Lage: |
Alpen, Slowenien und Italien, Alpi Giulie, Julische Alpen |
Talorte: |
Žaga in Slowenien und Vedronza in Italien |
Streckenlänge: |
14 km ab Žaga und 12 km ab Vedronza zum Tanamea-Pass |
Maximale Höhe: |
Tanamea-Pass: 870 m, Uccea-Pass: 709 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
Tanamea-Pass: 46.3050000,13.3494000 |
|
Uccea-Pass: 46.2978000,13.4375000 |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2021 |
Die nur acht Kilometer
voneinander entfernt gelegenen Pässe Sedlo Ucja und Passo
di Tanamea verbinden gemeinsam die slowenische Ortschaft
Žaga im Tal der "Soca" mit dem italienischen Vedronza
im Tal des "Torrente Torre". Der auch "Uccea-Pass"
genannte Sedlo Ucja liegt vollständig auf slowenischer Seite und ist
eine Art kleiner "Vorpass" zu dem sich anschließenden,
höheren und in Italien gelegenen Tanamea-Pass. Die Passstraße verläuft durch
die natürliche Senke zwischen den Bergen Monte Guarda (1.720 m),
Monte Nischi (1.258 m) und Monte Zaiàur (1.816 m)
im Norden sowie Muzec vrh (1.630 m), Punta di Montemaggiore (1.619 m) und Grand Monte (1.620 m) im Süden.
Vom Vrsic-Pass
kommend fahren wir ab Bovec auf der gut ausgebauten slowenischen
Landstraße "203" durch das Soca-Tal zum östlichen
Talort Žaga, ...
... vor dessen Ortseingang
die Straße "401" zum Sedlo Ucja und zum Passo di
Tanamea abzweigt.
Hinter der Abzweigung umgeht
die 401 die Ortschaft auf deren Nordwestseite und steigt moderat mit etwa sechs
Prozent an.
Nach einem Kilometer und
den ersten drei lang gezogenen Kurven quert sie den Nordostabfall
des 1.080 Meter hohen Berges Murna glava und ist mit massiven
Betonmauern gegen Felssturz gesichert. Es folgen zwei enge Kehren,
durch die die Bergstraße mit nun gut acht Prozent Steigung nach Westen
dreht, ...
... um dem etwa 150 Höhenmeter
unterhalb
der Straße gelegenen Talboden des Flüsschens Ucja zu folgen. War
die Talseite der Fahrbahn im ersten
Streckenteil mit Leitplanken versehen, so sichert nun massives
Mauerwerk vor Abstürzen.
Bei Kilometer 5 erwartet
uns dann eine Baustelle, die durch eine Ampel geregelt nur
wechselweise durchfahren werden kann; die Wartezeit beträgt
laut einem Hinweisschild maximal fünf Minuten.
Obwohl unser Roadster nicht tiefergelegt ist und obwohl wir
vorausschauend und im Schritttempo die gröbsten Gesteinsbrocken umfahren, setzen
wir dennoch mehrfach auf dem Schotter hart auf. Es liegen einfach
zu viele größere Brocken über die ganze Breite der Schotterdecke
verteilt herum.
Hinter der Baustelle verringert
sich die Steigung auf etwa vier Prozent und wir passieren den nicht ausgeschilderten Scheitel
des Uccea-Passes, hinter dem die Passstraße nun mit etwa sieben
Prozent
Gefälle deutlich an Höhe verliert.
Knapp ein Kilometer weiter taucht
dann vor der Motorhaube unseres MX-5 das unbesetzte slowenische Grenzgebäude auf.
Wir rollen im Schritttempo durch.
Wenige Meter weiter
erreicht die Passstraße eine Brücke über das Flüsschen Ucja
und wechselt von der südlichen zur nördlichen Talseite. Das von Italien kommende
Gewässer hat sich auf slowenischer Seite tief in das Tal eingegraben
und mündet bei Žaga in den Fluss Soca. Unterhalb der Brücke
verläuft durch das Flussbett die
Grenze zwischen Slowenien und Italien.
