Lage: |
Alpen, Österreich, Salzkammergutberge, Salzburger Land, Osterhorngruppe |
Talorte: |
Voglau-Abtenau und Strobl |
Streckenlänge: |
12 km ab Voglau-Abtenau und 18 km ab Strobl |
Maximale Höhe: |
1.304 m Lienbachsattel und 1.170 m Welserhütte / Zur Blonden Hütte |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
47.626670,13.412500
Lienbachsattel |
Mautgebühr: |
Ja |
Letztmals befahren: |
Juni 2022 |
Der 1.304 Meter hoch
gelegene Lienbachsattel ist der höchste Punkt der ganzjährig geöffneten
Mautstraße über die Postalm. Das Almgebiet im Südosten von Salzburg
ist
mit einer Ausdehnung
von 42 km² das größte
seiner Art in Österreich. Die über den Sattel führende "Postalmstraße"
wurde im
Jahr
1988 eingeweiht und verbindet Voglau-Abtenau im Lammertal mit Strobl am Wolfgangsee.
Wegen ihrer tollen Aussichten auf das Dachsteinmassiv, das Tennen-
und Hagengebirge sowie bei optimalen Sichtverhältnissen bis hin
zu den Gletschern der Hohen Tauern wird sie auch als "Panoramastraße"
bezeichnet. In den Sommermonaten lädt die weitläufige
Postalm zu Wanderungen und Bergtouren ein, in der kalten
Jahreszeit bietet sie mit ihren Pisten und Loipen Wintersportlern abwechslungsreiche
Abfahrten und ausgedehnte Skitouren an. Weil man schon zu Zeiten
der Donaumonarchie die Postkutschenpferde zur Regeneration
auf die Hochalm brachte, wurde das Weidegebiet bald "Postalm"
genannt.
Aus dem Salzachtal kommend
legen wir vor der im späten 15. Jahrhundert erbauten Filialkirche
St. Ulrich in Scheffau am Tennengebirge einen kurzen Stopp ein,
um die GoPro auf der Windschutzscheibe zu montieren.
Danach
folgen wir der "B162" durch das Lammertal und erreichen
über Oberscheffau und durch die Lammerklamm...
... jenseits
der Brücke über die Lammer den auf 560 Metern Meereshöhe
gelegenen Ortseingang des Talortes Voglau in
der Marktgemeinde Abtenau. Von den umgebenden Gipfeln des Tennengebirges
und der Osterhorngruppe ist durch die tiefhängende Wolkendecke absolut nichts zu sehen, aber
immerhin regnet es nicht.
An der
nachfolgenden Straßengabelung hält man sich rechts...
... und
folgt dem Lammerweg, der vorbei an einem Möbelwerk den Abtenauer Ortsteil im Süden umgeht...
... und
der sechshundert Meter weiter die links abzweigende Gemeindestraße "Spangelgraben"
erreicht, die als "Postalm-Panoramastraße" bekannt wurde.
Zunächst
auf 50 km/h begrenzt und für Fahrzeuge über 26 Tonnen Gesamtgewicht
gesperrt, steigt die gut ausgebaute Straße mit bis zu elf Prozent zum Weiler
Rigisau an...
... und
passiert danach auf siebenhundert Metern Höhe mehrere vereinzelt gelegene
Gehöfte der Streusiedlung Wegscheid.
In der
Folge durchquert die Bergstraße mittels drei Kehren ein Waldstück,
in dem der Schölpengrabenbach überquert wird und durchbricht kurz
vor dem Schild "Kriechfeld 900 m" die Wolkendecke.
Die Postalmstraße
steigt nun durch das Almgebiet
"Seydegg" zu einer Gruppe von fünf Kehren an...
... und
macht dabei ihrem Beinamen "Panoramastraße" alle Ehre.
Hinter
der Kehre "Leierhof" auf 1.025 Metern...
... lohnt
sich ein Fotostopp: Von hier oben hat man einen fantastischen Blick
auf das Tennengebirge, die Berchtesgadener Alpen...
... sowie auf das Dachsteinmassiv mit der markanten Bischofsmütze
(2.458 m).
Dreihundert
Meter weiter taucht im Gegenlicht der tiefstehenden Vormittagssonne
die auf 1.075 Metern Höhe gelegene südliche
Mautstelle der Postalm-Panoramastraße auf.
