Lage: |
Gerês-Gebirge, Spanien und Portugal, Serra do Xurés - Serra do Gerês, Galicien |
Talorte: |
Lobios (N) und Vilar de Veiga (S) |
Streckenlänge: |
14 km ab Lobios und 16 km ab Vilar de Veiga |
Maximale Höhe: |
758 m |
Maximale Steigung: |
8 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2022 |
Der 758 Meter hohe Gebirgspass
Portela do Homem (Galizisch: Portela do Home) befindet sich im Gerês-Gebirge
an der
spanisch-portugiesischen Grenze. Über seinen zwischen dem "Cruz
do Touro" (1.232 m) im Nordwesten, dem "Alto da Amoreira"
(1.463 m) im Osten und dem "Cantarelo" (1.407 m)
im Südosten gelegenen Scheitel führen die aus dem spanischen Talort
Lobios (410 m) kommende Carretera OR-312 und die N308-1 vom portugiesischen
Talort Vilar de Veiga (160 m). Der auch "Tor nach Galicien" genannte
Gebirgsübergang war bereits bei den Römern bekannt, deren "Via
Nova" die Portela do Homem überquerte. Heute hat die Passstraße
den Rang einer Nationalstraße, die zwischen der Portela do Homem
und der gut fünf Kilometer weiter südlich gelegenen Portela de Leonte
die Mata
de Albergaria durchquert, den wegen seines jahrhundertealten
Waldes am strengsten geschützten Teil des im Jahr 1971 gegründeten
Nationalparks, für den besondere Regelungen gelten, um dessen Regeneration
trotz der zunehmenden menschlichen Präsenz sicherzustellen: Auf
der Nationalstraße gilt durchgängig eine Höchstgeschwindigkeit von
40 km/h sowie ein absolutes Halteverbot. In der Sommersaison ist
die Befahrung mautpflichtig und an Feiertagen und Wochenende für
Kraftfahrzeuge generell verboten.
Wir starten die Auffahrt zur
Portela do Homem vor der spanischen Ortschaft Lobios
in der Region Baja Limia, wo wir seitlich der OR-312 unsere GoPro auf dem oberen Scheibenrahmen
montieren.
In Lobios halten wir uns an der Einmündung der "Estrada
de Portugal" rechts...
... und folgen der leicht
ansteigenden OR-312 durch den etwas mehr als tausendsiebenhundert
Einwohner zählenden Ort in der Provinz Ourense der autonomen Region
Galicien.
Das blitzsaubere Städtchen
ist durch seine heißen Quellen "Caldas de Lobios"
bekannt, deren mineralreiches Wasser die Thermalbäder der Kuranlage
speisen und denen Besserungen bei Durchblutungsstörungen sowie Linderung
bei Muskel- und Gelenkerkrankungen zugeschrieben werden. Hinter
dem Zentrum überquert die OR-312 den "Rio de Lobios" und
steigt dann dem Ortsteil "Saúde" entgegen, ...
... in dem sie den Abzweig der Straße nach "Outeiro" und
"Barrea" passiert...
... und fünfhundert Meter weiter bei der Einmündung der von "Cimadevila"
kommenden Nebenstraße den auf 470 Metern Höhe gelegenen Ortsausgang
von Lobios erreicht.
In
der Folge schwingt die Passstraße durch weit gezogene Kurven und
mit einem schönen Blick auf das Dorf "Padremo" und den
sich dahinter erhebenden, 1.106 Meter hohen "O Conto de
Santa Eufemia" entlang dem Westhang des vom Gebirgsfluss "Rio
Caldo" gegrabenen Tals...
... und steigt
dann mit drei bis fünf Prozent vorbei an dem etwas oberhalb der Straße gelegenen Dorf "Vilaméa"...
...
der zur Gemeinde Lobios gehörenden Ortschaft Bubaces entgegen.
In
dem knapp einhundert Bewohner zählenden Ort läuft die OR-312 in
einem Bogen...
...
auf eine schmale Brücke zu, auf der der dem Rio Limia zustrebende
Rio
Caldo überquert wird.
Hinter
Bubaces steigt die OR-312 entlang dem orographisch linken Ufer des
Rio Caldo...
...
zu dem acht Kilometer hinter Lobios am Talhang gelegenen
und für sein Freiluft-Warmwasserbad bekannte Einhundert-Seelen-Dorf Torneiros an, ...
...
in dem der Rio Caldo-Zufluss "Corga das Covas" überquert
wird.
An
absturzgefährdeten Stellen durch massive Leitplanken gesichert...
...
windet sich die Passstraße dann oberhalb des Rio Caldo...
...
der auf 490 Metern Höhe gelegenen Grenze des "Parc Natural Baixa Limia - Serra do Xurés"
entgegen, die durch eine große, in grünblauen Farbtönen lackierte
Stele am linken Straßenrand gekennzeichnet ist.
Auf
den folgenden zweihundert Metern verliert die OR-312 etwa zehn Meter
an Höhe.
Hinter
der Senke geht es dann wegen einer gepflasterten Fahrbahnerhöhung
kurz
mit maximal 50 km/h wieder bergauf: Hier quert die Calzada
Romana Via Nova genannte alte Römerstraße "XVIII", die um
das Jahr 80 nach Christus gebaut wurde und die über
die Portela de Leonte und die Portela do Homem hinweg die Römersiedlungen
"Bracara Augusta" (das heutige
Braga in Portugal) und "Asturica
Augusta" (das heutige
Astorga in Spanien) miteinander verband.
Über die Brücke "Ponte
Nova" wechselt die Passstraße dann auf das Ostufer des Rio
Caldo...
...
und lässt hinter einer Rechtskehre den Gebirgsbach schnell unter
sich zurück.
In
dem
bis zu sechs Prozent steilen Schlussanstieg überquert die Bergstraße
noch die dem Rio Caldo zufließenden Bäche "Corga Fea"
und "Corga de Negrelos"...
...
und
erreicht vierzehn Kilometer hinter Lobios vorbei an der unbesetzten
spanischen Kontrollstelle...
...
die durch einen mittig
auf der Straße stehenden Grenzstein markierte Staatsgrenze zwischen Spanien und Portugal...
...und
den dahinter auf 758 Metern Höhe gelegenen Scheitel der Portela do Homem, ...
...
der auf getrennten Richtungsfahrbahnen passiert wird.
Hinter
der unbesetzten portugiesischen Kontrollstelle...
... stellen
wir unseren Mazda MX-5 auf dem kleinen
Scheitelparkplatz ab. Aber Einkehren
können wir hier nicht, denn die "Bar da Fronteira" im
Grenzgebäude ist wohl nur in der Hauptreisezeit geöffnet.
Gezwungenermaßen
belassen wir es so bei einem kurzen Fotostopp und fahren auf der portugiesischen
"N308-1" durch die "Mata de Albergaria" zur nahen
Portela de Leonte weiter.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/portela-de-leonte-os-banos
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.