Fünfzig Meter hinter der
Brücke liegt dann das ebenfalls verwaiste italienische Grenzgebäude
vor uns.
Danach verliert die nun als Strada Provinciale
Nr. 646 weitergeführte Straße erneut an Höhe
und wird von schroffen Felswänden flankiert, ...
... dann schlängelt sie sich wieder
leicht ansteigend Richtung Passo di Tanamea. Unsere Fahrbahnseite
wurde offensichtlich erst vor kurzem asphaltiert, so dass wir
auf perfektem Straßenbelag und ganz ohne die gewohnten Schlaglöcher...
... in den bis zu zehn Prozent
steilen Schlussanstieg einfahren.
Kurz vor dem Scheitel taucht
dann am Rand der flacher
werdenden Bergstraße das Passschild des Passo di Tanamea auf.
Hinter der Scheitelhöhe legen wir einen kurzen Fotostopp ein,
...
... dann folgen wir der Westrampe
des Passo di Tanamea, die sich mit niederen einstelligen Prozentwerten
vorbei am rechts der Straße gelegenen Albergo Ai Ciclamini...
... und durch das bewaldete
Tal des "Torrente Mea" schlängelt.
Durch zwei Kehren...
... erreicht die SR646 den
Abzweig der Nebenstraße zum Weiler Musi...
... und überquert dahinter
den Torrente Torre (slow.: Ter) , der 70 Kilometer weiter südlich
bei Turriaco in den Isonzo (slow.: Soca) mündet.
Am Gegenufer führt die Bergstraße
in einen in den Westhang des 1.060 Meter hohen Monte Sorochiplas
getriebenen Tunnel, ...
... in dem sie gut ausgeleuchtet
nach Süden dreht.
Hinter dem Tunnel überquert
die Westrampe den Torrente Torre erneut, folgt dann dessen linkem
Ufer und quert den Osthang des 1.050 Meter
hohen Monte Tanavasagio.
Knapp neun Kilometer hinter
der Scheitelhöhe sind zwei weitere
Kehren zu durchfahren, zwischen denen die SR646 den Torrente Torre ein
drittel Mal
überquert...
... und erreicht nach einem weiteren
Kilometer
die Ortschaft Pradielis (Ter), die ein allein stehender Kirchturm
überragt.
Die Kirche von Pradielis wurde im Jahr
1976 durch das Friaul-Erdbeben so schwer beschädigt, dass sie abgerissen werden musste. Der
schlanke Glockenturm überstand das Beben
und wurde in der Folge gesichert und restauriert; die zerstörte
Kirche wurde nicht wieder aufgebaut.
Das auf 360 Metern Höhe
im oberen Tal der Torre und am Hang des Monte Prietavar (661 m)
gelegene Pradielis gehört zur Gemeinde Lusevera. Das Dorf mit seinen
knapp 250 Einwohnern und etwa 150 Häusern ist schnell durchfahren.
Hinter Pradielis führt
die SR646 fast eben und ohne nennenswerte Kurven...
... in das zwei Kilometer
entfernte Vedronza, das ebenfalls zur Gemeinde Lusevera gehört und
in dem das Rathaus der Gemeinde steht.
Vorbei am Albergo und
Restaurant "Antica Locanda da Stefanutti" verlässt die
SR646 den Ort...
... und folgt perfekt ausgebaut
dem Tal des Torrente Torre entlang dem Westhang des Monte Carnizza
(863 m) weiter talwärts, ...
... durchquert das Dorf Ciseriis...
... und erreicht neunzehn
Kilometer hinter dem Passo di Tanamea die auf 230 Metern Meereshöhe
gelegene Gemeinde Tarcento am Nordrand der friulanischen Ebene.
Im Zentrum der etwa neuntausend Einwohner zählenden kleinen Stadt
legen wir im Schatten der Pfarrkirche San Pietro Apostolo in
der empfehlenswerten "Osteria alla Speranza" einen ausgiebigen Boxenstopp ein
und fahren danach zur Cuel di Forcja weiter.
Weitere
Infos:
Sedlo
Ucja
Passo
di Tanamea
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.