Lage: |
Alpen, Italien, Julische Alpen, Alpi Giulie, Friaul |
Talorte: |
Chiusaforte und Cave del Predil |
Streckenlänge: |
18 km von Chiusaforte und 11 km von Cave del Predil |
Maximale Höhe: |
1.190 m |
Maximale Steigung: |
13 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Der im Grenzgebiet zwischen Italien
und Slowenien gelegene Passo di Sella Nevea verbindet
Chiusaforte im Canal del Ferro (Eisental) mit Cave del Predil
(deutsch: Raibl) im Tal des Rio Lago. Er nutzt dabei die Senke zwischen dem 2.498 m
hohen Gipfel des Monte Forato (slowenisch: Prestreljenik) in der südlich gelegenen Kanin-Gruppe und dem 2.554 m
hohen Modeon del Buinz in der Montasch-Gruppe im Norden.
Vom Passo
del Predil kommend fahren wir nach einem Rundgang durch dessen
westlichen Talort Cave del Predil auf der Strada Statale
Nr. 54 (SS54) wieder zurück Richtung Predil und biegen nach knapp zwei
Kilometern auf die nach rechts abzweigende
Strada Provinciale Nr. 76 (SP76) ab. Diese führt nur leicht ansteigend durch das Tal
des Rio di Lago...
... zum nahen
Lago
di Predil. Der idyllisch zwischen Cima Predil (1.622 m),
Rauhe Köpfl (1.860 m)
und Linkem Zottenkopf (1.578 m)
eingebettete, grünblaue Bergsee wird auch "Raibler See"
genannt. An seinem Ufer gibt es mehrere kleine Ruhe- und Aussichtplätze
mit Grillmöglichkeiten sowie eine Strandzone.
Das Wasser
ist klar und das Baden im See ist erlaubt, allerdings ist er
uns Warmduschern auch Ende August noch deutlich zu kalt. Wir
begnügen uns mit dem schönen Blick über
den See hinweg auf den 2.126 Meter hohen Raibler Seekopf, ...
... dann folgen wir weiter
der nun etwas stärker
ansteigenden und mit wenigen Kurven dem Tal des Rio di Lago folgenden
SP76. Die schmale, gut asphaltierte Straße quert dabei den Südostabfall des Rauhe Köpfl
und der Cima Pesce (1.343 m),
...
... dann
tauchen vor uns die Gipfel von Monte Forato (Prestreljenik,
2.498 m) und Monte Ursic (Vršic, 2.541 m) auf. Nach
etwa acht Kilometern wird die Straße erneut steiler und führt mit etwa
8 Prozent Steigung durch vier Kehren...
... zur Scheitelhöhe, auf der
wir vergeblich nach einem Passschild suchen. Lediglich ein Ortsschild
kündigt uns die auf dem Scheitel gelegene Siedlung "Sella
Nevea" an.
Unmittelbar hinter der
Scheitelhöhe hat die hinunter nach Chiusaforte verlaufende Westrampe des
Passes ein Gefälle von bis zu 10 Prozent. Sie
passiert einige einzelstehende Häuser...
... und führt nach einer
ersten Kehre...
... zu mehreren
Hotels und Appartementhäusern. Die Großbauten scheinen weitgehend
verlassen, denn der Ort lebt wohl ganz überwiegend vom Wintersport.
Sella Nevea (übersetzt: Schnee-Sattel) liegt in einem grenzübergreifenden
Skigebiet, das sich über die Kanin-Gruppe hinweg bis in das slowenische
Bovec erstreckt. Die Lifte transportieren bis zu 15.000 Wintersportler
pro Stunde zu den insgesamt über 30 Kilometer langen Pisten.
Im
Sommer ist die Gegend ein beliebtes, aber bei weitem nicht so
stark frequentiertes Wandergebiet, was die bei unserem Besuch
geschlossenen Hotels erklärt. Man versucht inzwischen mit Abenteuerpark,
Trekking- und Nordic-Walking-Touren, Mountain-Biking, Kanufahren
und Tarzan-Spielen mehr Sommerfrischler anzuziehen.
Beim
Rifugio
Divisione Julia führt die
im Jahr 1971 erbaute Seilbahn "Telecabina
del Canin" zu der unterhalb der 2.453 m hohen
Cima Celso Gilberti auf 1850 m Höhe gelegenen Schutzhütte Rifugio Celso Gilberti,
von der aus Bergtouren zu den Gipfeln von Kanin (2.587 m)
und Prestreljenik (2.498 m) möglich sind.
Hinter dem Ortsausgang
von Sella Nevea verläuft die Westrampe auf der rechten
Seite des Baches "Torrente Raccolana"
und quert mit maximal dreizehn Prozent Gefälle und durch sieben Kehren den steil
abfallenden Südhang des 2.554 Meter hohen Modeon del Buinz.
Hier erwarten uns zwei
"normale" und drei Kehrtunnel: Weil das Gelände fast
senkrecht abfällt, mussten die erforderlichen Kehren teilweise
in den Fels gesprengt werden.
Wir haben keinen Gegenverkehr
und kommen durch die Kehren schnell voran.
Hinter Kehre 5 wird der
Straßenbelag deutlich schlechter.
Die Felsabstürze sind mehrfach mit Galerien - die längste
ist die "Galleria Volt da l'aghe" - und mit Spritzbeton gegen
Steinschlag gesichert.
Durch einen weiteren Tunnel
und eine enge Kehre gelangen wir zu dem Weiler Piani di Sotto,
passieren Piani di Qua...
... und erreichen zwölf Kilometer
hinter der Passhöhe das zu Chiusaforte gehörende Dorf Saletto
mit der Kirche "Chiesa della Visitazione di Maria Santissima",
die laut einer Inschrift im Jahr 1821 erbaut wurde. Das dreischiffige
Gotteshaus mit dem teilweise eingebauten Glockenturm ersetzte
damals eine zuvor hier stehende kleine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert.
Hinter Saletto windet sich die
SP76 durch das
enge Tal des Torrente Raccolana...
... und erreicht durch
einen letzten Tunnel sechs Kilometer weiter am Ostufer des
Flusses Fella den zu Chiusaforte gehörenden Ortsteil
Raccolana, von dem aus über die "Via Val Raccolana"
das am jenseitigen Flussufer gelegene Zentrum des westlichen Talortes
schnell erreicht ist, dessen Name auf eine Festung (italienisch:
Chiusa) zurückgeht, die der Patriarch von Aquileia zu Beginn
des 12. Jahrhunderts erbauen ließ. Nach einem Boxenstop
im Zentrum von Chiusaforte fahren wir dann zum Nassfeldpass
weiter.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de
Youtube-Video
Mit
dem MX-5 über den Nevea-Sattel
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.