Touren mit dem Mazda-Roadster MX-5 über Gebirgsstraßen, Pässe, Hellinge und Klimmen
    
Passo di Rolle
(Rollepass)
    



Der Passo di Rolle verbindet die auf 1.020 m Höhe gelegene Ortschaft Predazzo im Val Travignolo mit dem auf 745 Metern gelegenen Fiera di Primiero im
Valle del Primiero. Er nutzt dabei die Senken zwischen der Latemargruppe im Norden, der Palagruppe im Osten und der Laguzoi-Gruppe im Westen. Über den Scheitel verläuft die gut ausgebaute und kehrenreiche "Strada Statale 50 del Grappa e del Passo Rolle" (SS50), die mit insgesamt 45 Kehren durch das Naturschutzgebiet Parco Naturale Paneveggio Pale di San Martino führt.

Einen Handelsweg über den Passo di Rolle gab es bereits im Mittelalter und eine befahrbare Straße über den Scheitel existierte ab dem frühen 19. Jahrhundert. Wegen seiner Nähe zur italienischen Grenze gewann der Rollepass zur Zeit der k. u. k. Monarchie Österreich-Ungarn aus militärstrategischer Sicht an Bedeutung, weshalb die Passstraße in den 1870er Jahren vom österreichischen Militär neu trassiert und während des Ersten Weltkrieges ausgebaut wurde: Über den Scheitel wurde die stark umkämpfte Piave-Front versorgt.



Ortseingang von Predazzo unterhalb des Passo di Rolle in der Palagruppe der Dolomiten


Von Cavalese kommend erreichen wir über Tesero und Ziano di Fiemme die am Fuß des Monte Mulat gelegene Ortschaft Predazzo im Fleimstal. Der nordwestliche Talort des Passo di Rolle gehörte früher zu der Österreich-Ungarischen Grafschaft Tirol. Heute ist er das wirtschaftliche Zentrum des Val di Fiemme. Wegen seiner Lage auf knapp über tausend Metern entwickelte sich Predazzo zu einem Wintersportzentrum und verfügt u. a. über fünf unterschiedlich große Skisprunganlagen.



Im Zentrum von Predazzo unterhalb des Passo di Rolle in der Palagruppe der Dolomiten


Im belebten Zentrum fahren wir hinter dem Kreisverkehr und vor der im Jahr 1872 geweihten neogotischen Kirche "Chiesa dei Santi Filippo e Giacomo" nach rechts auf die SS50 auf, die Predazzo in östlicher Richtung verlässt.



Auf der SS50 kurz hinter Predazzo auf dem Weg zum Passo di Rolle in der Palagruppe


Hinter Predazzo verläuft die SS50 zwischen dem Bett des Flüsschens "Torrente Travignolo" und einem Bergwald und quert dabei den durch hohe Stützmauern abgesicherten Südhang des 2.161 Meter hohen Monte Mulat. Dieser Streckenabschnitt dient neben dem Passo di Rolle auch dem Passo di Valles als Anfahrt.



Vor den Kehren der SS50 bei Zaluna oberhalb von Predazzo auf dem Weg zum Passo di Rolle in der Palagruppe


Nahe dem "Mountain Hotel Zaluna" steigt die gut ausgebaute und mäßig befahrene Passstraße mit bis zu acht Prozent durch vier Kehren an...



Ortsdurchfahrt Bellamonte oberhallb von Predazzo auf dem Weg zum Passo di Rolle in der Palagruppe


... und erreicht im Gegenlicht der tief stehenden Morgensonne nach sechs Kilometern den Ortseingang des auf 1.370 Metern Höhe gelegenen und zu Predazzo gehörenden Ortsteils Bellamonte. Von hier führen Liftanlagen in das Wintersportgebiet Alpe Luisa, im Sommer bieten sich Wanderungen durch den angrenzenden Naturpark Paneveggio an.



Auf der SS50 am Ortsausgang von Bellamonte auf dem Weg zum Passo di Rolle in der Palagruppe


Am Ortsausgang von Bellamonte informieren Hinweisschilder, dass sowohl der Rollepass als auch der Vallespass befahrbar sind, dass die Bergstraße im folgenden Abschnitt auf 60 km/h begrenzt ist und dass nun mit Steinschlag gerechnet werden muss.



Blick von der SS50 oberhalb von Bellamonte auf die Lagorai-Gruppe westlich des Passo di Rolle in den Dolomiten


Hinter Bellamonte steigt die SS50 durch zwei Kehren an und bietet dabei einen schönen Ausblick auf die Gipfel der Lagorai-Gruppe.



Tunnel der SS50 oberhalb des Lago di Paneveggio auf dem Weg zum Passo di Rolle in der Palagruppe


Nach weiteren zwei Kilometern erreicht die nun nur noch gering ansteigende Passstraße den aufgestauten Bergsee "Lago di Paneveggio" und folgt dessen etwas tiefer gelegenem Nordufer. Den fast senkrechten Abfall des 1.860 Meter hohen Monte Dossaccio durchquert ein enger, ampelgeregelter Tunnel.



