Lage: |
Alpen, Österreich, Kitzbüheler Alpen, Hohe Tauern, Salzburg |
Talorte: |
Zell am Ziller und Wald im Pinzgau |
Streckenlänge: |
27 km ab Zell am Ziller, 10 Kilometer ab Wald im Pinzgau |
Maximale Höhe: |
1.520 m |
Maximale Steigung: |
17 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Die im Salzburger Land
zwischen der 2.315 Meter hohen Königsleitenspitze und dem 2.039
Meter hohen Plattenkogel gelegene Pinzgauer Höhe bezeichnet den höchsten Punkt der "Alten
Gerlosstraße" von Wald im Pinzgau zum Gerlospass.
Die durch den Nationalpark Hohe Tauern führende und als Landesstraße
165 ausgeschilderte Passstraße ist auf Grund ihres Alters schmal,
kurvenreich und auf mehreren Teilstücken auch in einem ausbesserungswürdigen
Zustand. Dafür ist sie aber fahrerisch anspruchsvoller und - weil
für Gespanne und Fahrzeuge über 2,5 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt
- deutlich ruhiger als die etwas weiter südlich von Krimml aus zum
Gerlospass führende moderne, mautpflichtige "Gerlos Alpenstraße"
der Großglockner Hochalpenstraßen AG.
Von Zell am Ziller kommend
erreichen wir etwa sechshundert Meter hinter der Scheitelhöhe des
Gerlospasses den Abzweig
der Alten Gerlosstraße, die durch das Salzachtal hinunter nach Wald
im Pinzgau führt. Geradeaus weiterfahrend kommt man auf der Gerlos
Alpenstraße nach Hochkrimml und Krimml. Wir wählen für unsere
Talfahrt die alte Trasse über die Pinzgauer Höhe.
Kaum haben wir die ersten,
etwas abschüssigen Metern hinter uns gebracht, geht es auf
griffigem Asphalt mit bis zu sechs Prozent dem Rand des Vorderwald-Bergwalds
folgend wieder leicht bergauf.
Sechshundert Meter hinter
dem Abzweig liegt dann der unspektakuläre Scheitel der Pinzgauer
Höhe vor uns. Bis hierher begleiteten uns am rechten Straßenrand
sattgrüne Almwiesen, ...
... hinter der Scheitelhöhe wird
die nun mit bis zu zehn Prozent abfallende
und spürbar enger werdende Straße auf beiden Seiten vom Bergwald
begrenzt. Wir
rollen durch mehrere lang gezogene Kurven und überqueren auf einer
kleinen Brücke die nördlich des Gerlospasses unterhalb des Westlichen
und Östlichen Salzachgeiers (2.469 m / 2.466 m) entspringende
Salzach, die über Mittersill, Bischofshofen und Freilassing dem
Inn zustrebt. Hinter der Brücke quert die alte Gerlosstraße
den Südhang des 2.236 Meter hohen Ronachgeier...
... und wir erreichen, etliche
Schlaglöcher und Straßenabsackungen umfahrend, das Hotel Ronach
im Weiler Hinterwaldberg, hinter dem sich in der Ferne die ersten Gipfel der Hohen Tauern
erheben.
Es folgt
ein kurzes Flachstück mit mehreren unübersichtlichen
Kurven.
Dahinter geht es
mit bis zu fünfzehn Prozent Gefälle wieder steil bergab. Kurz
vor dem Weiler Unterrankental überqueren wir dann den schäumenden Nadernachbach, der
unterhalb
des 2.361 Meter hohen Dristkopfes entspringt und der in die tief
unter uns im Tal fließende Salzach mündet.
Mehr hopsend
als rollend passieren wir in der Folge Unterrankental und den in einem weiteren Flachstück abzweigenden "Güterweg Hinterwaldberg", über den einige oberhalb der
alten Gerlosstraße am Hang des 2.267 Meter
hohen Gernkogel gelegene Bauernhöfe und Almen versorgt werden.
Kurz darauf bleibt der
Wald zurück und es eröffnet sich uns ein toller Blick auf das 300 Meter
tiefer gelegene Salzachtal mit dem Ort Wald im Pinzgau. Mit bis
zu achtzehn Prozent Gefälle geht es nun hinunter Richtung Vorderwaldberg...
... und vorbei am Gasthof
Grübl mit dem schon vor Jahren eigenwillig im Hang geparkten VW-Käfer,
...
... dann sehen wir die
ersten Häuser von Wald im Pinzgau vor uns auftauchen.
Hinter dem Ortseingang
passieren wir die an einer Kehre stehende gotische
Pfarrkirche,
die im Jahr 1469 dem heiligen Nikolaus
von Myra geweiht wurde und
deren Altar aus dem Jahr 1695 stammt. Hinter dem Gotteshaus biegt die
"165" nach links ab und führt über Neunkirchen am Großvenediger
nach Mittersill, von wo man zum Pass
Thurn oder zur Felbertauernstraße
weitertouren kann. Wir biegen hinter der Kirche aber nach
rechts ab und folgen der in südwestlicher Richtung verlaufenden
"Krimmler Landesstraße", ...
... die
als "L113" über Vorderkrimml und vorbei an Unterkrimml
nach Krimml führt, das durch
die oberhalb des Ortes herunterstürzenden Krimmler Wasserfälle bekannt wurde.
In Krimml parken wir
den Roadster vor dem empfehlenswerten Landgasthof
Kirchenwirt, schaffen das Gepäck in das vorbestellte
Zimmer und spazieren dann an der Pfarrkirche
zum hl. Jakobus d. Ä. vorbei durch das Ortszentrum zu den Wasserfällen.
Das grandiose Naturschauspiel ist kaum zu beschreiben: Die von mehr
als 20 Gletschern gespeiste Krimmler Ache stürzt sich über drei
Fallstufen gut 380 Meter in die Tiefe - einmalig in Europa.
Und: Die Krimmler Wasserfälle zählen zu den fünf größten ihrer Art
weltweit. Wir begnügen uns aus Zeitgründen mit einem Besuch am Fuß
der "schönsten Wasserfälle Österreichs". Wer mehr Zeit
hat dem sei der Aufstieg über den vier Kilometer langen, vom Österreichischen
Alpenverein geschaffenen "Wasserfallweg" hinauf zur obersten
Fallstufe empfohlen.
Übrigens: Am Abend sind die Wasserfälle
besonders beeindruckend, denn dann führen sie durch die mittäglich
starke Schneeschmelze der Gletscher das meiste Wasser. Im Jahresmittel
stürzen hier täglich 450.000 m³ Wasser in die Tiefe, ein Spektakel,
das jährlich mehr als 400.000 Touristen aus aller Welt anzieht.
Weshalb sich besonders ein Besuch an Werktagen außerhalb der Ferienzeit
empfiehlt.
Weitere
Infos:
https://alpenrouten.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.