Lage: |
Alpen, Italien, Dolomiten, Venetien, Monte Pelmo- und Bosconero-Gruppe |
Talorte: |
Forno di Zoldo und Venas di Cadore |
Streckenlänge: |
10 km ab Forno di Zoldo und 12 km ab Venas di Cadore |
Maximale Höhe: |
1.530 m |
Maximale Steigung: |
15 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Der Dolomitenpass Passo
Cibiana verbindet Forno di Zoldo (820 m) im Tal des Torrente
Maè mit Venas di Cadore (860 m) im Boite-Tal (ital.: Valle del Boite)
und nutzt dabei die natürliche Senke zwischen dem 2.145 Meter
hohen Col Alto in der Pelmo-Gruppe im Nordwesten und dem 2.413 Meter hohen Sassolungo
di Cibiana in der Bosconero-Gruppe im Südosten. Der in der Provinz Belluno gelegene
Alpenübergang ist auch unter dem Namen "Forcella Cibiana"
bekannt und geht auf eine Militärstraße zurück, über die im Ersten
Weltkrieg das Sperrfort auf dem Gipfel des Monte Rite oberhalb der
Scheitelhöhe versorgt wurde.
Vom Forcella Staulanza kommend
erreichen wir auf der nach Longarone im Piave-Tal führenden
SP251 den zur Gemeinde Val di Zoldo gehörenden Ort
Forno di Zoldo, den wir vorbei am Sportplatz "Stadio del Ghiacco"
umfahren, ...
... um dahinter nach links
auf die
SP347 "Strada Provinciale 347 del Passo Cereda e del Passo
Duran" abzubiegen.
Die Straße zum Passo Cibiana
passiert Forno di Zoldo auf dessen Ostseite und verläuft dabei in
nördlicher Richtung auf den
Berg Monte Punta (1.952 m) zu. Nach etwa zweihundert Metern
signalisiert
ein Schild, dass der "Cibiana" befahrbar ist.
Nach einem Kilometer überquert
die SP347 das bei Anglern beliebte, weil forellenreiche Flüsschen
"Torrente Mareson", dem sie nun leicht ansteigend...
... ein
kurzes Stück bis zu dem auf 890 Metern Höhe gelegenen Weiler
Villanova
folgt, nahe dem der Torrente Mareson durch den Zusammenfluss der Gebirgsbäche "Torrente Cervegana" und
"Ru Torto" entsteht.
Hinter Villanova dreht die
SP347 nach Osten ab und gewinnt mittels dreier Kehren mächtig an
Höhe: Die Steigung beträgt teilweise 15 Prozent. Die gut asphaltierte
Fahrbahn wird nun deutlich schmaler. Eine Betonmauer sichert die
Hangseite gegen Abbrüche, massive Leitplanken verhindern einen Absturz hinunter
ins Tal.
Drei Kilometer hinter Forno
di Zoldo erreichen wir auf etwa tausend Metern Höhe den Ortseingang von Fornesighe.
Das am Südhang des Col Duru
(2.033 m) gelegene, etwa
dreihundert Einwohner zählende Dorf ist schnell durchfahren.
Oberhalb von Fornesighe
schlängelt sich die Westrampe mit durchschnittlich acht Prozent
Steigung und teilweise rissigem Asphalt durch den Bergwald und überquert in einer
weiteren Kehre den nahe dem Passo Cibiana entspringenden Bergbach
Torrente Cervegana...
... und erreicht knapp sieben Kilometer
hinter Forno di Zoldo die aus etwa zehn Häusern bestehende und zur
Gemeinde Val di Zoldo gehörende "Localita Cornigian".
Früher profitierte das Dorf ebenso wie das nahe gelegene und heute
verlassene Dorf Arsiera von den ehemaligen Eisenminen Galena und Blenda
jenseits des Torrente Cervegana, heute lebt man hier von Vieh- und
Waldwirtschaft.
Hinter Cornigian ist die
Asphaltdecke rau und uneben. Die Passstraße führt nun durch ein
größeres Waldgebiet, quert dabei den gemeinsamen Nordwestabfall des Spiz de San Piero (2.084 m) und der
Cime de
la Pala Anziana (2.023 m), ...
... überquert zwei Kilometer
hinter Cornigian
ein weiteres Mal den Torrente Cervegana und klettert nach einer weiteren Kehre mit
zehn bis zwölf Prozent Steigung entlang des
Südhangs des 1.853 Meter hohen Col d'Orlando bergauf.
Unter einer kleinen
Brücke für die Landwirtschaft hindurch...
... erreichen wir schließlich
das Passschild
des Forcella Cibiana.
Die Scheitelhöhe befindet
sich wenige Meter weiter kurz vor dem Rifugio
Remauro. Das ehemalige Schutzhaus wurde zwischen 2006 und 2008 komplett renoviert
und verfügt heute über ein Restaurant mit Bar und Übernachtungsmöglichkeiten.
Das von Juni bis Februar geöffnete Haus bietet im Sommer Wandermöglichkeiten
auf dem die Passhöhe überquerenden Dolomitenhöhenweg 3 und hinauf
zum Gipfel
des Monte Rite, im Winter ist es nicht weit zur Loipen des Dolomiti NordicSki.
Neben dem Rifugio Remauro zweigt nach links die für den
öffentlichen Verkehr gesperrte alte
Militärstraße zur Forcella Dèona (2053m) ab, über die man auch zum Mountain Museum Dolomits
und zum Rifugio Dolomites
Monte
Rite spazieren kann. Auf dem Gipfel des Monte Rite wurde von der
italienischen Armee im Jahr 1911 das im Ersten Weltkrieg strategisch
wichtige Sperrfort
Monte Rite hochgezogen, das 1918 von österreichischen Truppen
teilweise gesprengt wurde. Nach einer umfangreichen Instandsetzung
und Sanierung wurde hier
im Jahr 2002 das "Mountain
Museum Dolomits" von Reinhold Messner eröffnet, das sich
der Geschichte der Erforschung der Dolomiten und des Alpinismus widmet.
Das Museum kann man vom Passo Cibiana aus auch mit Jeep-Taxen erreichen.
Auf
der Terrasse des Rifugio Remauro legen wir eine kurze Kaffeepause
ein, danach starten wir
den Roadster für die Rückfahrt ins Tal, ...
... die uns schöne Ausblicke auf
die Tamer Gruppe in den Belluner Dolomiten bietet.
Durch Soccampo...
... und Zoldo Alto...
... fahren wir zurück nach
Dont, wo die Bergstraße SP347 zu unserem
nächsten Ziel abzweigt, dem Passo Duran.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.