Hier ist
am Kassenautomaten eine von der Jahreszeit abhängige Mautgebühr
zu entrichten: Im Sommer jeweils 12
Euro für Pkw, 6 Euro für Motorräder und 65 Euro für Busse. Im Winter
werden für Pkw 16 Euro erhoben, weil im Preis eine Abgabe für die
Skiliftbetreiber inkludiert ist. Die Maut dient dem Unterhalt und
der Sicherung der privat finanzierten
und im Winter offen gehaltenen Straße. Die Schranke
öffnet sich nach Zahlung der Gebühr automatisch.
Hinter
der Mautstelle führt die Postalmstraße über einen Weiderost in den
nordöstlichen Teil des Almgebietes "Seydegg", ...
... erreicht kurz darauf den Bergwald am Südhang des 1.268 Meter
hohen Retschegg...
... und
verliert
dahinter knapp sechzig Höhenmeter.
In der
Senke auf 1.130 Metern angekommen schlängelt sich die Straße
entlang der bewaldeten Südosthänge von Hüttenkogel (1.597 m)
und Spielbichl (1.561 m).
Anschließend
steigt die Postalmstraße durch einen kurzen Schotterabschnitt wieder
an...
... und
erreicht zwölf Kilometer hinter Voglau ihren höchsten Punkt. Der
zwischen dem Spielbichl im Westen und dem Braunedlkogel (1.894 m)
im Osten gelegene, 1.304 Meter hohe und unspektakuläre Lienbachsattel
ist von Wald umgebenen und bietet keinerlei Aussicht, ein Passschild
gibt es hier auch nicht.
Hinter
der Einsattelung senkt sich die Strasse mit bis zu acht Prozent
auf eine Kehre zu...
... und
durchquert dann ein Waldstück, das die Ausserlienbachalm nach Süden
hin abgrenzt. Über mehrere dem Lienbach zufließende Gebirgsbäche
hinweg...
... erreicht
die Almstraße mit Blick auf den 1.823 Meter hohen Rinnkogel
schließlich die Postalm.
Ein breiter
Weiderost hält den großen, in der kalten Jahreszeit sicherlich deutlich
besser ausgelasteten
Parkbereich des auf 1.160 Metern Höhe gelegenen Winterparks
Postalm frei von Weidevieh.
Auf der
linken Seite des Parkbereichs findet man das Restaurant
Lienbachhof, das für seine alpenländische Küche bekannt und
besonders bei Motorradfahrern beliebt ist. Wir sind noch zu früh,
um hier einzukehren, ...
... weshalb
wir der Postalmstraße weiter Richtung Strobl am Wolfgangsee bis
zum Abzweig der Zufahrtstraße zur Welserhütte folgen, auf die wir nun abbiegen.
Hundert
Meter weiter haben wir an einer Wegegabelung die Qual der Wahl:
Rechts weiterfahrend erreicht man das nahe gelegene Almhaus Alpenrose
und die Welserhütte. Weil das große Reklameschild anzeigt, dass
die "Blonde Hütte" geöffnet ist, entscheiden uns für den linken Abzweig...
... und
erreichen unser Ziel zweihundert Meter weiter. Das besonders bei
Motorradfahrern beliebte Almgasthaus Zur
blonde Hütte verfügt über ein "Stüberl", einen großen
Wintergarten, eine Terrasse, eine Ladestation für E-Bikes und einen Spielplatz. Wir sind heute
die ersten Gäste, wählen für unseren Boxenstopp der frischen Außentemperaturen
wegen den Innenbereich und genießen ein ausgedehntes zweites Frühstück.
Ihren Namen bekam die "Blonde Hütte" nach einer Renovierung
in Jahr 1980: Damals hob sich das frische, helle Holz des Gebäudes
deutlich von den dunkelbraunen bis schwarzen Gebäuden in der Nachbarschaft
ab.
Von der
Terrasse aus hat man einen schönen Blick auf den tiefer gelegenen
Lienbachhof, die Liftanlagen in
den Wiesen der Postalm, das Almhaus Alpenrose
und die etwas höher gelegene Welserhütte.
Da wir
die weitere Strecke der Postalmstraße zur Strobler
Hütte, zur Postalmhöhe und hinunter nach Strobl am Wolfgangsee
bereits zwei Jahre zuvor kennen gelernt haben, entscheiden wir uns
nach unserem Boxenstopp für die Rückfahrt über den Lienbachsattel
hinunter ins Lammertal, ....
... um
noch einmal das tolle Panorama zu genießen.
Die Ausblicke
aus den Kehren...
... und
von den Geraden gehören zu den Schönsten in den Ostalpen und sind
die Mautgebühr allemal wert.
Weitere
Infos:
Wanderhochplateau
Postalm
Winterpark
Postalm
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.