Lage: |
Alpen, Frankreich und Schweiz, Chablais-Alpen, Hochsavoyen und Wallis |
Talorte: |
Monthey und Abondance |
Streckenlänge |
16 km ab Monthey und 14 km ab Abondance |
Maximale Höhe: |
1.369 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2022 |
Der 1.369 Meter hohe Pas
de Morgins verbindet das Rhone-Tal im Osten mit dem Tal der Dranse
d'Abondance im Westen. Der Scheitel liegt in einer Senke zwischen
dem 1.688 Meter hohen "Rocher de la Tête Noir" im
Nordosten und dem 1.850 Meter hohen "Pointe du Midi" im
Südwesten. Über den Pas de Morgins verläuft die Grenze zwischen
der Schweiz und Frankreich. Die "Route de Morgins" genannte
Ostrampe beginnt in dem auf 425 Metern Höhe gelegenen Monthey, ist
16 Kilometer lang und überwindet mit Hilfe von sechs Kehren
einen Höhenunterschied von etwa 950 Metern bei einer
Durchschnittssteigung von sechs Prozent. Etwas steiler ist die alternative
und ab Troistorrents etwas weiter südlich verlaufende Ostauffahrt über die "Route
Forestière", die bis zu 15 Prozent Steigung ausweist.
Die als französische "D22" kartierte Westrampe ab dem auf 920 Metern Höhe
gelegenen Abondance über La Chapelle ist etwas kürzer
als die beiden Ostauffahrten, steigt nur etwa 450 Höhenmeter an
und verläuft mit einer Durchschnittssteigung von knapp vier Prozent
deutlich flacher. Der früher hier existierende Saumpfad wurde im Jahr
1911 durchgängig zur Passstraße ausgebaut, die eine Maximalsteigung von 14
Prozent hat. Seinen Namen erhielt der Gebirgsübergang von der südlich und
knapp unterhalb der Passhöhe gelegenen Ortschaft Morgins.
Vom Col
de Jaman kommend erreichen wir durch das Rhone-Tal den zwischen
Kentucky Fried Chicken und McDonalds und unterhalb der Gipfel von
"Dent de Valère" (2.267 m) und "Dent de Valerette"
(2.058 m) gelegenen Ortseingang von Collombey-Murraz
im Bezirk Monthey.
Den nachfolgenden Kreisverkehr verlassen wir der Ausschilderung
"Pas de Morgins" folgend durch die erste Ausfahrt...
... und erreichen zweihundert
Meter weiter das nordöstlich Portal des 846 Meter langen Tunel
de Collombey, der im Jahr 2003 eröffnet wurde. Er unterquert
zunächst die Gleistrasse der SBB-Bahnlinie
von Saint-Gingolph am Genfer See durch das Rhone-Tal nach Martigny, dreht dann nach Süden ab, folgt der Ostflanke des
2.042 Meter hohen "Pointe de Bellevue" und führt am
Westrand von
Monthey vorbei ins Tal "Val-d'Illiez".
Hinter der getunnelten
Umgehung von Collombey und Monthey steigt die "Route du Morgins"
mit perfektem Straßenbelag und mittleren einstelligen Prozentwerten...
... dem Dorf Vers-Ensier in der Gemeinde Troistorrents entgegen.
Hinter Vers-Ensier windet sich die Route du Morgins mit Blick auf
die Bergkette "Dents Blanches" zwischen dem Rhone-Nebenfluss
"La Vièze" und der Gleistrasse der Aigle-Ollons-Monthey-Champéry-Bahn
aufwärts....
... und erreicht auf
740 Metern Höhe die Ortschaft Troistorrents,
deren Name auf die drei hier durchfließenden Gewässer "La Vièze",
"Vieze de Morgins" und "Torrent du Création"
hinweist.
Der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde wird von dem vierzig Meter
hohen gotischen Turm der im Jahr 1702 erbauten und 1959 renovierten
Kirche Sainte-Marie-Madeleine überragt. Im ersten Kreisverkehr hat
man die Wahl: An der zweiten Ausfahrt beginnt die "Route du
Village", die zur südlichen Auffahrt "Route
Forestière" führt, die durch drei Kehren Richtung Morgins
ansteigt. Wir verlassen den Kreisverkehr durch die erste Ausfahrt...