Galerie der SS50 zwischen Bellamonte und dem Scheitel des Passo di Rolle in den Dolomiten


Die SS50 ist nicht nur an den Seiten mit Leitplanken und Stahlnetzen gut abgesichert, an exponierten Stellen sichern auch kurze Galerien gegen Steinschlag.



Ortseingang von Paneveggio unterhalb des Passo di Rolle in den Dolomiten


Dreizehn Kilometer hinter Predazzo erreichen wir die auf 1.500 Metern Höhe gelegene Ortschaft Paneveggio, in der das in einem ehemaligen Sägewerk untergebrachte Besucherzentrum "Terra Forestra" über den "Wald der Geigen" und die in ihm lebenden Tiere informiert.



Casa Cantoniera an der SS50 zwischen Paneveggio und dem Scheitel des Passo di Rolle in der Palagruppe


Hinter Paneveggio passieren wir das "Casa Cantoniera SS50 del Grappe e Passo di Rolle".
Das Gebäude mit der typisch pompeianisch-rote Fassade und dem wohlklingenden Namen diente wie viele andere Casa Cantoniera als Basis für die das Straßennetz unterhaltenden Arbeiter, die hier übernachten und Baumaterialien lagern konnten. Die Betreibergesellschaft "Azienda Nazionale Autonoma delle Strade" (ANAS) hat vor Jahren begonnen, die nicht mehr genutzten Gebäude zu sanieren und danach zu verpachten. Das abseits der Hauptverkehrswege gelegene Casa Cantoniera der SS50 wartet noch auf seine Instandsetzung.



Abzweig der SP81 zum Passo di Valles zwischen Paneveggio und dem Scheitel des Passo di Rolle in der Palagruppe


Ein Kilometer hinter Paneveggio erreichen wir den Abzweig der Strada Provinciale 81 zum nahen Passo di Valles, der wir bis zur Scheitelhöhe folgen. Danach kehren wir hierher zurück und touren auf der SS50 weiter bergauf zum Scheitel des Passo di Rolle.



Auf der SS50 durch den Bergwald zwischen Paneveggio und dem Scheitel des Passo di Rolle in der Palagruppe


Hinter dem Abzweig schlängelt sich die Passstraße mit bis zu zehn Prozent Steigung knapp fünf Kilometer durch den Bergwald von Paneveggio und gewinnt dabei durch fünf Kehren etwa dreihundert Meter an Höhe.



Blick von der SS50 unterhalb des Passo di Rolle auf den Pale di San Martino und die Punta Rolle in der Palagruppe


Dann bleibt der Wald zurück und es eröffnet sich ein schöner Ausblick auf die Palagruppe (ital.: Pale di San Martino) mit den Gipfeln von Castellazzo (2.333 m), Costazza (2.282 m) und Punta Rolle (2.221 m).



Malga Rolle zwischen Paneveggio und dem Scheitel des Passo di Rolle in der Palagruppe


Die Almwiesen gehören zu der auf 1.980 Metern Höhe gelegenen Hochalm Malga Rolle, die von Juni bis September und von Dezember bis Ostern geöffnet ist und die sich nicht nur für einen Boxenstopp anbietet: In dem kleinen zugehörigen Verkaufsraum kann man auch auf der Alm hergestellte Käsesorten wie die "Priomiero" verkosten und kaufen und von hier bieten sich Touren zum
Rifugio Colbricon (1.927 m) am gleichnamigen Bergsee sowie zu den Gipfeln der Forcella Colbricon (2.420 m) und der Cima Cavalazza (2.326 m) an.



In den letzten Kehren der SS50 unterhalb der Scheitelhöhe des Passo di Rolle in der Palagruppe


Hinter der Malga Rolle folgen noch zwei etwa acht Prozent steile Kehren, ...



Albergo Hotel Venezia kurz vor dem Scheitel des Passo di Rolle in der Palagruppe


... dann stehen wir vor dem am Westrand der Scheitelhöhe gelegenen Hotel Venezia Passo Rolle. Das Hotel ist neben Bikern auch bei Bergfreunden beliebt, denn im Sommer kann man von hier aus ausgedehnte Wanderungen durch den Parco Naturale di Paneveggio sowie Bergtouren auf den Monte Castellazzo (2.333 m) und den Monte Mulaz (2.906 m) unternehmen, im Winter können von hier aus die in unmittelbarer Nähe gelegenen Pisten an den Hängen von Paradiso, Castellazzo und Cima Rolle genutzt werden.



Passschild auf dem Scheitel des Passo di Rolle in der Palagruppe


Schräg gegenüber steht vor einem großen Parkplatz das Passschild des Passo di Rolle, das eine Höhe von 1.984 Metern angibt, die allerdings erst vierhundert Meter weiter erreicht wird.



