Lage: |
Alpen, Italien, Vizentiner Alpen, Trentino, Vicenza |
Talorte: |
Folgaria und Arsiero |
Streckenlänge: |
6 km von Folgaria und 28 km von Arsiero |
Maximale Höhe: |
1.610 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2017 |
Der Passo Coe
in den Vizentiner Alpen verbindet gemeinsam mit dem ihm benachbarten
Passo di Valbona den auf
einer Hochebene gelegenen
westlichen Talort Folgaria
mit Arsiero im Tal des Astico. Zwischen den beiden Pässen verläuft die Grenze
der italienischen Provinzen Trentino im Westen und Vicenza im
Osten.
Vom Passo del Sommo kommend
fahren wir am südlichen Ortsrand von Folgaria auf die Provinzstraße
SP143 auf, die gut ausgebaut, moderat ansteigend und in weiten
Kurven die Dörfer Espameri, Francolini und Fondo Grande passiert...
... und nach vier Kilometern
das Hotel Grizzly, das dahinter stehende Hotel La Baita und die Seilbahn "Seggiovie Fondo Piccolo"
erreicht. Abgesehen von den Bauarbeiten ist hier nicht viel
los. Im Winter sieht das jedoch ganz anders aus, denn wir befinden
uns hier mitten im Wintersportgebiet Alpe Cimbra.
Kurz vor der Scheitelhöhe
sehen wir am Straßenrand eine steinerne Pyramide. Das Mahnmal erinnert
an die vielen Opfer der "Strafexpedition" Österreich-Ungarns
gegen das Königreich Italien im Mai 1916. Mit ihrer am 15. Mai
gestarteten "Frühjahrsoffensive" wollte die Donaumonarchie
Italien für den arglistigen Bruch des Dreierbündnisses im Vorjahr
bestrafen. Die Armee sollte in Richtung Venedig vorstoßen, italienische
Truppenteile einkesseln und die Isonzofront entlasten. Ihr Ziel
erreichte die österreichische Armee nicht: Nach ersten Geländegewinnen
kam der Angriff ins Stocken, später musste die Frontlinie sogar
zurückgenommen werden. Die Passhöhe wurde damals wie die gesamte
Hochebene zwischen Folgaria, Lavarone und Lusern zum Friedhof
tausender Soldaten.
Auf dem nahen Scheitel des
Passo Coe gibt es am Straßenrand eine schier endlose Reihe an
blau markierten
Parkmöglichkeiten. Im Hochsommer besuchen von hier aus die Touristen
die etwas weiter westlich gelegenen österreichischen Festungswerke
Sommo und Serrada aus dem 1. Weltkrieg,
und in der kalten Jahreszeit parken hier sicher jede Menge Wintersportler.
Etwas unterhalb der eigentlichen
Passhöhe bietet die traditionsreiche und familiengeführte "Osteria Coe"
ihren Gästen ganzjährig Trientiner Gerichte an.
Östlich des Passo Coe windet
sich die SP142 fast eben über die Hochalm Richtung
Provinzgrenze...
... und passiert dabei
die
Malga Zonta und den erst vor wenigen Jahren künstlich angelegten Lago di Passo Coe,
der mit einem Fassungsvermögen von mehr als 100.000 Kubikmetern
im Winter als Wasserreservoir für Schneekanonen dient. Zur Zeit
des Kalten Krieges existierte hier der NATO-Militärstützpunkt
Tuono, auf dem Abfang-Raketen stationiert waren. Nach
dem Abzug des Militärs blieben einige der Bunker und Hangars
erhalten und sind zusammen mit drei Nike-Herkules-Raketen auf
Abschussrampen, zugehörigen Radaranlagen und Wachtürmen Teil eines
im Jahr 2010 eröffneten Raketenbasis-Museums.
Von hier
aus folgen wir weiter der SP142 zu dem nur noch 4 Kilometer
entfernten Passo
di Valbona.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.