Lage: |
Gerês-Gebirge, Portugal, Serra de Xurés - Serra do Gerês |
Talorte: |
Lobios (N) und Vilar de Veiga (S) |
Streckenlänge: |
19 km ab Lobios und 12 km ab Vilar de Veiga |
Maximale Höhe: |
865 m |
Maximale Steigung: |
10 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2022 |
Der 865 Meter hohe Gebirgspass
Portela de Leonte befindet sich im Gerês-Gebirge
nahe der spanisch-portugiesischen Grenze. Über seinen zwischen dem "Pé
de Cabril" (1.236 m) im Westen, dem "Pé da Medela" (1.370 m)
im Nordosten und dem "Borrageiro"
(1.430 m) im Südosten gelegenen Scheitel führt die von dem
Grenzpass
Portela do Homem (758 m)
kommende N308-1, die in den südlich gelegenen Talort Vilar de Veiga (160 m)
führt. Der auch als "Tor nach Galizien" bezeichnete
Gebirgsübergang war bereits bei den Römern bekannt, deren "Via
Nova" die Portela de Leonte und die gut fünf Kilometer weiter
nördlich gelegene Portela do Homem überquerte. Heute hat die Passstraße
den Rang einer Nationalstraße, die zwischen den beiden Portelas
die streng geschützte "Mata
de Albergaria" im Nationalpark Peneda-Gerês durchquert.
Nach einem kurzen Boxenstopp
auf dem Scheitel der Portela do Homem
an der spanisch-portugiesischen Grenze starten wir die Auffahrt zu
der nahen Portela de Leonte.
Die N308-1 senkt sich hinter
der Portela do Homem zunächst mit nur leichtem Gefälle
in das Schutzgebiet Mata
de Albergaria, das ein Reh als Symbol hat. Für diesen wegen seines jahrhundertealten
Waldes und seiner endemischen Arten am strengsten geschützten Teil des im Jahr 1971 gegründeten
Parque
Nacional da Peneda-Gerês gelten besondere Regelungen, um dessen Regeneration
trotz der zunehmenden menschlichen Präsenz sicherzustellen: Auf
der Nationalstraße gilt durchgängig eine Höchstgeschwindigkeit von
40 km/h sowie ein absolutes Halteverbot. In der Sommersaison ist
die Befahrung mautpflichtig und an Feiertagen und Wochenenden für
Kraftfahrzeuge generell verboten.
Die durchgängig asphaltierte
schmale Nationalstraße windet sich im Bergtal "Vale do Homem"
weiter an Höhe verlierend durch den ältesten Eichenwald
Portugals, der mit seiner Dichte, seinem Artenreichtum
sowie den vielen Bächen und Wasserfällen in einem krassen Gegensatz
zu dem mediterran-trockenen spanischen Kiefernwald in der Serra de Xurés
jenseits der
Grenze steht.
Nach achthundert Metern
erreicht die "Estrada Florestal da Mata de Albergaria"
genannte N308-1 auf 728 Metern Meereshöhe die Brücke über den
Gebirgsfluss "Rio Homem", der unterhalb des "Outeiro Redondo" (1.421 m)
entspringt und dem "Cávado" zustrebt. Ein ausgiebiger Blick auf seinen
links der Straße wildschäumenden Wasserfall "Cascate de Sao
Miguel" bleibt wegen dem absoluten Halteverbot Wanderern und
Radlern vorbehalten.
Hinter der Brücke wird die
Landschaft etwas rauer und abwechslungsreicher. Über mehrere Bodenwellen
hinweg senkt sich die Nationalstraße mit mittleren einstelligen
Prozentwerten...
... zu der auf 695 Metern Höhe gelegenen Brücke über den "Rio
da Forno", dem Tiefpunkt zwischen der Portela do Homem und
der Portela de Leonte.
Hinter der Forno-Brücke steigt die Estrada Florestal da Mata de Albergaria
in zwei Wellen...
...
mit bis zu neun Prozent durch den dichten Bergwald an...
... und erreicht
knapp fünf Kilometer hinter der spanisch-portugiesischen Grenze
den Scheitelparkplatz der Portela de Leonte, über den die Grenze
zwischen den portugiesischen Gemeinden "Campo do Gerês"
im Norden und "Vilar da Veiga" im Süden
verläuft.
Auf
der Westseite des Scheitels
steht das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute und heute dem
Verfall preisgegebene ehemalige Forsthaus Casa
de Leonte, das ursprünglich "Casa dos Guardas" hieß.
Das braune Schild am Gebäude nennt eine Höhe von 862 Metern.
