Lage: |
Alpen, Italien, Dolomiten, Venezien, Moiazza- und Tamergruppe |
Talorte: |
Dont und Agordo |
Streckenlänge: |
8 km ab Dont und 11 km ab Agordo |
Maximale Höhe: |
1.605 m |
Maximale Steigung: |
15 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Der in den südlichen
Dolomiten gelegene Passo Duran verbindet das östliche Dont im Val
di Zoldo mit dem im Westen gelegenen Agordo im Cordevole-Tal. Er
nutzt dabei die natürliche Senke zwischen dem 2.868 Meter hohen
Monte Moiazza im Nordwesten und dem 2.488 Meter hohen Cime
di San Sebastiano im Südosten. Die über den Passo Duran führende
SP347 "Strada
Provinciale 347 del Passo Cereda e del Passo Duran" ist nicht
ganzjährig befahrbar. Sie wird im Winter nicht durchgängig frei gehalten und
unterliegt deshalb einer Wintersperre.
Vom Passo Cibiana kommend
erreichen wir auf der SP251 "Strada Provinciale SP251 della Val
di Zoldo e Val Cellina" die Ortschaft Dont am Ufer des Flusses Maè, wo wir nach links
auf die über den Passo Duran nach La Valle Argordina und Agordo
führende SP347 "Strada
Provinciale 347 del Passo Cereda e del Passo Duran" abbiegen.
Wir passieren schmucke Wohnhäuser, das Albergo Brustolon und die
Pfarrkirche "Santa Caterina d’Alessandria"
aus dem 15. Jahrhundert.
Noch innerhalb der auf
950 Metern Höhe gelegenen Ortschaft
steigt die für Fahrzeuge mit mehr als 7 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht
oder mit einer Länge von mehr als 7 Metern gesperrte Straße mit fünfzehn
Prozent steil an und erreicht schnell
die Höhe der Schallöffnungen des im Jahr 1880 erbauten Glockenturms
der Pfarrkirche.
Vorbei am Ortsteil Foppa führt die SP347 zu dem auf 1.020 Metern Höhe am Berghang gelegenen
Dorf Pradel an, das sie durch drei Kehren passiert.
Am Ortsausgang von Pradel
wird der Fahrbahnbelag spürbar schlechter. Zwischen den letzten Häusern des
Dorfes taucht der Gipfel des in
der Tamer-Gruppe gelegenen, 2.488 Meter hohen Cime Nord di San Sebastiano auf.
Hinter Pradel quert die Bergstraße
den Südosthang der Crep di Dont (1.640 m),
passiert das Dorf Cordelle und erreicht drei Kilometer hinter Dont
den auf 1.170 Metern Höhe und zur Fraktion Goima gehörenden
Weiler Gavaz.
Seitlich der Passstraße
steht die "Chiesa San Rocco
di Gavaz", hinter der sich die
Gipfel von Cresta delle Masenade (2.740 m), Moiazza Süd (2.874 m),
Moiazza Nord (2.865 m) und Cima di Nali (2.776 m)
erheben. Die kleine Kirche aus dem 18. Jahrhundert wurde von
den Bewohnern des Goima-Tales erbaut, weil sie von der großen Pestepidemie
der Jahre 1629 bis 1631 verschont blieben. Wegen der weit verbreiteten
Armut konnte der Bau erst mehr als einhundert Jahre nach dem Abklingen
der Pest realisiert werden. Im Kircheninneren findet man einen
Hochaltar
aus dem späten 18. Jahrhundert, der von dem Bildhauer Giovanni Paolo Gamba aus
Forno di Zoldo geschaffen wurde.
Nach einem
weiteren Kilometer erreichen wir das am linken Ufer des Bergbachs
"Torrente Duran" gelegene
Dorf Chiesa, hinter dem sich die Cima delle Sasse (2.878 m) erhebt.
Hinter Chiesa
flacht die Passstraße ab, überquert den "Torrente Duran"
und dreht in südliche Richtung.
Durch zwei
Kehren gewinnt die Nordrampe dann mit acht bis zehn Prozent Steigung
wieder stärker an Höhe, danach schlängelt sie sich unterhalb der Nordwestwand
des San Sebastiano Nord wellig durch
den dichten Bergwald.
Nach einer
letzten Rechtskurve taucht schließlich die Scheitelhöhe...
... und
wenige Meter weiter auch das Passschild des Passo Duran vor der Motorhaube
unseres MX-5 auf.
Auf dem Scheitel
steht das von Wanderern und Motorradfahrern gut besuchte Rifugio
San Sebastiano al Passo Duran, das neben einem Restaurant mit
Bar auch Übernachtungsmöglichkeiten anbietet.
Etwa einhundert
Meter weiter erreichen wir das Rifugio Passo
Duran "C. Tomè", das einen vergleichbaren Service
wie das Rifugio San Sebastiano anbietet. Das Rifugio Passo Duran
wurde ab 1948 auf Initiative der Sektion Agordina des
Club Alpino Italiano (CAI) erbaut und im Jahr 1952 eröffnet. Das Schutzhaus wurde in
der Folge sehr gut
besucht und musste deshalb in den Jahren 1960/61 und 1981/83 erweitert
werden. Der Namenszusatz "C. Tomè" erinnert an den Bergsteiger
Cesare Tomè aus Agordo, der als Erschließer der Moiazza-Gruppe und
durch eine Reihe von Erstbesteigungen bekannt wurde, darunter Agner,
Moiazza, Piz de Medozzi, Sasso di Bosconera, Schiara und die Südwand
der Marmolata.
Über den im
Naturpark "Parco Nazionale Dolomiti Bellunesi"
gelegenen Passo Duran führt der Dolomiten-Höhenweg 1
vom Pragser Wildsee im Pustertal nach Belluno (ital.:
Alta Via delle Dolomiti 1) sowie der Fernwanderweg von München nach
Venedig. Die beiden Schutzhäuser auf dem Scheitel dienen zudem als
Ausgangspunkt für Touren zum Rifugio Carestiato (1 Std), zum
Bivacco Grisetti (2½ Std), zum Bivacco Angelini (2½ Std)
und zu den Gipfeln Cima Moiazza Sud (6 Std), Monte Tamer (4 Std)
sowie Cima Nord di San Sebastiano (4 Std).
Vom Scheitel
des Passo Duran hat man tolle Ausblicke: Im Nordosten sieht man
hinter dem begrünten Spiz Agnellessa den Monte Pelmo aufragen, rechts davon erkennt
man Sorapiss, Antelao und in der Ferne die Marmarole-Gruppe. Im Südosten
ragen die Gipfel der Tamer- sowie der
Palagruppe in die Höhe und im Westen glänzt in der Ferne die schneebedeckte
Marmolada.
Weitere
Infos:
https://www.alpentourer.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.