Lage: |
Alpen, Österreich, Salzkammergutberge und Dachsteingebirge, Salzburg und Oberösterreich |
Talorte: |
Rußbach am Pass Gschütt und Gosau |
Streckenlänge |
3 km ab Rußbach am Pass Gschütt und 3 km ab Gosau |
Maximale Höhe: |
969 m |
Maximale Steigung: |
13 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Der
Pass Gschütt liegt zwischen den salzburgischen Ortschaften Lindenthal
und Rußbach am Pass Gschütt sowie Gosau und Gosaumühle in Oberösterreich.
Über den Pass führt die "Pass Gschütt Straße" genannte
B166, die die Senke zwischen dem 1.666 Meter hohen Russberg
im Norden in den Salzkammergutbergen und dem 1.433 Meter hohen Hornspitz
im südlich gelegenen Dachsteingebirge nutzt. Über den Scheitel des
Passes verläuft die Grenze zwischen den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich,
die bereits im 16. Jahrhundert vertraglich festgeschrieben
und durch einen Grenzstein markiert wurde. Laut der Inschrift einer
knapp unterhalb der Scheitelhöhe stehenden Stele schenkte Erzbischof Eberhard II. von
Regensburg am 5. April 1231 das Waldgebiet oberhalb von Lammerer
und Gosau dem Stift
St. Peter, woraufhin Siedler den Pass überschritten und die
Ortschaft Gosau gründeten. Seit dieser Zeit wird der Pass Gschütt
regelmäßig benutzt.
Von unserem
Quartier
in Radstadt kommend erreichen wir über Eben im Pongau, Niedernfritz
und St. Martin am Tennengebirge die Ortschaft Annaberg im Lammertal
in der Gemeinde
Annaberg Lungötz. Vorbei am Postwirt und dem Sporthotel Dachstein
West durchquert die Bundesstraße B166 den Ort...
...
und folgt dahinter weitgehend eben, gut ausgebaut und auf mehreren Abschnitten...
... durch
hohe Steinschlag-Netze gesichert dem teilweise engen Tal der Lammer, die im Tennengebirge
entspringt und bei Golling in die Salzach mündet.
Mit
Vorblick auf die Gipfel von Tagweide (2.128 m), Hochbrett (2.312 m),
Grießkogel (2.270 m) und Bleikogel (2.411 m) im Tennengebirge erreicht
die B166 die etwa fünfhundert Einwohner zählende Ortschaft Lindenthal in der
Marktgemeinde Abtenau, ...
...
wo in einer engen Rechtskehre die von Scheffau am Tennengebirge
heraufkommende B162 einmündet.
Die
B166 steigt nun als "Pass Gschütt Straße" in nördlicher Richtung zum
Abzweig der schmalen Straße nach Schratten und passiert dahinter
das etwas oberhalb der Bundesstraße gelegene Gewerbegebiet Schratten.
Die Pass
Gschütt Straße dreht dahinter in nordöstliche Richtung, überquert
die Lammer und folgt dem Raingraben, der von dem nahe der Passhöhe
entspringenden Rußbach in den Fels zwischen dem 1.618 Meter hohen
Tabor im Norden und dem 1.433 Meter hohen Hornspitz im Südosten
gegraben wurde.
Die B166
überquert nun mehrere dem Rußbach zufließende Gebirgsbäche...
...
und erreicht sechs Kilometer hinter Lindenthal den Weiler Neuhausbrücke.
Hier wird
unsere flotte Auffahrt durch eine einspurige, ampelgeregelte Straßenbaustelle
ausgebremst: Am 28.
Juli 2019 rissen nach einem lang anhaltenden
Starkregen die Wassermassen des über die Ufer getretenen Rußbaches
an mehreren Stellen
der B166 die Fahrbahn und auch eine Brücke weg. Die Instandsetzungsarbeiten sollen im Sommer
2021 abgeschlossen werden.
Hinter
der Baustelle läuft die Pass Gschütt Straße mit einstelligen Steigungsprozenten
auf den Weiler Erlbach zu, ...
...
dem der Ortsteil Rußbachsaag der Gemeinde Rußbach am Pass Gschütt
folgt. Vorbei am Landhaus Ausswink'l und dem Sporthotel Höll...
...
steigt die Passstraße den Parkplätzen des Wintersportgebietes Rußbach-Dachstein
West und der Hornbahn
Rußbach entgegen, überquert ein weiteres Mal den Rußbach...
... und beginnt den bis zu zehn Prozent steilen Schlussanstieg...
...
hinauf zu den Häusern auf der Scheitelhöhe. Früher existierte hier
oben ein Wachhaus, von dem aus die Grenze gesichert und Schmuggel
unterbunden werden sollte. Heute findet man hier oben die Werkhalle
eines Metallbauunternehmens und mehrere Wohnhäuser.
Zwölf Kilometer
hinter Lindenthal ist der 969 Meter hohe Scheitel des Pass
Gschütt erreicht. Hier oben steht am rechten Straßenrand ein kleines
Passschild. Zudem weist ein Grenzstein auf
die Landesgrenze zwischen Salzburg und Oberösterreich hin, die hier
die Fahrbahn quert. Wenige Meter unterhalb des Scheitels
erinnert eine Stele an die Geschichte der Region und des Passes.
