Touren mit dem Mazda-Roadster MX-5 über Gebirgsstraßen, Pässe, Hellinge und Klimmen
    
Passo di Valles
(Vallespass)
    



Der in West-Ost-Richtung verlaufende Passo di Valles verbindet die Ortschaften Predazzo(1.020 m) und Paneveggio (1.520 m) im westlich gelegenen Val Travignolo mit der Gemeinde Falcade (1.297 m) im östlichen Valle del Biois. Er nutzt dabei die Senke zwischen dem 2.276 Meter hohen Monte Pradazzo im Norden und der 2.305 Meter hohen Cima Valles im Süden. Wie viele andere Passstraßen nahe der früheren Grenze zwischen Österreich und Italien wurde der ehemalige Saumweg über den Vallespass während des 1.Weltkrieges durch das italienische Militär zur Fahrstraße ausgebaut, um die Truppen an der über die Cima Bocche verlaufende Front zu versorgen.


Auf dem Weg zum Passo di Valles nahe dem Besucherzentrum des Naturparks Paneveggio


Von Cavalese kommend erreichen wir bei Predazzo die "Strada Statale 50 del Grappa e del Passo Rolle" (SS50), die in östlicher Richtung über Bellamonte, Forte Buso und vorbei am Stausee "Lago di Paneveggio" zur Ortschaft Paneveggio führt. Die Anfahrt nach Paneveggio teil sich der Passo di Valles mit dem Passo di Rolle und ist dort beschrieben. In Paneveggio passieren wir das Besucherzentrum des im Jahr 1967 gegründeten und über 19.000 Hektar großen Naturschutzgebietes Parco Naturale Panveggio Pale di San Martino. Etwas unterhalb steht die Kirche Chiesa Maria Vergine, deren weißer Kirchturm zwischen den Bäumen zu sehen ist. Das ursprünglich im Jahr 1733 erbaute kleine Gotteshaus brannte im Jahr 1915 mit mehreren Nachbargebäuden der Forstverwaltung ab und wurde Mitte der 1920er Jahre neu errichtet.



Passschild hinter dem Abzweig der Passstraße zum Vallespass von der SS50 zum Passo di Rolle in der Palagruppe


Etwa ein Kilometer hinter Paneveggio teilt sich die Bergstraße: Während die SS50 zunächst in östlicher Richtung zum nahen Passo di Rolle weiterführt, zweigt nach links die in nordöstlicher Richtung verlaufende "Strada Provinciale 81" (SP81) zum Passo di Valles ab, der wir nun folgen. Unmittelbar hinter dem Abzweig signalisieren Hinweisschilder die Befahrbarkeit der Passstraße und warnen vor unbefestigten Banketten. Ab hier ist die Bergstraße auf weiten Strecken auf 60 km/h begrenzt und für LKW gesperrt.
 


Im Bergwald der Westanfahrt zum Passo di Valles oberhalb von Paneveggio in der Palagruppe


Dahinter führt die SP81 durch den Staatswald von Paneveggio, dessen bis zu vierzig Meter hohe Fichten über Jahrhunderte hinweg von weltbekannten Geigenbauern, darunter Antonio Stradivari, bevorzugt gekauft wurden, weil die Fasern der "Resonanzfichten" besonders gut für die Herstellung hochwertiger Streichinstrumente geeignet sind. Der Wald wird deshalb auch "Foresta dei violini" (Geigenwald) genannt.



Im Bergwald seitlich des Gebirgsbaches Torrente Travignolo zwischen Paneveggio und dem Scheitel des Passo di Valles in der Palagruppe


Die gut ausgebaute und verkehrsarme Passstraße verläuft mit bis zu acht Prozent Steigung entlang des malerisch nach Paneveggio plätschernden Gebirgsbaches Torrente Travignolo. Am Straßenrand wurde eine Reihe kleiner, schön gelegener Rastplätze angelegt, die mit ihren hölzernen Sitzgruppen zu einem Picknick in traumhafter Umgebung einladen.



Bergstraße zum Passo di Valles quert den Südostabhang der Cima Bocche in der Palagruppe


Den Südostabhang des 2.745 Meter hohen Cima Bocche querend steigt die SP81 dann stärker als der Bach, der immer tiefer im Tal zurück bleibt, nahe dem Wanderparkplatz "Pian dei Casoni" den Rio di Vallazza aufnimmt und dann in das nach Osten verlaufende Venegia-Tal abbiegt.



Bergstraße zum Passo di Valles quert die Hochalm Valazza unterhalb der Scheitelhöhe


Durch zwei Kehren und über eine lange Gerade geht es hinter Pian dei Casoni dem Tal des Rio di Vallazza folgend mit bis zu 13 Prozent Steigung weiter bergauf. Nach fünf Kilometern zieht sich dann der Bergwald zurück und wir durchfahren saftiggrüne Almwiesen, die von Felsbrocken und Geröll überzogen sind.