Scheitelhöhe des Passo di Rolle in der Palagruppe


Auf der langgezogenen Scheitelhöhe findet man den "Imbiss Passo Rolle", die "Cimon-Stube", mehrere Hotels und Appartementhäuser, ein Sportgeschäft und ein Gebäude der Guardia di Finanza. Die Mehrzahl der Häuser ist bei unserer Überfahrt geschlossen und die diversen Skilifte machen deutlich, dass hier im Winter deutlich mehr Betrieb herrscht.



Chiesetta di Passo Rolle oberhalb der Passhöhe


Der Hoteld
irektor Giovanni Segat plante die wenige Meter oberhalb des Scheitels gelegenen Kapelle "Chiesetta della Madonna Assunta Passo Rolle" und beschaffte auch die notwendigen Finanzmittel. Mit dem Bau der kleinen Bergkirche wurde im Jahr 1939 begonnen, am 15. August 1942 konnte sie eingesegnet werden. Und nein, der Anschein trügt: Die Chiesetta della Madonna Assunata ist nicht die erste Alpenkapelle mit eigener Tiefgarage, auch wenn der Blickwinkel des Fotos es so aussehen lässt.



Blick vom Scheitel des Passo di Rolle auf die Südrampe und die südlichen Gipfel der Palagruppe


Von hier oben hat man einen fantastischen Ausb
lick auf die Südrampe des Passo di Rolle und auf die südlichen Gipfel der Palagruppe.



Auf der Südrampe des Passo di Rolle vor dem Wanderparkplatz Segantini in der Palagruppe


Hinter der Kapelle beginnt die Südrampe nach Fiera di Primiero, die zunächst in nördliche Richtung dreht und die nach etwa zweihundert Metern einen großen Wanderparkplatz erreicht, von dem aus Ausflüge zur Capanna Cervino (2.084 m), zur Baita Segantini (2.178 m) und zur Malga Juribello (1.860 m) möglich sind. Im Scheitel der Kehre überqueren wir den etwas weiter nördlich am Hang des Monte Castellazzo entspringenden Bergbach Torrente Cismon, der nahe der Ortschaft Cismon del Grappe in den Fluss Brenta mündet.



In den Kehren der Südrampe des Passo di Rolle vor der Malga Fosse Belvedere in der Palagruppe


Nach etwa einem Kilometer passieren wir auf nun etwas rissigem Asphalt die am Fuß des imposanten Cimon della Pala (3.186 m) gelegene Hochalm Malga Fosse di Sopra, ...



In den Kehren der Südrampe des Passo di Rolle oberhalb von San Martino di Castrozza in der Palagruppe


... hinter der auf dem Weg hinunter nach San Martino di Castrozza insgesamt neunzehn Kehren und schöne Ausblicke auf uns warten, wie auf die abgebildete 2.768 m hohe Cima Corona. Hatten wir bisher auf dem Weg zum Passo di Valles und zum Passo di Rolle Glück mit dem Verkehr und sind flott vorangekommen, so ändert sich das hier. In den engen Kehren der Südrampe haben wir keine Chance, an einem bergab kriechenden Wohnmobil vorbei zu kommen...



Auf der Südrampe des Passo di Rolle am Ortseingang von San Martino di Castrozza


... und ausgerechnet auf der einzigen längeren Geraden haben wir auf der ansonsten verkehrsarmen Bergstraße Gegenverkehr. That's life. Also zuckeln wir auch am Ortseingang von San Martino di Castrozza (früher: Sankt Martin am Sismunthbach) noch hinter dem Camper her...



Ortsdurchfahrt von San Martino di Castrozza unterhalb der Scheitelhöhe des Passo di Rolle in der Palagruppe


... und passieren die "Residence Madonna" in dem belebten Zentrum des Bergsteiger- und Wintersportortes im Cismon-Tal.



Südrampe des Passo di Rolle auf der Höhe von Siror


Erst hinter San Martino fliegen wir an dem WoMo vorbei und genießen den Drift durch die folgenden neun Kehren hinunter nach Siror am Hang des 2.812 Meter hohen Sass Maor.



Auf der SS50 vor der Sant Andrea Kirche im Ort Siror unterhalb des Passo di Rolle in der Palagruppe


Im Zentrum des knapp 1.300 Einwohner zählenden Ortes passieren wir die dreischiffige Chiesa di Sant'Andrea und deren freistehenden Glockenturm, die in den Jahren 1710 bis 1732 erbaut wurden. Von hier aus ist Fiera di Primiero (früher Primör), das administrative und wirtschaftliche Zentrum des Valle del Primiero, schnell erreicht, wo wir auf die SP347 auffahren, um zum Passo di Cereda weiter zu touren.




Weitere Infos:
http://www.quaeldich.de/











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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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