... und folgen der mit
etwa acht Prozent ansteigenden Route
du Morgins, die fünfzig Meter weiter die von Monthey heraufkommende
Bahntrasse unterquert.
Vorbei an der im Jahr
1486 erstmals erwähnten und 1693 im Barockstil neu errichteten "Chapelle
Saint-André" am Abzweig der Nebenstraße nach Propéraz steigt
die als "201" kartierte Passstraße...
... einer Gruppe von
fünf Kehren entgegen, ...
... zwischen denen man
schöne Ausblicke in das Vièze-Tal, auf die gegenüber aufragenden
Gipfel von Dent de Valère und Dent de Valerette....
... sowie in Richtung Val-d'Illiez
und Champéry hat.
In der Folge quert die
201 durch mehrere Meter hohe Betonmauern gesichert den Südostabhang
des "Pointe du Bellevue"...
... und passiert den Abzweig der "Route de Champsot" zur "Ferrage
buvette d'alpage" und zum "Chalet Chanso". Fünfhundert
Meter weiter mündet die von Troistorrents heraufkommende südliche
Ostauffahrt "Route
Forestière" in die Route du Morgins, ...
... die nach weiteren
fünfhundert Metern den Ortseingang von Morgins erreicht.
Das auf 1.330 Metern
Höhe gelegene und zur Gemeinde Troistorrents gehörende Morgins wurde
vor allem als Wintersportort im grenzübergreifenden Skigebiet Portes
du Soleil bekannt, das vier schweizerische und acht französische
Skiorte vereint. Die wenigen Bewohner in dem ursprünglich kleinen
Weiler lebten von der Landwirtschaft. Mit dem Bau der ersten Sesselbahnen
nach dem Ende des 2. Weltkrieges wuchs Morgins durch Zuzug auf
etwa sechshundert Dauerbewohner an, die überwiegend vom Tourismus
leben.
Innerhalb
des inzwischen auch im Sommer gut besuchten Bergdorfes steigt die Route
du Morgins weiter an und passiert die Barockkirche Notre-Dame de l'Assomption. Das Gotteshaus geht auf eine im Jahr 1876 erbaute
kleine Kapelle zurück, die 1923 erweitert wurde. Neben der Kirche wurde zur Feier des Heiligen
Jahres 2000 das Glockenspiel des Friedens installiert,
das über 23 Glocken verfügt.
Hinter der Kirche von
Morgins steigt die Ostrampe vorbei an Hotels und Apartmenthäusern
mit mittleren einstelligen Prozentwerten weiter an, wendet sich
dann nach Norden und läuft dem Ortsausgang entgegen, ...
... bei dem eine
gelbe Fahrbahnüberbauung für die bevorstehende 9. Etappe der Tour de France von
Aigle nach Châtel
installiert wurde. Neun Kilometer vor dem Etappenziel wird hier
oben am 10. Juli eine Bergwertung der 1. Kategorie enden.
Dahinter beginnt der
etwa neunhundert Meter lange Schlussanstieg, der durch zwei weit
gezogene Kurven...
... den sechzehn Kilometer
hinter Monthey gelegenen Scheitel des
Pas de Morgins erreicht, ...
... dessen Passschild eine
Höhe von auf 1.369 Metern angibt.
Von dem auf der Südwestseite
der Passhöhe angelegten Parkplatz hat man einen schönen Blick auf
den malerischen Bergsee "Lac de Morgins", den man auf
einem Wanderweg umrunden kann.
Hinter dem Parkplatz
quert - am Asphalt gut zu erkennen - die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich die Passstraße.
Schilder am Straßenrand signalisieren, dass wir in das zur Region
Rhone-Alpes gehörende Departement Hoch-Savoyen einfahren. Kontrolliert
wird hier - wenn überhaupt, dann wohl nur noch sporadisch.
