Lage: |
Alpen, Slowenien, Dinarisches Gebirge, Innerkrain |
Talorte: |
Spodnja Idrija und Dolenja Trebuša |
Streckenlänge: |
14 km ab Spodnja Idrija und 9 km ab Dolenja Trebuša |
Maximale Höhe: |
721 m |
Maximale Steigung: |
8 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2019 |
Der südlich der Julischen
Alpen im Dinarischen Gebirge zwischen dem Kanomlja- und dem Hotenja-Tal
gelegene Pass "Oblakov vrh" verbindet auf kürzestem Weg die slowenischen
Städte Idrija im Tal des Flusses Idrijca und Tolmin im Soca-Tal.
Die Bergstraße "610" über den weitgehend unbekannten Oblakov vrh ist
wenig befahren, da der regionale und überregionale Verkehr
die zwar weitere, dafür aber besser ausgebaute und schnellere Talstraße
"102" nutzt. Der Scheitel der Passstraße liegt unterhalb
des 1.148 Meter hohen "Hudournik" zwischen den zur
Region Goriška gehörenden Talorten
Spodnja
Idrija und Dolenja Trebuša.
Von Ljubljana kommend erreichen wir auf der "Keltika"
genannten slowenischen Landstraße 102
durch die Ortschaften Kalce, Godovic
und Idrija die
Gemeinde Spodnja Idrija, den südöstlichen Talort
des Oblakov vrh. Wir durchfahren den bereits im 12. Jahrhundert
besiedelten, früher auch "Unteridrija"
genannten und etwa 1.800 Einwohner zählenden Ort...
... und sehen in der Ortsmitte das erste
Hinweisschild zum Oblakov vrh, dem wir links abbiegend folgen.
Die als "610" ausgeschilderte,
breit angelegte und gut asphaltierte Straße führt an den langgestreckten Werkshallen des Industrieanlagenbauers
"Hidria Rotomatika" vorbei und passiert dahinter das Ortsausgangsschild
von Spodnja Idrija.
Die
Passstraße wird nun schmaler und folgt moderat ansteigend dem Tal
des Kanomljica, der oberhalb von Gorenja
Kanomlja entspringt und in Spodnja Idrija in die Idrijca mündet.
Nach wenigen hundert Metern wird unsere Fahrt von einer Ampelanlage
gestoppt, ...
... die
die Durchfahrt durch eine längere Baustelle regelt. Auf Schotter und
Sand schlängeln wir uns schließlich durch die Staub aufwirbelnden
Baustellenfahrzeuge. Immerhin ist der "Naturbelag" so
weit eingeebnet, dass ein Aufsetzen ausgeschlossen ist. Bei tiefergelegten
Fahrzeugen mag dies anders sein...
Nahe dem Weiler Spodnja
Kanomlja
ist die "610" bereits neu
asphaltiert. Viel schneller als in der Baustelle können wir hier
aber nicht fahren, denn es liegen
noch massenweise Asphaltklumpen und Geröll auf der Fahrbahn.
Drei
Kilometer hinter Spodnja Idrija kommen wir auf dem alten, rissigen und
brüchigen Asphalt
dann endlich schneller voran. Die "610" steigt kontinuierlich
mit drei bis fünf Prozent an und schlängelt sich durch einen immer
dichter werdenden Mischwald.
Überraschung: Ab Kilometer
drei rollen wir wieder auf neuem Asphalt. Neue Leitplanken sichern
die Talseite der Straße und in den Fels eingelassene Anker stabilisieren
den Felsabbruch der Bergseite.
Kurz vor dem Weiler Srednja Kanomlja
geht der neu ausgebaute Straßenabschnitt dann in den deutlich schmaleren
Altzustand über.
Wir durchfahren die lang
gezogene Streusiedlung,
...
... passieren hinter Srednja Kanomlja mehrere einzeln gelegene Häuser und Gehöfte...
... und
treiben dabei über mehrere hundert Meter ungewollt ein Reh vor uns her,
das anstatt sich im angrenzenden Wald in Sicherheit zu bringen,
die Passstraße zur Flucht nutzt.
In der Folge
wird die "610" noch enger und passiert den felsigen Westabsturz
einer etwa 900 Meter hohen und von Südost nach Nordwest verlaufenden
Kammlinie des Dinarischen Gebirges.
Elf Kilometer
hinter dem Talort Spodnja Idrija
erreichen wir den Weiler
Gorenja Kanomlja, von dem wir von der Straße aus nur wenige Häuser
sehen, ...
... und
kurz darauf taucht vor der Motorhaube unseres MX-5 das etwas unterhalb des Scheitels stehende
Passschild des Oblakov vrh vor uns, das eine Höhe von 721 Metern
angibt.
Auf der unspektakulären
Scheitelhöhe informiert eine Schautafel über den knapp 300 km² großen
"Idrija
UNESCO Globalin Geopark", dessen geologische Formationen
und Höhlen im Mesozoikum entstandenen. Von hier oben
hat man einen tollen Ausblick Richtung Süden in das von uns gerade
durchfahrene Kanomljica-Tal...
... sowie auf die vor uns
liegende Nordrampe,
sie sich kurvenreich hinunter in das neun Kilometer entfernte Dolenja Trebuša
schlängelt,
wo wir unsere mittägliche Pause einlegen wollen. Deshalb halten wir uns
hier oben nicht lange auf und starten nach dem obligatorischen Passfoto
die Abfahrt hinunter ins Hotenja-Tal.
In den ersten Kehren der schmalen, aber sehr gut ausgebauten Nordrampe
des Oblakov vrh sind wir uns sicher, in wenigen Minuten den nördlichen
Talort zu
erreichen, ...
... doch
die schnelle Talfahrt findet nach wenigen hundert Metern ein jähes Ende: Die
Nordrampe mutiert zu einer Natur-/Schotterstraße mit vielen steinigen, teilweise auch tiefen,
sandigen Abschnitten, die zudem von künstlich angelegten
Entwässerungsgräben gequert wird. Um die Bodengruppe unseres Roadsters
nicht zu beschädigen, ...
... ist
nun "Schleichfahrt" hinunter ins Tal angesagt.
Zuerst
folgt die an den gefährlichsten Stellen mit Absturzsicherungen versehe
Nordrampe dem östlichen Hang des Hotenja-Tals.
Nach einigen Kehren wechselt sie
dann auf die westliche Talseite und quert den Nordostabfall des
1.148 Meter hohen Hudournik.
Dabei
bietet sie trotz aufziehender dunkler Regenwolken stellenweise schöne Ausblicke
auf die nahen Julischen Alpen.
Nach
etwa sieben Kilometern auf Schotter rollen wir dann wieder auf Asphalt
bergab...
... und
erreichen deutlich später als gedacht den Ortseingang von Dolenja Trebuša.
Eine
Gaststätte finden wir in der etwa 280 Einwohner zählenden Gemeinde nicht.
Nach einem Besuch der sehenswerten Pfarrkirche
Sv. Jakoba touren wir weiter Richtung Most na Soci, um über den
Bohinjsko Sedlo und den Loiblpass
den Wörthersee zu erreichen.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
YouTube-Video:
Mit
Motorrädern über die winterliche Nordrampe zum Oblakov vrh
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.