Malga Vallazza an der Westrampe des  Passo di Valles in der Palagruppe der Dolomiten


Sechs Kilometer hinter Paneveggio erreichen wir die an der dritten Kehre auf 1.940 Metern Höhe gelegene Malga Vallazza, die sich zu einem Boxenstopp anbietet. Neben lokalen Gerichten werden hier auf der Alm erzeugte landwirtschaftliche Produkte und in geringem Umfang auch Übernachtungsmöglichkeiten angeboten. Von dem Almgasthaus bieten sich Touren zu dem auf 2.210 Metern gelegenen Bergsee Juribrutto und weiter zur 2.697 Meter hohen Cima Juribrutto an.



Westrampe des  Passo di Valles zwischen der Malga Vallazza und der Scheitelhöhe


An der Malga Vallazza dreht die SP81 vor der 2.305 Meter hohen Cima Valles o Venegia in östliche Richtung ab und knapp tausend Meter weiter...



Scheitelhöhe des Passo di Valles mit dem Rifugio und der kleinen Passkapelle im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne


... liegt dann die Scheitelhöhe des Passo di Valles im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne vor uns.



Passschild des  Passo di Valles auf der Nordseite der Scheitelhöhe


Das mit Aufklebern überzogene Passschild steht auf der Nordseite der von Radsportlern gerne besuchten Scheitelhöhe, auf die sich auch schon die Elite der Radprofis quälen musste, denn der Passo di Valles war schon mehrfach im Tour-Programm des Mehrtages-Etappenrennens Giro d'Italia.



Rifugio Capanna Passo Valles auf der Scheitelhöhe des Passo di Valles in der Palagruppe oberhalb von Paneveggio und Falcade


Das nach dem Pass benannte Rifugio Capanna Passo Valles auf der Scheitelhöhe wurde im Jahr 1933 errichtet und 1990 erweitert und modernisiert. Das bereits in dritter Generation privat geführte Schutzhaus ist von Mitte Juni bis Ende Oktober sowie während der Wintermonate von Dezember bis Ende April geöffnet und bietet neben einem Restaurant mit regionaler Küche auch Übernachtungsmöglichkeiten an. Das Rifugio Capanna Passo Valles ist Ausgangspunkt für Bergtouren zum Rifugio Larèsi (2.255 m, 1 Std) und zum Rifugio Mulàz-Volpi (2.571 m, 3 Std) sowie zu den Gipfeln von Cima Venègia (2.305 m, ¾ Std), Cima Venegiòtta (2.401 m, 1½ Std), Monte Pradazzo (2.279 m, 1¼ Std), Cima Giuribrutto (2.697 m, 2 Std), Cima Boche (2.745 m, 3 Std) und Cima Valles (2.305 m, 1½ Std).

Vor dem Rifugio verläuft die Grenze zwischen den Regionen Trentino/Südtirol und Venetien. Die Passhöhe ist zudem Teil der Wasserscheide zwischen dem der Etsch zustrebenden Avisio und dem Cordevole, der in den Piave mündet.
Die Region des Passo di Valles ist auch für Wissenschaftler interessant, denn mit ihren unterschiedlichen Gesteinsschichten gleicht sie einem geologischen Freilichtmuseum: Man findet hier neben Porphyr auch Grödner Sandstein, Gips, Grauer Mergel, Werfener Schichten sowie Schlern-Dolomit, die bis zu 230 Millionen Jahre alt sind.



Chiesetta al Passo Valles auf dem Scheitel des Vallespasses in der Palagruppe der Dolomiten


Seitlich und etwas oberhalb der Passhöhe steht die "Chiesetta al Passo Valles". Ursprünglich stand die im Jahr 1914 errichtete Holzkapelle auf dem Soldatenfriedhof in Panveggio. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie abgebaut und 1948 hier oben neu errichtet.



Blick von der Chiesetta al Passo Valles nach Osten Richtung Falcade


Von der Kapelle hat man einen tollen Ausblick auf die im Osten gelegenen Gipfel der Pala- und der Civettagruppe.



Auf der Westrampe des  Passo di Valles kurz vor der Malga Vallazza unterwegs zum Passo di Rolle


Nach einer kurzen Kaffeepause touren wir von der Scheitelhöhe des Passo di Valles zurück Richtung Paneveggio, passieren - nun bergab fahrend - die Malga Vallazza ein zweites Mal...



Auf der Westrampe des  Passo di Valles zwischen der Malga Vallazza und Paneveggio


... und rollen aussichtsreich vor der Kulisse des 2.333 Meter hohen Castellaz und der Lagorai-Gruppe...



Vor der Einmündung der vom Passo di Valles kommenden SP81 in die SS50 zum Passo di Rolle in den Dolomiten


... zurück zur Einmündung in die von Paneveggio kommende SS50. Wir biegen hier nach links ab und folgen der Strada Statale 50 Richtung Fiera di Primiero, denn unser nächstes Ziel ist der nahe gelegene Passo di Rolle.  




Weitere Infos:
http://www.quaeldich.de/

Video: Mit Motorrädern über den Passo di Valles
https://www.youtube.com











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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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