartengruppe. Die wenig befahrene, gut ausgebaute, kurvenreiche und bis zu 24 Prozent steile Passstraße wurde im Jahr 1957 gebaut und tangiert den Naturpark Schlern-Rosengarten, der 1974 als "Naturpark Schlern" gegründet und im Jahr 2003 um das Rosengartenmassiv erweitert wurde.



Hotel Castel Latemar an der Westrampe des Karerpasses nahe der Abzweigung zum Nigerpass in den Dolomiten


Vom Scheitel des Karerpasses kommend erreichen wir nach sechshundert Metern das
Hotel Castel Latemar, ...



Abzweig der Bergstraße zum Nigerpass nahe dem Castel Latemar an der Westrampe des Karerpasses in den Dolomiten


... bei dem die Bergstraße zum nahen Nigerpass in nördlicher Richtung abzweigt und danach die auf 1.710 Metern Höhe gelegene Christomannos Alm quert. Der Name der Alm erinnert an den Südtiroler Rechtsanwalt, Bergsteiger und Fremdenverkehrspionier Theodor Christomannos, der am 31. Juli 1854 in Wien geboren wurde und der sich die wirtschaftliche und touristische Erschließung von Südtirol zur Lebensaufgabe gemacht hatte. Er war ab 1891 Präsident der Alpenvereinssektion Meran, gründete den "Verein für Alpenhotels in Tirol", förderte als Präsident der Handelkammer Bozen u. a. den Bau des unterhalb des Karerpasses gelegenen Grand Hotel
Karersee und engagierte sich zudem für den Bau der Bergstraße nach Sulden und der Großen Dolomitenstraße von Bozen über das Pordoijoch, den Falzarego- und den Valparolapass nach Cortina d'Ampezzo. Theodor Christomannos verstarb am 30. Januar 1911 in Meran.



Südrampe des Nigerpasses unmittelbar hinter dem Abzweig von der Westrampe des Karerpasses in den Dolomiten


Auf der Christomannos Alm steigt die auch "Via Nigra" und "Nigerstraße" genannte Passstraße mit vier bis sechs Prozent an, ...



Südrampe des Nigerpasses vor dem Sessellift vom Karersee zum Rifugio Paolina in den Dolomiten


... unterquert den durch Netze gesicherten Sessellift vom Karersee zum Rifugio Paolina am Fuß der Rotwand, ...



Pistenüberführung an der Südrampe des Nigerpasses hinter dem Sessellift vom Karersee zum Rifugio Paolina in den Dolomiten


... sowie die Betonüberbauung für die von dort herunterkommende Abfahrtspiste.



Via Nigra  zum Nigerpass vor den Rosengarten-Skiliften und den Gipfeln der Rosengartengruppe in den Dolomiten


Nach einem knappen Kilometer passiert die auch unter dem Namen "Rosengartenstraße" bekannte Südanfahrt zum Nigerpass eine weitere Pistenüberbauung und die "Rosengarten-Skilifte" des Skigebietes Carezza-Karersee-Rosengarten, hinter denen die Gipfel der Rosengartengruppe aufragen, darunter Tschagerspitz (Le Coronele - 2.720 m), Tscheiner Spitze (Cima la Sforcella - 2.810 m) und Rotwand (Roda di Vaèl - 2.806 m).

Der Sage nach erhielt der acht Kilometer lange Gebirgszug seinen Namen von einem wunderschönen Rosengarten, den der Zwergenkönig Laurin zwischen den Felsen angelegt haben soll. Als Laurins Nachbar alle Adeligen, nicht aber den Zwergenkönig, zu seiner Hochzeit eingeladen hatte, war Laurin derart brüskiert, dass er seine Tarnkappe anlegte und die Braut in sein Felsenreich entführte. Dietrich von Bern gelang es jedoch, den Zwergenkönig in seinem Rosengarten zu stellen. In seinem Zorn belegte Laurin den Garten mit dem Fluch, dass ihn weder bei Tag noch bei Nacht jemand erblicken solle. Da er bei seinem Fluch aber die Dämmerung vergaß, präsentiert sich nun die Rosengartengruppe jeweils bei Sonnenauf- und -untergang für ein paar Minuten in den prächtigsten Farben.



Südrampe des Nigerpasses im Bergwald oberhalb der Moseralm in den Dolomiten


Hinter den Skiliften quert die Rosengartenstraße leicht ansteigend den Westhang des 1.830 Meter hohen Kaisersteins und schlängelt sich dabei durch den geschlossenen Bergwald oberhalb der Moseralm.



Ochsenhütte seitlich der Südrampe des Nigerpasses vor der Rosengartengruppe in den Dolomiten


Dreieinhalb Kilometer hinter dem Abzweig vom Karerpass passieren wir die unterhalb des Tschagerspitz auf 1.780 Metern Höhe gelegene und privat geführte Ochsenhütte. Hier dreht die Passstraße nach Westen ab...



Südrampe des Nigerpasses zwischen Ochsenhütte und Tscheinerhütte in den Dolomiten


... und unterquert den von der Moseralm heraufkommenden und in der Wintersaison 2014/2015 eröffneten Sessellift "Tschein", der unterhalb der Rosengartenhütte endet.



Tscheiner Hütte seitlich der Südrampe des Nigerpasses vor der Rosengartengruppe in den Dolomiten


Vierhundert Meter hinter der Ochsenhütte bietet sich das auf 1.774 Metern Höhe gelegene Restaurant Tscheiner Hütte zu einem Boxenstopp an. Hier überfahren wir den höchsten Punkt der Passstraße, der allerdings nicht der offizielle Scheitel des Nigerpasses ist. Dieser liegt erstaunlicherweise knapp 4 Kilometer weiter nördlich und 84 Höhenmeter tiefer.



