Lage: |
Alpen, Italien, Vizentiner Alpen, Trentino, Vicenza |
Talorte: |
Lavarone und Asiago |
Streckenlänge: |
7 km von Lavarone und 22 km von Asiago |
Maximale Höhe: |
1.402 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2017 |
Der Passo di Vezzena verbindet
den Wintersportort Lavarone in der Provinz Trient mit der Kleinstadt
Asiago auf der gleichnamigen Hochebene. Über seinen Scheitel
verlief während des Ersten Weltkrieges die Frontlinie zwischen
den Truppen der k. u. k. Monarchie Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien,
heute quert die Grenze zwischen den italienischen Provinzen
Trentino und Vicenza seine Ostrampe.
Vom Passo di Valbona
kommend erreichen wir das Zentrum von Asiago über die kehrenreiche
SP78. Vor unserer Weiterfahrt
zum Passo Vezzena schauen wir uns hier den neoklassizistischen
Dom San Matto und das beeindruckende Rathaus gegenüber an. Auf dem Rathausturm
ist der venezianische Löwe zu sehen, der daran erinnert, dass sich die über Jahrhunderte
hinweg
eigenständigen sieben Gemeinden der Hochebene von Asiago zu
Beginn des 15. Jahrhunderts der erstarkenden Republik Venedig
anschlossen. Dom und Rathaus wurden wie viele andere Gebäude
der Stadt im Ersten Weltkrieg zerstört
und zwischen 1920 bis 1922 neu errichtet.
Nach unserem Rundgang
verlassen wir das Zentrum
von Asiago
in nordwestlicher Richtung und folgen der gut ausgebauten SP349, die nach knapp zwei Kilometern
das auf 1.000 m Höhe gelegene Camporovere passiert
und dahinter durch das Val d'Assa führt. Das einsame Hochtal
verläuft zuerst
in nördlicher Richtung und zieht sich über mehr als 14 Kilometer
kurvenreich durch einen geschlossenen
Mischwald.
Hinter dem "Albergo Ghertele"
wendet sich das Assa-Tal dann nach Westen und erreicht hinter
der "Osteria all'Antico Termine"
die unbewaldete Hochebene von Lusern. Die Osteria war als
Befehlstelle während des Ersten Weltkrieges ebenso umkämpft
wie die Hochebene, auf der man mehrere Gedenksteine für
die gefallenen Soldaten beider Seiten sieht, darunter das
Ehrenmal für die Opfer der Schlacht von Basson: Bei dem
Versuch der Österreicher, hier nach Trient durchzubrechen, verloren
in der Nacht
vom 24. zum 25. August 1915
mehr als tausend österreichische und italienische
Soldaten ihr Leben.
Kurz vor dem Passo Vezzena
passieren wir die "Chiesetta di
Santa Zita", die ebenfalls an die Opfer der Schlacht
von Bosson erinnert. Sie wurde von Österreichern in
nur drei Monaten als Symbol für die siegreiche Offensive
unter der Schirmherrschaft von Kaiserin Zita von Bourbon-Parma
erbaut und am 15. August 1917 der Heiligen
Zita geweiht. Nachdem sie in den 1940er Jahren zuerst
geplündert und dann abgerissen worden war, erfolgte
2007 der Wiederaufbau und am 17. August 2008 die
erneute Weihe. Die Kapelle ist seitdem ein Symbol des
Friedens und der Brüderlichkeit.
Von der Kapelle aus sind
es nur noch 800 Meter bis zur Scheitelhöhe
des Passo di Vezzena. Das Passschild
findet man seitlich der SP349 gegenüber dem großen Parkplatz,
...
... der zu dem Hotel
Restaurant Vezzena gehört. Das gepflegte
Haus empfiehlt sich im Sommer für Rennradler
und Mountainbiker, im Winter für Skisportler.
Wir genießen auf der abgeschatteten Terrasse
unseren Nachmittags-Kaffee, ...
... dann folgen wir weiter
der SP349, die sich mit nur leichtem Gefälle
und in weiten Kurven bergab schlängelt, dabei den 1.255 m hohen Monte Rovere an
dessen Südflanke passiert...
... und nach sechs Kilometern
die ersten Häuser von Lavarone erreicht, wo
man im Wellness-Hotel
Cerno ein komfortables Zimmer für uns bereit
hält, in dem wir die heutige Vier-Pässe-Tagestour
noch einmal genüsslich Revue passieren lassen.
Weitere
Infos:
http://alpenrouten.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.