Mit Blick auf die Ortschaften
Vonnes, Châtel und La Vorraz sowie den dahinter aufragenden Berg
"Les Cornettes de Bises" (2.206 m) im Chablais-Massiv
senkt sich die "Route de Vonnes" genannte Departementstraße D22 mit neuem Asphalt und noch
fehlenden Fahrbahnmarkierungen...
... mit einem Gefälle
von sechs bis acht Prozent an einem kleinen
Schotterparkplatz vorbei...
... zu einer auf 1.315 Metern
Höhe gelegenen Linkskehre,
...
... bei der zweimal die
6er-Sesselbahn Télésiege
du Portes de Soleil unterquert wird.
Hinter einer nachfolgenden
langgezogenen Rechtskurve läuft die Route de Vonnes auf das Wintersportdorf
Vonnes in der Gemeinde Châtel zu.
In Vonnes wird die im
Jahr 1630
erbaute und 1886 erweiterte Chapelle
de Vonnes passiert. Der sechseckige Turm der Kapelle ist mit einer goldenen
Statue verziert.
Ein Kilometer hinter
Vonnes wird der auf 1.190 Metern Höhe im Tal der Dranse d'Abondance
gelegene Wintersportort Châtel
erreicht, der Hauptort der etwa tausendzweihundert Einwohner zählenden
Gemeinde, deren Skigebiet mit dem Skigebiet Portes
du Soleil verbunden ist.
In der Ortsmitte passiert
die Passstraße die Eglise
Saint-Laurent. Das neugotische Gotteshaus wurde nach den Plänen
des Architekten Fleury Raillon aus Annecy erbaut und im Jahr 1908 fertig
gestellt. Der Neubau war notwendig geworden, weil die Vorgängerkirche wegen Instabilität des
Untergrunds abgerissen werden musste.
Der untere Teil der Westrampe
ist unspektakulär: Mit Blick auf den Mont Chauffé (2.093 m)
führt die D22 durch das Tal der Dranse d'Abondance und vorbei an
den Weilern "La Ville du Nant" und "La Pantiaz"...
... hinunter zu dem auf
1.025 Metern Höhe gelegenen Straßendorf La Chapelle d'Abondance,
dessen rechts der "Route des Frasses" stehende Kapelle
im Jahr 1662 erbaut und Unserer Lieben Frau Mariä Himmelfahrt geweiht
wurde. In dem Gebäude mit dem Torbogen gegenüber ist die Touristinformation
untergebracht, die bei Bedarf den Sommer- und Winterurlaubern des zwischen dem "Mont de Grange" (2.432 m)
im Süden und dem "Haut Sex" (1.961 m) im Nordosten
gelegenen "La Chapelle" behilflich ist.
Hinter "La Chapelle"
passiert die nun "Route de Savoie" genannte D22 den Weiler
"Les Plagne" und den Bergrücken "Les Saix de Miolene".
Am Straßenrand macht die an einem Holzmast hängende Skulptur eines
Bergsteigers auf den
exponierten Klettersteig Via
ferrata Saix de Miolene aufmerksam, der von dem kleinen, kostenlosen
Parkplatz rechts der Straße erreicht werden kann.
Vierzehn Kilometer hinter
dem Pas de Morgins ist dann der westliche Talort Abondance
erreicht, der im 12. Jahrhundert von Augustinermönchen besiedelt wurde, die hier die Abtei von
Abondance gründeten. Heute hat Abondance etwa eineinhalbtausend
Einwohner und ist nicht nur für seine Wintersportmöglichkeiten bekannt:
Im Sommer gibt es Freizeitangebote für Wanderer, Radsportler, Sportkletterer,
Wassersportler und Angler. Und der "Fromage Abondance"
ist bei Käseliebhabern beliebt: Über seine Geschichte und Herstellung
informiert das Maison
du Fromage, in dem man die lokalen Käsespezialitäten auch probieren
und kaufen kann. Von Abondance aus bietet sich eine Weiterfahrt
zum Col du Corbier oder zum Col du Grand Taillet an.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/pas-de-morgins-monthey-route-de-morgins
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