Lage: |
Alpen, Österreich, Totes Gebirge und Dachsteingebirge, Oberösterreich und Steiermark |
Talorte: |
Sankt Agatha und Bad Aussee |
Streckenlänge: |
6 km ab Sankt Agatha und 9 km ab Bad Aussee |
Maximale Höhe: |
993 m |
Maximale Steigung: |
9 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Der
ganzjährig befahrbare und 993 Meter hohe Pötschenpass liegt
zwischen dem Toten Gebirge im Norden und dem Dachsteingebirge im
Süden. Der Gebirgsübergang nutzt die Senke zwischen dem Sandling
(1.717 m) am südwestlichen Rand des Toten Gebirges und dem
zum Dachsteinmassiv gehörenden Hohen Sarstein (1.975 m). Über
den "Pötschen" verläuft die "Salzkammergut Straße"
genannte B145, die Bad Goisern am Hallstätter See in Oberösterreich
mit Bad Aussee in der Steiermark verbindet. Über den Scheitel verläuft
die Grenze zwischen den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark.
Schon zur Zeit der Völkerwanderung existierte am nahen Pflintsberg
ein Saumpfad,
der später zum Transport von Eisen und Salz genutzt und im Mittelalter
zu einer Straße ausgebaut wurde.
Im Spätmittelalter wurde die alte Salzhandelsstraße jedoch zur südlich
gelegenen Pötschenhöhe verlegt und im 18. Jahrhundert zur "Pötschenstraße"
ausgebaut. Die heutige Trasse der "Salzkammergut Straße"
entstand
in den Jahren 1955-1959. Seinen Namen erhielt der Pötschenpass von
der unterhalb der Passhöhe auf oberösterreichischer Seite gelegenen
Ortschaft Pötschen.
Vom Koppenpass
kommend erreichen wir auf der Landesstraße L701 den östlichen Talort
Bad Aussee
in der Steiermark. Auf der Bahnhofstraße passieren wir mit Vorblick auf
den bewaldeten Tressenstein (1.201 m) und die mächtige Trisselwand
(1.775 m) das im Jahr 1985 fertig gestellte Bundesschulzentrum,
in dem das "Erzherzog-Johann-Bundes-Oberstufen-Gymnasium"
untergebracht ist.
Hinter
dem Schulzentrum wendet sich die L701 durch eine Rechtskurve der
von Bad Mitterndorf kommenden "Salzkammergut Straße" zu,
auf die wir links abbiegend auffahren. Die als "145" ausgeschilderte
Landesstraße überquert die Traun und führt dann mittels einer lang gezogene S-Kurve durch
den Süden
von Bad Aussee, ...
... dreht
in der Folge leicht ansteigend und mit Blick auf das Massiv des Hohen Sarstein
in nördliche Richtung...
... und
erreicht im Westen der Stadtgemeinde den Abzweig der Straße zum Sommersbergsee und
den Gesundheitspark Ausseerland.
Mit Blick
auf den charakteristischen Felsgipfel des Loser (1.837 m) passiert
die hier auf 80 km/h Höchstgeschwindigkeit begrenzte Salzkammergut Straße
dann den Ortsteil Marktleite, ...
... die
sich fünfhundert Meter dahinter anschließende "Ausseer
Lebzelterei" und das dazugehörige "Wirtshaus Zum Lebzelter"...
... und erreicht
nach weiteren sechshundert Metern das links der Straße gelegene
Lotusmuseum,
das vom Club
Lotus Austria betrieben wird und das nach einer telefonischen
Voranmeldung besucht werden kann. Laut der Internetpräsenz sind
hier neben Sport- und Rennwagen auch Lotus-Oldtimer sowie eine Jochen-Rindt-Sammlung
zu sehen.
Hinter dem Lotusmuseum
signalisiert ein Schild, ob der Pötschenpass befahren werden kann.
Vorbei am Abzweig der
L702A nach Altaussee, von wo sich eine Fahrt über die Loser-Panoramastrraße
anbietet, ...
... erreicht die B145
den Abzweig nach Ischlberg und zu dem 12.000 Quadratmeter großen
Alpengarten
Bad Aussee, in dem mehr als zweitausend Pflanzenarten zu sehen
sind.
Hinter
dem Abzweig beginnt der eigentliche Anstieg zum Pötschenpass. Mit
zunächst niederen einstelligen Prozentwerten folgt die Salzkammergut
Straße dem Rand des Sarstein-Waldes entlang dem Nordabhang des 1.077 Meter hohen Sommersbergkogel,
passiert nach einem kurzen Zwischengefälle weiter ansteigend die wenigen Häuser der Streusiedlung Unterlupitsch, überquert dann
in einer lang gezogenen Rechtskurve den Lupitschbach...
...
und steigt dahinter mit bis zu acht Prozent durch Wiesen und Weideland
an.
Oberhalb von Unterlupitsch
dreht die L145 auf einer Höhe von 810 Metern nach Westen...
