Lage: |
Alpen, Österreich, Gurktaler Alpen, Nockberge, Kärnten |
Talorte: |
Tangern oberhalb des Millstätter Sees |
Streckenlänge: |
6 km ab Tangern |
Maximale Höhe: |
1.336 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
46.842831,13.544936 |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Die fünf Kilometer lange
Tangerner Almstraße zu der auf 1.336 Metern Höhe gelegenen Pichlhütte
in den Nockbergen beginnt in der oberhalb des Millstätter Sees auf
dem Plateau "Millstätter Berg" gelegenen Ortschaft Tangern,
die zur Gemeinde Seeboden gehört. Die Bergstraße überwindet einen Höhenunterschied von knapp
sechshundert Metern und ist - ähnlich wie die etwas weiter östlich
gelegene Millstätter Almstraße zur Schwaigerhütte - als verdichtete
Naturstraße ausgelegt. Anders als bei
der Straße zur Schwaigerhütte wird hier jedoch keine Mautgebühr
erhoben. Zudem spricht für eine Auffahrt zur Pichlhütte, dass diese
einen herrlichen Rundblick über den Millstätter See hinweg auf die Gipfel der
Gailtaler Alpen sowie auf die Kreuzeck- und Reißeckgruppe bis hin zur Hochalmspitze
in den Hohen Tauern bietet.
Von der Schwaigerhütte in
den Nockbergen kommend erreichen wir auf der Millstätter
Almstraße den Talort Tschierweg, wo wir auf die "L17"
auffahren. Die Landesstraße führt über Laubendorf und Gössering
in den knapp zweihundert Einwohner zählenden und auf 750 Metern Meereshöhe gelegenen Ort Tangern.
Hinter dem Begrüßungsschild biegen wir direkt rechts ab und passieren
das weiße Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr.
Die Dorfstraße steigt bereits
im Oberdorf von Tangern an...
... und läuft hinter dem
letzten Haus des Weilers auf einen Bergwald zu, der sich über den
Südwesthang des 2.010 Meter
hohen Tschierweger Nock erstreckt.
Die schmale Almstraße
quert zunächst in nordwestlicher Richtung den Berghang unterhalb
der Tangerner Alm und erreicht nach einem halben Kilometer eine auf 820 Metern Höhe gelegene kleine Brücke, vor der ein Wanderweg nach Laubendorf
abzweigt. Hier endet die asphaltierte, öffentliche Gemeindestraße...
... und es schließt sich
ein Schotterfahrweg an, den ein hölzernes Schild als "Interessentenweg"
bezeichnet, dessen Befahrung auf eigene Gefahr erfolgt.
Eineinhalb Kilometer hinter
Tangern erreicht die Almstraße auf 970 Metern Höhe
den Abzweig eines Fahrweges zum Berghof
Burgstaller. Hier signalisiert ein Schild,
dass unser Ziel, die Pichlhütte, geöffnet ist.
Der Fahrweg ist gut verdichtet
und steigt zunächst mit einstelligen Prozentwerten in nordwestlicher
Richtung durch den Mischwald an, ...
... dreht dann nach sechshundert
Metern und durch sieben Kehren nach Nordosten ab. Auf den nächsten
fünfhundert Metern folgt er einem kleinen Hochtal, das der etwa
hundert Meter tiefer am Talboden in Richtung Treffling fließende
Gießbach und der in ihn mündende Trefflinger Bach gegraben haben.
Auf 1.270 Metern Höhe
dreht der Fahrweg nach Südwesten ab und
steigt nun mit bis zu 14 Prozent durch Almwiesen. Die Fahrbahn
wird hier oben von breiten und tiefen Wasserablaufrinnen gequert,
die auch bei langsamer Fahrweise die Stoßdämpfer stark fordern.
Die Kuhfladen auf dem Weg lassen uns dann die Geschwindigkeit noch
weiter reduzieren, denn dass Weidevieh mitunter stur auf seinem Wegerecht
besteht, haben wir Tags zuvor auf der Wöllaner
Nock-Alpenstraße erlebt.
Nach insgesamt 5,5 Kilometern
taucht dann am Hang oberhalb der Fahrstraße die Pichlhütte auf.
Zweihundert Meter weiter
zweigt dann durch eine enge Linkskehre die steile Zufahrt zum Parkplatz
der Pichlhütte ab, ...
... auf dem wir den MX-5 aussichtsreich
abstellen, ...
... neugierig beäugt
von einem tierischen
Empfangskomitee.
Nun
müssen wir noch an dem zähnebleckenden Hüttenhund vorbei, der zum
Glück an eine massive Kette gelegt
ist, ...
... dann
liegt die gepflegt aussehende und mit zahlreichen Schnitzereien
ausgestaltete Pichlhütte vor uns.
Die
Hütte ist bei unserem Besuch unter der Woche nur schwach frequentiert, so dass wir uns einen Tisch auf der
großen Terrasse aussuchen können. Die Sonne wurde während
unserer Bergfahrt zwar immer mehr von dunklen Regenwolken verdeckt,
...
... aber
der Blick von hier auf das westliche Ende des Millstätter Sees mit der Gemeinde
Seeboden und die dahinter aufragenden Gipfel der Gailtaler Alpen,
...
... das
Drautal mit Schloßau, Treffling und Kötzing sowie auf die schon
etwas in Wolken gehüllten Gipfel der Kreuzeckgruppe und der Reißeckgruppe
dahinter ist trotzdem herrlich.
Die
etwas unterhalb der Terrasse stehende, blumengeschmückte Almhütte
mit dem im oberen Fenster sitzenden Pärchen wird auch heute noch als
Sennerei genutzt.
Und
sogar der Zugang zur Toilette ist toll gestaltet: Der Nachttopf als Lampenschirm und
die passend bemalte
Tür weisen ganz deutlich den Weg zum Ort der Erleichterung.
Die
aus dem Drautal heraufziehenden dunklen Regenwolken lassen uns für
die Rückfahrt auf der Naturstraße nichts Gutes erwarten. Deshalb
machen wir uns bei noch trockener Fahrbahn auf den Rückweg, ....
... doch
auf dem Weg hinunter ins Tal des Trefflinger
Baches hellt es sich dann wieder auf.
Und
das ist gut
so, denn so bleibt uns eine Talfahrt auf weichem Untergrund und
durch
rutschige Kehren erspart.
Wir
kommen zügig voran. Radfahrer und Wanderer begegnen uns nicht, obwohl
die Tangerner Almstraße auf ihrer gesamten Länge auch ein Teil des
750 Kilometer langen Weitwanderweges Alpe-Adria-Trail
ist, der am Fuß des Großglockners beginnt und der mit seinen 43 Etappen
durch Kärnten, die Steiermark, Slowenien und Friaul-Julisch Venetien
bis zur Adria führt.
Wieder
im Tal bietet sich von Tangern aus ein Abstecher zur drei Kilometer
entfernten Burg
Sommeregg an, in der ein Burgrestaurant und ein Foltermuseum
besucht werden können, alternativ kommen Paintball-, Gokart- und
Motocross-Fans im Freizeitpark
Fresach am Südende des Millstätter Sees auf ihre Kosten.
Weitere
Infos:
http://www.pichlhuette.at/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.