Lage: |
Alpen, Italien, Sobretta-Gavia-Gruppe, Lombardei |
Talorte: |
Mazzo di Valtellina und Monno |
Streckenlänge: |
12 km ab Mazzo di Valtellina und 10 km ab Monno |
Maximale Höhe: |
1.851 m |
Maximale Steigung: |
18 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2017 |
Der Passo della Foppa
verbindet Mazzo di Valtellina im Tal der Adda mit Monno im Valcamonica.
Er führt durch das zwischen dem 2.348 m hohen Monte Pagano
und der 2.449 m hohen Cima Cadi verlaufende Val del Mortirolo,
nach dem der etwas nordöstlich vom Passo della Foppa gelegene
und 1.896 m hohe Passo del Mortirolo benannt ist.
Nach einer erholsamen
Nacht und einem reichhaltigen Frühstück starten wir vom Hotel
"Locanda
La Posta Nöa" in Vezza d'Oglio in Richtung Passo dell'Aprica.
Wir folgen der SS42 und passieren
die Ortschaften Davena und Incudine.
Nach vier Kilometern
erreichen wir den Abzweig auf
die Provinzstraße SP81 und folgen kurzentschlossen der Ausschilderung
Richtung Monno und Passo del Mortirolo.
Hinter der Abzweigung quert
die SP81 moderat ansteigend den bewaldeten Südhang des Monte
Pagano. Nach einem halben Kilometer bleibt der Bergwald zurück.
Die Bergstraße windet sich nun mit zwei Kehren durch offenes
Wiesengelände und erreicht den am Hang des Pagano gelegenen südöstlichen
Talort Mono. Durch drei weitere Kehren gelangen wir in den oberhalb
von Monno gelegenen Ortsteil San Sebastiano.
Die schmale, kaum befahrene
und gut
ausgebaute Passstraße führt an einzelnen Gehöften und einem
Bildstock vorbei, quert kurvenreich noch zweimal den Südhang
des Monte Pagano...
... und wird in diesem
Abschnitt deutlich schlechter: Die Fahrbahn wird noch enger und
der Asphalt ist rissig. Stellenweise ist er am Straßenrand der
ungesicherten Talseite sogar abgebrochen. Es ist Vorsicht angesagt.
Acht Kilometer hinter
Monno passieren wir im Dorf San Giacomo die "Chiesa di San Giacomo".
Das kleine Gotteshaus wurde zwischen 1819 und 1822 errichtet
und von Giacomo Melotti aus Monno finanziert. Nach einer Inschrift
über dem Eingang renovierte man die Kirche im Jahr 1894.
In dem Reliquienschrein auf dem Altar befindet sich angeblich
ein Stück Tuch des Heiligen.
Hinter San Giacomo folgen
weitere drei Kehren, dann wendet sich die Passstraße nach Westen...
... und erreicht ihren
Scheitelpunkt. Wir glauben zuerst, auf dem Passo del Mortirolo
zu stehen und halten Ausschau nach dem nahen und etwas tiefer
gelegenen Passo della Foppa. Vergebens. Jenseits des Scheitels
fällt die Straße steil ab Richtung Mazzo di Valtellina. Wir
sind irritiert.
Aufklärung verschafft
uns ein seitlich der Scheitelhöhe aufgestellter Umgebungsplan:
Wir stehen
genau auf der Passhöhe des Passo della Foppa, der komischerweise
als "Passo del Mortirolo" beschildert ist. Der Scheitel
des 1.896 m hohen Passo del Mortirolo befindet sich etwa
800 Meter nordöstlich von uns und ist nur zu Fuß auf einem alten
Saumpfad zu erreichen.
Auf dem Passo della Foppa
erinnert ein Grabstein an den Widerstandskämpfer Ersilio Manciana aus Valfurva,
der hier am 28.3.1945 im Alter von 23 Jahren uns Leben kam.
Von Mitte Februar bis Mitte April dieses Jahres rannten mehr als zweitausend Faschisten, deutsche Soldaten
sowie Mitglieder der Waffen-SS gegen die von 300 Widerstandskämpfern gehaltenen
Partisanenstellungen am Mortirolo an. Ohne Erfolg.
Und nachdem die Widerstandskämpfer die Straße vom Valtellina
ins Valcamonica gesprengt hatten, zogen sich die Angreifer ganz
zurück.
Der Ausblick von der Passstraße
auf die Berge jenseits vom Valcamonica und vom Val di Corteno
gefällt uns.
Die Westrampe des Passo
della Foppa führt steil und kehrenreich hinunter ins Veltlin.
Die Fahrbahn ist auf weiten Strecken mit weißer Farbe bemalt
und wir erkennen im Vorbeifahren den Schriftzug
"GIRO". Dieser Hinweis ist deutlich: Der Passo del
Mortirolo ist ab und zu im Programm des Profi-Straßenradrennes Giro
d'Italia und wird dann von Mazzo di Valtellina aus überfahren.
Mit einer Höhendifferenz
von 1.300 Metern, einer Länge von 12 Kilometern und einer Maximalsteigung
von 18 Prozent zählt der Mortirolo zu den Bergen der 1.
Kategorie des Giro.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.