Lage: |
Alpen, Österreich und Slowenien, Steiner Alpen und Karawanken |
Talorte: |
Bad Eisenkappel in Österreich und Solcava in Slowenien |
Streckenlänge: |
17 km ab Bad Eisenkappel und 12 km ab Solcava |
Maximale Höhe: |
1.338 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Der in Ost-West-Richtung
verlaufende Paulitschsattel verbindet den slowenischen Ort
Solcava im Logartal mit Bad Eisenkappel im österreichischen
Vellach-Tal und nutzt dabei die Senke zwischen den Steiner Alpen
im Süden und den nördlich verlaufenden Karawanken. Die Bergstraße
über den Paulitschsattel ist wenig befahren, da die regionale
Hauptverbindung zwischen Kärnten und der slowenischen Untersteiermark
über den nahen Seebergsattel führt. Der Paulitschsattel ist
in den Wintermonaten November bis März gesperrt.
Vom Volovljek sedlo kommend fahren
wir
nach Luce im oberen Sanntal...
... und von dort auf der Straße Nr. 428
durch das teilweise enge Tal der Savinja...
... nach Solcava. Der langgezogene
östliche Talort
des Paulitschsattels liegt auf 660 m Meereshöhe und wird
vom schlanken Turm der gotischen Pfarrkirche St. Maria Schnee
"Župnijska cerkev sv. Marije Snežne" überragt. Das
kleine Gotteshaus wurde im 15. Jahrhundert erbaut; das
Dach wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Stil der Neogotik
erneuert. Sehenswert ist die knapp 60 Zentimeter hohe Sandsteinstatue
"Solcava Maria
mit Kind" aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.
In Solcava biegt die "428" nach Westen ab
und folgt dem Gebirgsflüsschen
Savinja. Die Bergstraße wird nun deutlich schmaler und
beginnt moderat anzusteigen. Die umgebenden Wälder werden intensiv
waldwirtschaftlich
genutzt, worauf die zahlreichen Lagerplätze mit Baumstämmen
seitlich der Passstraße ebenso hindeuten wir die uns unglaublich
schnell entgegen kommenden riesigen Holztransporter, denen wir
mehrfach ausweichen müssen.
Gut
vier Kilometer hinter Solcava erreichen wir
Logarska Dolina Sestre. Hier bleibt der Mischwald für wenige hundert
Meter zurück und gibt den Blick frei auf einige Gipfel
der Steiner Alpen, darunter Matkova kopa (1.960 m), Velika Baba (2.127 m)
und Mrzla gora (2.203 m).
Wieder
im Wald passieren wir bald den Abzweig der Solcava
Panoramastraße nach Podolševa. Danach wird die Ostrampe des Paulitschsattels nun noch einmal
schmaler,
der Asphalt wird deutlich schlechter und wir werden vor Radfahrern gewarnt.
Mit recht: Der Paulitschsattel wird gerne von Radsportlern befahren,
die teilweise auch die Straßenmitte nutzen, weil dort der Asphalt
oft deutlich weniger Risse und nicht ganz so tiefe Schlaglöcher
hat. Besonders in Kurven kann dies kleine Adrenalinschübe
auslösen - bei allen Beteiligten!
Bei
Kilometer 5 wandelt sich die Ostanfahrt von einer Waldstraße
zur Gebirgsstraße, auf der uns schroffe, steil abfallende
Felsformationen begleiten. Riesige Stahlnetze sollen hier vor Steinschlag
sichern, was nicht immer gelingt: Mehrfach liegen kleinere Gesteinsbrocken
auf der Fahrbahn, die besonders Motorradfahrern Probleme bereiten
können.
Wir
durchfahren eine erste enge Kehre und passieren kurz darauf
in Kehre Nr. 2 eine kleine, blumengeschmückte Wassermühle,
aus der das Gebirgswasser in einen großen Steintrog plätschert.
Hier biegt nach rechts ein Schotterweg ab, der zum aussichtsreich
gelegenen Klemenšek-Bauernhof
führt, der eine Reihe von interessanten Freizeitangeboten bereit hält.
Zweihundert
Meter weiter freuen wir uns, dass die Spurbreite unseres MX-5
weniger als 1,50 Meter beträgt: Hier ist wenige Tage zuvor
ein Teil der Straße abgebrochen und Richtung Tal gerutscht.
Vorsichtig rollen wir durch die provisorisch ein wenig verbreiterte
Engstelle, ...
...
dahinter
geht es dann wieder flotter voran und wir passieren nach einer weiteren Kehre den Abzweig
der Straße Nr. 927 nach Podolševa.
Nach
weiteren drei Kilometern signalisiert ein Schild die nahe Grenze zu
Österreich, ...
...
die über den Scheitel des Paulitschsattels verläuft. Wir sind
überrascht, dass auf diesem schwach befahrenen Pass das Grenzgebäude
besetzt ist. Nachdem unsere Ausweise kontrolliert sind rollen
wir über die Grenze...
...
und werden kurz darauf vomm österreichischen
Bundesland Kärnten begrüßt.
Dahinter
senkt sich die auf österreichischer Seite nicht nummerierte
Straße mit etwa acht Prozent Gefälle,
...
...
um in der Folge zu dem auf 1.384 Metern gelegenen höchsten Punkt
der Passstraße
anzusteigen, der zwei Kilometer hinter dem Paulitschsattel am
Nordabfall der 1.657 Meter hohen Paulitschwand
liegt.
Hier
oben legen wir eine kleine Pause ein, um das Panorama zu genießen,
...
...
denn man hat von
hier einen tollen Ausblick
auf die Gipfel der Karawanken.
... sowie Richtung Vellachtal und Bad Eisenkappel.
Auch
auf österreichischer Seite wird der Bergwald wirtschaftlich
genutzt, was an den auf der Fahrbahn liegenden Holzstückchen und
den vielen Faserresten deutlich zu erkennen ist.
In der Folge
durchfahren wir zwölf weitere Spitzkehren mit bis zu 14 Prozent Gefälle...
... und erreichen schließlich
im südlichsten Zipfel Österreichs die von Bad Eisenkappel ins slowenische Zgornje Jezersko
führende Bundesstraße 82, der wir nun zum Seebergsattel folgen.
Von Bad Eisenkappel aus bietet sich aber auch eine Weiterfahrt zum
Luschasattel oder
zum Schaidasattel
an.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.