Lage: |
Pyrenäen, Frankreich, Pyrénées-Atlantiques, Nouvelle-Aquitaine |
Talorte: |
Castet (W) |
Streckenlänge: |
5 km ab Castet |
Maximale Höhe: |
868 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2024 |
Der an der Nordseite der Pyrénées-Atlantiques
in der Region
Nouvelle-Aquitaine zwischen den weitaus bekannteren Pässen Col
d'Aubisque und Col de Marie-Blanque gelegene Port de Castet (baskisch:
Pòrt de Castèth)
ist
von der namengebenden Ortschaft Castet im Vallée d'Ossau aus zu
erreichen. Zu der zwischen dem "Montagne du Rey" (1.349 m)
im Norden und dem "Séserite" (1.588 m) im Süden gelegenen
Hochebene mit dem Port de Castet führt die fünf Kilometer lange,
schmale und kaum befahrene Stichstraße "Rue du Port",
die auf einem von Weideflächen umgebenen Wanderparkplatz endet.
Den Höhenunterschied von vierhundertdreißig Metern überwindet die
Passstraße mit Hilfe von acht Kehren bei einer Durchschnittssteigung
von neun Prozent. Die Maximalsteigung von vierzehn Prozent befindet
sich etwa auf halber Strecke der Auffahrt.
Von Ogeu-Les-Bains kommend
fahren wir in Louvie-Juzon auf die Departementstraße D240 auf, die
entlang des Flüsschens "Gave d'Ossau"...
... den zwei Kilometer entfernten
Ortseingang von Castet
im Arrondissement Oloron-Sainte-Marie erreicht. Wie in vielen anderen
Gemeinden der Gegend protestieren auch die etwa einhundertfünfzig
Bewohner des von der Église
Saint-Polycarpe überragten Castet mit auf dem Kopf stehenden
Ortsschildern gegen die Politik des französischen Landwirtschaftsministeriums.
Die innerhalb von Castet "Rue
La Marque" genannte Departementstraße durchquert die am Stausee Lac
de Castet und im Réserve Naturelle de la Vallée d'Ossau auf vierhundertfünfunddreißig
Metern Meereshöhe gelegene Ortschaft,
...
... passiert am "Place
du Rey" das Gefallenen-Denkmal "Monument aux Morts"...
... und erreicht zweihundertfünfzig Meter weiter das zwischen zwei
sehr eng zusammenstehenden Häusern links abzweigende Sträßchen "Rue
de la Carrère", das wir fast übersehen hätten...
... und auf das wir nach
kurzem Zurücksetzen auffahren. Die nur 2,40 Meter breite Dorfstraße zwängt sich zwischen den alten Fassaden hindurch und geht kurz darauf...
... in die "Rue du
Port" über, die entlang einer Natursteinmauer und mit Blick
auf den bewaldeten "Pène de Béon" (1.250 m)...
... mit niederen einstelligen
Prozentwerten zu dem hinter dem Abzweig des "Chemin des Glèras"
gelegenen südöstlichen Ortsausgang von Castet hin ansteigt.
Die schmale, durchgängig
asphaltierte Rue du Port steigt in der Folge mit bis zu elf Prozent
und oberhalb des Gebirgsbaches
"La Lalau" dem Bergwald entgegen, ...
... in dem die erste
Kehre durchfahren wird.
Es folgen sieben weitere,
schlecht einsehbar Serpentinen, ...
... aus denen man bei
klarer Sicht schöne
Ausblicke auf den während unserer Auffahrt zum Teil wolkenverhangenen Gebirgskamm mit dem
'Pic de L'Ourlène" (1.813 m) und dem "Rocher d'Aran"
(1.796 m) hat.
Mehrfach queren Wasserablaufrinnen die Fahrbahn, die für talfahrende
Zweiradfahrer zum Problem werden können.
Viel Verkehr gibt es auf
der Rue du Port nicht, während unserer Auffahrt sehen wir nur zwei
Radsportler, die wir an einer der wenigen Ausweichstellen passieren
können.