Blick von der Tscheiner Hütte an der Südrampe des Nigerpasses auf die Latemargruppe in den Dolomiten


Von der Tscheiner Hütte hat man einen tollen Ausblick auf die Latemargruppe.



Südrampe des Nigerpasses zwischen der Tscheiner Hütte und der Scheitelhöhe


Hinter der Tscheiner Hütte dreht die Nigerstraße wieder nach Norden und führt in weit gezogenen Kurven durch ein weiteres Waldstück....



Südrampe des Nigerpasses vor den Liftanlagen der Obertierser und Frommer Alm in den Dolomiten


... zu den Liftanlagen der Frommeralm und der Obertierser-Alm, die von Welschnofen aus das Skigebiet unterhalb der Rosengartenhütte bedienen. Vorbei an dem gut besuchten Alpengasthof Frommeralm und dem kurz dahinter im Jahr 2016 erbauten Almrestaurant Obertierscher Alm, die neben Südtiroler Küche auch Übernachtungsmöglichkeiten anbieten, ...



Passschild des Nigerpasses vor dem Niger-Joch-Haus in den Dolomiten


... überquert die Via Nigra im folgenden Waldstück den sich tief in die Felsen einschneidenden Lochererbach (Rio Gola im Val di Gola) und erreicht nach einem guten Kilometer den offiziellen Scheitel des Nigerpasses und das etwas unterhalb davon stehende Passschild, das 1.690 Meter als Scheitelhöhe angibt. Hinter dem in einer weiten Kurven gelegenen unbefestigten Parkplatz...



Niger-Joch-Haus nahe der Scheitelhöhe des Nigerpasses in den Dolomiten


... steht das Niger-Joch-Haus. Das auch unter den Namen "Nigerhütte" und "Rifugio Passo Nigra" bekannte Haus ist ein beliebter Anlaufpunkt für Wanderer, Radler und Biker, denn es liegt an den Wanderwegen "Nigertalweg" (Sentiero Valle Nigra) und "Sagenweg" (Sentiero delle Leggende) und bietet zudem neben Übernachtungsmöglichkeiten und einer bodenständigen Küche auch herrliche Ausblicke auf die umliegenden Felswände der Rosengartengruppe und des Schlern.



Nordwestrampe dea Nigerpasses vor der Rosengartengruppe in den Dolomiten


Am Niger-Joch-Haus dreht die Passstraße zunächst nach Osten und senkt sich mit sechs bis acht Prozent Gefälle durch den Bergwald auf den Westabfall der Rosengartenspitze zu.



In den Kehren des Nigerpasses zwischen der Scheitelhöhe und St. Zyprian im Tierser Tal in den Dolomiten


In der ersten Kehre wendet sich die Via Nigra dann nach Norden, überquert den Weissteinerbach (Rio di Pietra Bianco) und kurz darauf in der zweiten Kehre den an der König-Laurin-Wand (Croda di Re Laurino, 2.813 m) entspringenden Tierser Bach (Rio Tires), der bei St. Zyprian im Tierser Tal in den Tschaminbach (Rio di Giamin) mündet.



Nigerpass-Straße Via Niger bei Ranggun zwischen der Scheitelhöhe und St. Zyprian im Tierser Tal in den Dolomiten


Durch vier weitere enge Kehren und einige weiter gezogene Kurven erreichen wir den Wander-Parkplatz Runggun (Roncone), wo der Bergwald zurückbleibt.



Via San Cipriano zwischen der Scheitelhöhe des Nigerpasses und St. Zyprian im Tierser Tal in den Dolomiten


Vor uns öffnet sich nun das Tierser Tal und die Via Nigra ändert hier ihren Namen: Sie führt als "Via San Cipriano"...



Ortseingang von St. Zyprian im Tierser Tal unterhalb des Nigerpasses in den Dolomiten


... hinunter zum Ortseingang von St. Zyprian (San Cipriano).


Via San Cipriano in der Ortschaft St. Zyprian unterhalb des Nigerpasses im Tierser Tal in den Dolomiten


Das auf 1.070 Metern Höhe am Naturpark Schlern-Rosengarten gelegene kleine Bergdorf wurde nach dem heiligen Cyprian von Antiochia benannt und gehört zur Gemeinde Tiers.



Kirche von St. Zyprian seitlich der Passstraße zum Nigerpass in den Dolomiten


Hinter der Ortschaft steigt die Via San Cipriano noch einmal kurz an und erreicht die spätromanische Kirche von St. Zyprian. Das kleine Gotteshaus wurde im 13. Jahrhundert erbaut und den Heiligen Cyprian und Justina von Antiochia geweiht. An der Außenfassade stellt ein Fresko aus dem 17. Jahrhundert die Rettung der Platzlinerwiese dar: Der Sage nach schleuderte Gott Blitze auf die oberhalb der Ortschaft gelegene Platzlinerwiese, auf der eine Herde weidete. Zyprian und Justina beschützten die Tiere mit ihren ausgebreiteten Mänteln.



Auf der Nigerpassstraße unterhalb der Rosengarten- und Schlerngruppe in den Dolomiten


Von St. Zyprian aus fahren wir unterhalb der Schlerngruppe über Villa di Mezzo, Tiers und Oberaicha nach Blumau im Eisacktal, von wo aus wir über Kardaun, Birchabruck und den Passo di Lavazè zu unserer Unterkunft in Cavalese weitertouren.




Weitere Infos:
https://kurvenkoenig.de/











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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