Da es ansonsten nur ein unbesetztes hölzernes Mauthäuschen, eine
Informationstafel zum Nationalpark und ein Hinweisschild
auf das gerade durchfahrene Schutzgebiet Mata de Albergaria
gibt, ...
...
halten wir uns hier oben nicht lange auf und folgen der nun zweispurigen
Nationalstraße
weiter in südlicher Richtung und parallel zum Gebirgsfluss Rio Gerês,
der wenige Meter südlich der Scheitelhöhe
der Portela de Leonte entspringt und dem Rio Cávado zufließt.
Durch
insgesamt sechs obere Kehren...
...
und vorbei an mehreren Quellen und den Wasserfällen "Cascata de Leonte" und
"Cascata de Laja"...
... und
über mehrere Rio Gerês-Zuflüsse hinweg senkt
sich die Passstraße in das schluchtenartig enge, tiefe und wasserreiche
Rio Gerês-Tal...
... und
bietet beim "Miradouro da Preguçia" schöne Ausblicke auf
den tief unterhalb gelegenen, vom
Rio Cávado und vom Rio Gerês gespeisten Stausee "Albufeira
da Barragem da Caniçada" bei Vilar da Veiga.
Vorbei
an mehreren überhängenden Felsklötzen...
...
und durch drei weitere Kehren windet sich die Nationalstraße hinunter...
... zu
dem auf 590 Metern Höhe gelegenen Weiler Secelo, ...
...
hinter dem es durch weitere acht Serpentinen und mit einem Gefälle
von bis zu acht Prozent...
...
durch das abwechslungsreiche Rio Gerês-Tal...
...
hinunter zu dem auf 480 Metern Höhe gelegenen Ortseingang von
Vila do Gerês geht.
Dahinter
rollen wir mit einem Gefälle von bis zu zehn Prozent auf Kopfsteinpflaster
durch drei Kehren...
...
und an beiderseits der Fahrbahn angelegten Picknickplätzen vorbei...
... dem
zur Gemeinde Gerês gehörenden Weiler Pedrógo entgegen, vor dem die
Straße wieder asphaltiert ist.
Vorbei
an alten Mauern erreicht die N308-1 dann...
...den
Thermalbadeort "Vila do Gerês" oder "Caldas do Gerês",
der meist nur kurz Gerês
genannt wird. Obwohl schon im frühen 18. Jahrhundert die warmen
Quellen zu Brunnen und Bädern eingefasst wurden, erfolgte die Ortsgründung
erst in der zweiten Hälfte der 19. Jahrhunderts. Vorbei an
der links der Straße gelegenen Kolonnade "Honório de Lima"
und der sich anschließenden "Capela de Santa Eufémia"...
...
senkt sich die hier "Avenida 20 de Junho" genannte Nationalstraße
zu den Thermen von Gerês, überquert zweimal den Rio Gerês...
...
und erreicht im Süden des bei Touristen beliebten Ortes einen Kreisverkehr
mit einem kleinen Aquädukt, das für die warmen Quellen und die aus
dem Gerês-Gebirge kommenden Wasser wirbt. Die N308-1 verlässt den
Kreisel durch die erste Ausfahrt in Richtung "Braga".
Hinter
Gerês senkt sie sich mit schönen Ausblicken...
...
zu der Pfarrkirche Igreja de Santo António im Ortsteil
Pereiró der Gemeinde Vilar da Veiga. Da der ursprüngliche Standort
des Gotteshauses in den aufgestauten Wassern des Rio Cávado und des Rio Gerês
überflutet werden würde, trug man parallel zum Bau der
Staumauer des Albufeira
da Barragem da Caniçada die Kirche Stein für Stein ab und errichtete sie auf
dem heutigen, höher gelegenen Standort originalgetreu wieder.
In
der Folge rollen wir auf der nun "Avenida do Pereiró" genannten
N308-1 durch Vilar da Veiga zum Ufer des Stausees.
Der
689 Hektar große und bei Wassersportlern beliebte Albufeira
da Barragem da Caniçada entstand durch den Bau einer 76 Meter
hohen Staumauer auf dem Gebiet der Gemeinde Valdosende im Jahr 1955.
Er wird von den Flüssen Cávado, Gerês und Freitas
gespeist. Neben
einem Yachthafen bietet er an mehreren Stränden auch Bademöglichkeiten.
Da
wo vor der Aufstauung der Rio Gerês in den Rio Cávado
mündete, überspannt heute eine Brücke den Stausee, ...
... über
die wir die Ortschaft Rio Caldo erreichen, von der aus wir zur Fonte
de Lamas auffahren.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/portela-de-leonte-vilar-da-veiga
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.