Hinter
dem Scheitel senkt sich die Pass Gschütt Straße mit bis zu dreizehn
Prozent
Gefälle...
...
und mit Blick auf die Gipfel des Dachsteinmassivs auf eine lang
gezogene Rechtskurve zu, in der sie den Grabenbach überquert, der
ganz in der Nähe unterhalb der Passhöhe entspringt.
Hinter
der Talbrücke erweitert sich die dem Grabenbach folgende B166 auf drei Fahrspuren. Seitlich
der Straße wurden mehrere kleine Parkplätze
für Wanderer angelegt, die bei unserer Überfahrt gut genutzt waren.
Eineinhalb
Kilometer hinter dem Scheitel begrüßt der östliche Talort mit
einem hölzernen Willkommensschild und einer Fahne seine Besucher...
...
und zweihundert Meter weiter erreicht die Pass Gschütt Straße die
ersten Häuser der weit gestreut im Gosautal gelegenen Gemeinde Gosau
im Bezirk Gmunden.
Durch
eine lang gezogene Linkskurve senkt sich die Pass Gschütt Straße
nun hinunter zur Einmündung der Gosauseestraße, die entlang des
Gosaubaches zum Vorderen Gosauseee führt.
Wir bleiben auf der sich nach Nordosten wendenden B166...
... und
folgen der Ausschilderung "Hallstatt" durch die etwa 1.800 Einwohner
zählende Gemeinde. Hinter dem Gosauer Dorfladen und dem Elektrogeschäft
Hirscher überquert die B166 den
Grabenbach...
... und
läuft dann am Gemeindeamt und einer Reihe von Appartementhäusern
und Ferienwohnungen vorbei leicht abschüssig auf den 1,5 Kilometer
entfernten östlichen Ortsausgang zu.
Vorbei
an dem Weiler Ressenbach passiert die auch "Österreichische Romantikstraße" genannte
B166 dann die Ortsteile Bärnau
und Klaushof...
... und
folgt dahinter einem schmalen Tal, das der Gosaubach
zwischen dem Zwölferkogel (1.634 m) und dem Löckerkogel (1.597 m)
im Norden sowie dem Rötengrabenkogel (1.419 m) im Süden gegraben
hat.
Zehn Kilometer
hinter Gosau führt die B166 unter der das Tal überquerenden, dreißig
Meter hohen und unter Denkmalschutz stehenden Brücke der Soleleitung "Gosauzwang" hindurch,
die in den 1750er Jahren erbaut wurde, um wegen einem andauernden
Holzmangel vor Ort die in den Hallstätter Salzbergwerken gewonnene Sole im 34 Kilometer entfernten Ebensee zu
versieden. Hinter dem Gosauzwang erreicht die Bundesstraße
die Ortschaft Gosaumühle am Hallstätter See. Hinter wendet sie sich nach Nordwesten
und folgt dem Seeufer in Richtung Bad Ischl und Pötschenpass. Wir verlassen
hier die B166 und folgen den Richtungsschildern "Hallstatt"
und "Obertraun".
Die "Hallstätter Landesstraße" genannte L547 folgt
dem Westufer des Hallstätter Sees in südlicher Richtung, quert dabei
den felsigen Ostabfall des 1.484 Meter hohen Gosauckecks...
... und
bietet schöne Ausblicke auf den etwas unterhalb der Fahrbahn gelegenen
See.
Unterhalb
der Gipfel von Schneidkogel (1.552 m) und Hühnerkogel (1.386 m)
ist die nun "Lahnstraße" genannte L547 durch zwei Galerien gegen Seinschlag und Lawinen
gesichert...
... und
kurz dahinter teilen sich die Fahrspuren und werden getrennt durch
den Hallstätter
Tunnel geführt. Der Umfahrungstunnel von Hallstatt wurde als Doppeltunnel
mit unterschiedlich langen, höhenversetzten Tunnelröhren ausgelegt
und 1966 fertiggestellt. Sehenswert: Etwa auf halber Tunnelstrecke
wird auf Brücken die Mühlbachschlucht überquert. Hier wurden
zwei übereinander gelegene Parkplatzterrassen angelegt, von denen man
einen tollen Blick auf das Zentrum des Weltkulturerbeortes und auf
den Hallstätter See hat.
Hinter
den Tunnelröhren erreicht die L547 den am Fuß des Dachsteinmassivs
gelegenen und zur Gemeinde
Hallstatt gehörenden Ortsteil Lahn.
Vorbei
an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt, dem denkmalgeschützten
Benefizium und an drei achteckigen Kreuzwegkapellen
mit Zwiebelhelmen aus dem 18. Jahrhundert durchquert die Lahnstraße den Ort und umrundet in
der Folge
den Hallstätter See entlang dessen Südufer, um dann über Obertraun als
"Koppenstraße" zum Koppenpass anzusteigen.
Weitere
Infos:
https://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.