Am Straßenrand wurden - wie bei vielen anderen
Bergstraßen auch - Hinweisschilder aufgestellt, die die verbleibende Entfernung zum Scheitel, die aktuelle
Höhe und die durchschnittliche Steigung des nächsten Kilometers
angeben (hier: 1 km zum Hochpunkt, 780 m aktuelle Höhe und 6,8 Prozent
für den letzten Kilometer).
Auf siebenhundert Metern
Höhe bleibt der Wald zurück. Weiter
steil ansteigend durchquert die Bergstraße nun eingezäuntes Weideland.
Hinter einem groben Weiderost
reduziert sich die Steigung auf etwa zwei Prozent...
... und kurz darauf wird
das Hochplateau des Port de Castet erreicht. Wenige Meter weiter endet die nun
nicht mehr asphaltierte Rue du Port auf einem unterhalb
des "Turounet de Lauda" (1507 m) und des "Séserite"
(1.588 m) zwischen den Wäldern "Bois de Coussau" im Nordosten
sowie "Bois de Labétet"
im Süden angelegten Parkplatz. Wanderer können von hier aus
die umliegenden Wälder durchstreifen, Bergsteiger nutzen die im
Südosten auf 1.370 Metern Höhe
gelegene Cabane
de Couscouilha gerne als Basis für Touren auf die umliegenden
Gipfel, darunter "Pic de Males Ores" (1.728 m), "Pene
de Louste" (1.676 m) und "Pic Duran" (1.700 m).
Eine Weiterfahrt ist für motorisierte Fahrzeuge verboten und für
Radsportler nur mit Mountainbikes empfehlenswert.
Wir stellen unseren MX-5
auf dem Parkplatz ab und schauen uns um: Auf einem grünen Schild
wird vor freilaufenden Herden gewarnt, denen man sich wegen bestehender
Unfallgefahr nicht nähern soll.
Links daneben gratuliert
das "Vallée d'Ossau" allen Radsportlern, den achthundertsiebzig Meter
hohen Port de Castet erreicht zu haben. Bei einer Durchschnittssteigung
von neun Prozent und einem Steigungsmaximum von vierzehn Prozent
mit einem Rad ein echter Kraftakt!
Eine große Karte der
Umgebung informiert über einige der dreiundzwanzig Wanderwege
und vierzehn Mountainbike-Tracks im Umland.
Ansonsten gibt es hier
oben einige kleine Gebäude, die wohl ab Juni von Sennern
und Hirten genutzt werden, die die dann auf der Hochalm weidenden Kuh-
und Schafherden betreuen. Eine Einkehrmöglichkeit gibt es nicht. Deshalb belassen
wir es bei dem kurzen Fotostopp...
... und machen uns auf
den Rückweg nach Castet.
Trotz der tiefhängenden
Regenwolken eines Biskaya-Tiefs rollen wir mit passablen Ausblicken
in das Gave d'Ossau-Tal...
... durch die acht Kehren
talwärts...
... und sehen bald den zweihundertzwanzig Meter tiefer gelegenen
Talort Castet vor uns.
Von neugierigem Weidevieh
beäugt...
... geht es dann durch
die unteren Kehren, ...
... hinter denen die
ersten Häuser von Castet unterhalb der Église
Saint-Polycarpe auftauchen.
Durch die eng zusammenstehenden
Häuser...
... zwängt sich die
Straße dann Richtung Ortsmitte
und mündet in die D240, auf die wir rechts abbiegend auffahren,
...
... um vorbei am Ortsausgang
und entlang des Gave d'Ossau zurück nach Louvie-Luzon fahren. Von
dort aus bietet sich eine Weiterfahrt in den vierzig Kilometer entfernten
Wallfahrtsort Lourdes oder über Bielle und den Col du Porteigt zum
Col de Marie-Blanque
an.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/port-de-castet-castet
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.