... und passiert dann den rechts der Straße in einer Senke gelegenen
Ort Lupitsch.
Die Salzkammergut Straße
steigt dann in Richtung Oberlupitsch weiter an, überquert ein weiteres Mal den Lupitschbach und läuft mit
Blick auf den Niederen Sarstein (1.877 m) und den Schwarzkogel
(1.800 m)...
... auf den bis zu neun
Prozent steilen Schlussanstieg
zum Scheitel des Pötschenpasses zu, ...
... der knapp neun Kilometer
hinter Bad Aussee vor der Motorhaube unseres MX-5 auftaucht.
Links der Passstraße zweigt
die Zufahrtsstraße zu einem Steinbruch
der Stummer GmbH ab, die hier Sand, Kies, Splitt und Schotter abbaut
und hier steht ein Gebäude der Straßenbauverwaltung. Gegenüber findet
man am rechten Fahrbahnrand den Grenzstein der Landesgrenze
zwischen der Steiermark und Oberösterreich, der auf der steirischen
Seite das Wappen von Oberösterreich zeigt.
Wenige Meter weiter ist dann
der Parkplatz auf der Passhöhe erreicht.
Wir stellen hier den Roadster
ab und legen im Gastgarten des von Radlern gut besuchten und empfehlenswerten
Gasthauses Pötschenhöhe einen ausgiebigen Boxenstopp ein. Bemerkenswerte
Ausblicke auf die umgebenden Gipfel hat man auf der bewaldeten Pötschenhöhe
nicht, dafür ist aber die Küche des Gasthauses für ihre beliebten Riesen-Schnitzel bekannt, die für uns tatsächlich
eine Nummer zu groß waren.
Nach unserer Mittagspause
schauen wir uns auf dem Scheitel noch den seitlich vor dem Gasthaus
stehenden Bildstock aus dem Jahr 1785...
... und den von dem steirischen
Bildhauer Gottfried
Prabitz im Jahr 1960 geschaffenen oberösterreichischen Gedenkstein
für den Bau der heutigen Passstraße an. Das entsprechende steirische
Gegenstück findet man 150 Meter weiter südlich hinter
dem Abzweig der Fahrstraße zum Steinbruch. Das Passschild des Pötschen
steht noch etwas unterhalb des oberösterreichischen Gedenksteins
am gegenüberliegenden Fahrbahnrand. Entgegen der offiziellen Höhenangabe
von 993 Metern zeigt es erstaunlicherweise nur eine Höhe von
982 Metern
an.
Nach unserem Rundgang
auf der Pötschenhöhe machen wir uns auf den Weg über die deutlich
anspruchsvollere und abwechslungsreichere Ostrampe hinunter Richtung
Bad Goisern, die eine Durchschnittssteigung von 7,5 Prozent aufweist.
Etwa auf Höhe des Passschildes warnt ein Verkehrsschild vor einem
Maximalgefälle von neun Prozent und auf einem Schild schräg gegenüber
am linken Fahrbahnrand begrüßt uns Oberösterreich mit einem "Grias
di. Willkommen. Welcome".
Etwa achthundert Meter
unterhalb des Scheitels erreicht die Salzkammergut Straße die obere,
auf 955 Metern Höhe gelegene "Kehre 2", ...
... hinter der sie den
Nordwestabhang des 1.617 Meter hohen Fallecks quert. Vorbei
an dem etwas unterhalb der Straße auf einer Waldlichtung gelegenen
Dorf Pötschen...
... passiert die B145
insgesamt fünf Parkplätze und
läuft dann auf die auf 690 Metern
Höhe gelegene und "Pötschenkehre" genannte untere Kehre der Passstraße zu.
Seitlich der durch massives Mauerwerk geschützten
Pötschenkehre wurde ein Rastplatz angelegt, von dem aus
der Aufstieg zu der Simony-Aussicht (886 m) oberhalb des Hallstätter
Sees, zur Sarsteinalm (1.711 m) und weiter zum Hohen Sarstein
(1.975 m) möglich ist. Die Gehzeit beträgt etwa vier Stunden.
Hinter der Pötschenkehre
senkt sich die Salzkammergut Straße in einem weit gezogenen Bogen
durch den Bergwald oberhalb von Obersee.
Oberhalb von Untersee
bleibt der Wald dann zurück und mit dem Ausblick auf die Bergkette
des Ramsaugebirges werden wir von der Welterberegion Hallstatt-Dachstein
im Salzkammergut begrüßt.
Vorbei am Abzweig der
Straße nach Untersee und Obersee senkt sich die nach Bad Ischl weiterführende
B145...
... dann hinunter zum
Ortseingang von Sankt Agatha in der Marktgemeinde Bad
Goisern am Hallstätter See. Von hier aus bietet sich eine Weiterfahrt
über Gosau zum Pass
Gschütt ebenso an wie eine Tour über Bad Ischl und Strobl zur
Stroblerhütte und zum Lienbachhof auf der Postalm.
Weitere
Infos:
https://alpenpass.com/
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