Lage: |
Alpen, Italien, Dolomiten, Südtirol, Trentino, Fleimstaler Alpen |
Talorte: |
Montan im Etschtal und Passo di Lavazè |
Streckenlänge: |
23 km ab Montan und 4 km ab Passo di Lavazè |
Maximale Höhe: |
1.989 m |
Maximale Steigung: |
10 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Der Passo d'Oclini verbindet die
Gemeinde Montan im Etschtal mit dem Scheitel des Passo
di Lavazè. Er nutzt dabei die Senke zwischen
dem 2.316 Meter hohen, aus hellem Dolomitgestein gebildeten Weißhorn (ital.: Corno Bianco) im Norden
und dem 2.439 Meter hohen, aus dunklem Quarzporphyr bestehenden Schwarzhorn (Corno Nero) im Süden. Während
die Ostanfahrt vom Passo
di Lavazè asphaltiert und für den öffentlichen Verkehr
freigegeben ist, unterliegt die Westanfahrt von Montan
über Redagno und Fontanefredde in dem als Forststraße kartierten Abschnitt oberhalb
von Oberradein einem Fahrverbot und
kann nur per Pedes und Fahrrad genutzt werden. Ausnahmen gibt es
jedoch für Übernachtungsgäste des auf der Gurndin
Alm gelegenen Berggasthof
Gurndin.
Genutzt wird der Jochgrimm-Übergang schon seit
Jahrhunderten, erstmals urkundlich erwähnt wurde er als "Joacrem"
im Jahr 1234, im 19. Jahrhundert wurde er "Grimmjoch"
genannt. Der Sage nach geht der Name des Passes auf den Riesen Grimm
zurück, der zwischen dem Weiß- und dem Schwarzhorn hauste und der
sich in die Tochter eines Eggentaler Adeligen verliebte und diese
entführte. Der Vater der jungen Frau rief Dietrich von Bern zu Hilfe,
der den Riesen stellte. In einem erbitterten Zweikampf unterlag
Grimm, der sich daraufhin wutentbrannt in die Berge zurückzog und
vom Weißhorn aus seine Verfolger mit Felsbrocken bewarf. Durch das
entnommene Gestein wurde der Gipfel instabil, stürzte schließlich
ein und begrub den Riesen Grimm, die junge Frau und die Verfolger
unter sich.
Auf der Scheitelhöhe des
Lavazèjochs zweigt nach Westen die deutlich
schmalere Bergstraße zum Passo d'Oclini
ab und beginnt direkt leicht anzusteigen.
Der Asphalt ist deutlich
schlechter als der der Staatsstraße über den Passo di
Lavazè und es gibt hier auch keine Fahrbahnmarkierungen. Nach fünfhundert
Metern geht es nahe der auf 1.800 Metern Höhe gelegenen Malga
Varena an einer langen Reihe
am Straßenrand abgestellter Pkw vorbei und mit sechs bis acht Prozent Steigung durch die
Wiesen der Hochalm bergauf.
Siebenhundert Meter weiter erreicht
die Straße zum Jochgrimm einen ausgedehnten Bergwald, der sich über den
Nordostabhang des Schwarzhorns erstreckt.
Nach etwa 3,5 Kilometern passieren
wir den Abzweig eines Fahrwegs zur Auerleger-Alm (Malga Ora) und erreichen
das Gemeindegebiet von Aldein.
Kurz vor dem bis zu zehn
Prozent steilen Schlussanstieg zur Scheitelhöhe lichtet
sich der Wald und vor unserer Motorhaube tauchen die ersten Gebäude
auf dem Jochgrimm auf.
Im Sommer bietet sich
der Jochgrimm-Wiesensattel
für ausgedehnte Wanderungen und Bergtouren an, in der kalten Jahreszeit kommen
hier im Skigebiet
Jochgrimm-Oclini Wintersportler auf ihre Kosten, denn neben Langlaufloipen gibt
es auch Skilifte zum Weißhorn und Schwarzhorn. Von der knapp dreihundert
Meter langen, ebenen und gut besuchten Scheitelhöhe
hat man einen schönen Blick auf die Latemargruppe mit den Gipfeln
von Cima di Valsorda (2.752 m), Pala di Santa (2.493 m),
Monte Agnello (2.357 m) und Doss dei Branchi (2274 m).
Auf der Südseite der
Scheitelhöhe steht auf 1.990 Metern Höhe das 3-Sterne-Berghotel Schwarzhorn
Corno Nero, das neben 79 Doppel- und Mehrbettzimmern auch über
Aufenthaltsräume, einen Partyraum, eine Sauna und diverse Sportmöglichkeiten
verfügt.
Die asphaltierte Jochgrimm-Bergstraße
endet vor dem Parkplatz des Berghotel Jochgrimm.
Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts existierte hier eine
Almwirtschaft, in der Gästen neben Verpflegung und Übernachtungsmöglichkeiten
auch Heubäder angeboten wurden. Mit den Jahren wurde aus der Alm
das heutige Berghotel, das seinen Gästen neben traditionellen Südtiroler
Gerichten auch ein umfangreiches Wellnessprogramm inklusive der
traditionellen Heubäder anbietet.
Nach
einem Rundgang über die aussichtsreiche Scheitelhöhe fahren wir zurück zu
dem etwas tiefer gelegenen Scheitel
des Passo di
Lavazè und über dessen Südrampe weiter nach Cavalese, um von dort
aus zum Passo di Valles weiterzutouren.
Weitere
Infos:
https://alpenrouten.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.