Lage: |
Pyrenäen, Frankreich, Pyrénées Orientales, Kanton Le Canigou, Massif des Aspres |
Talorte: |
Boule d'Amont (SO) und Bouleternère (N) |
Streckenlänge: |
9 km ab Boule d'Amont und 11 km ab Bouleternère |
Maximale Höhe: |
600 m |
Maximale Steigung: |
11 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2023 |
Die Prieuré de Serrabona liegt
im Massif des Aspres der französischen
Pyrénées Orientales am Südwesthang des Le Boulès-Tals auf einer
Höhe von 600 Metern. Sie kann über die Departementstraße D84 erreicht
werden, die vor der Einkehrmöglichkeit "Relais de Serrabona" (Koordinaten: 42.609207,2.604200)
von der D618 abzweigt, die Bouleternère über Boule d'Amont mit
Amelie-les-Bains-Palada verbindet. Die auf 335 Metern Höhe beginnende
und vier Kilometer lange Stichstraße zur Priorei von Serrabona überwindet den Höhenunterschied
von zweihundertfünfundsechzig Metern mit Hilfe von neun Kehren.
Die Durchschnittssteigung beträgt sechseinhalb Prozent, das kurze
Steigungsmaximum von elf Prozent liegt im mittleren Teil der Auffahrt.
Vom Col Sainte Marguerite
kommend erreichen wir über Casefabre das Tal des "Le Boulès, in dem
wir rechts abbiegend in Richtung Bouleternère auf die D618 auffahren.
Hundert Meter weiter passiert die Departementstraße bei Straßenkilometer
32,8 das nur während der Monate Juli und August täglich geöffnete
Relais
de Serrabona, bei dem nach links die Bergstraße D84 zur Prieuré de
Serrabona abzweigt.
Direkt am Abzweig informiert eine große Tafel über die saisonal
unterschiedlichen Öffnungszeiten der Priorei.
Unmittelbar dahinter beginnt die schmale, wenig
befahrene und durch hölzerne Randbegrenzungen
gesicherte D84 mit dem Anstieg.
Mit einer Steigung von
zunächst um die fünf Prozent wird auf dreihundertvierzig Metern
Höhe eine erste Kehre durchfahren, hinter der man noch einmal die
im Tal zurückbleibende D168 sieht, ...
... bevor die zweite Kehre erreicht wird.
In der Folge quert die Bergstraße im Bergwald etwas steiler ansteigend...
... den Ostabhang des
"Roca Roja" (1.015 m)...
... mit Hilfe von sieben
weiteren, breit angelegten Kehren - hier Kehre 3 auf 385 Metern
Höhe.
Zwischen den Kehren sieben
und acht wird der mit elf Prozent steilste Abschnitt der Auffahrt
durchfahren. Zweiradfahrer sollten hier aufpassen: Auf kurzen Abschnitten
muss hier oben mit ausgebrochenem Gestein, Kieselsteinen und Sand
auf der Fahrbahn
gerechnet werden.
Entlang der Auffahrt
wird mehrfach - wie hier
bei Kehre neun - mit Schildern vor einer hohen Waldbrandgefahr gewarnt.
Fünfhundert Meter hinter
der letzten Kehre taucht dann der in einer Kurve angelegte, hundert
Meter lange Parkplatz unterhalb der Priorei auf, ...
... an dessen Ende die
D84 in einen Fahrweg übergeht, der für den öffentlichen Verkehr
gesperrt ist.
Hier stellen wir unseren von den letzten Tagesetappen gezeichneten MX-5
ab und spazieren entlang dem Fahrweg...
... zur Prieuré de Serrabona, die während
der Öffnungszeiten gegen einen kleinen Obolus besichtigt werden kann. Die einschiffige Kirche "Sainte-Marie de Serrabona"
wurde im romanischen Stil zwischen 1069 und 1082 von Sankt-Augustin-Chorherren
erbaut, die am 03. März 1082 mit der Wahl
von "Ramon" zum ersten Probst auch das Kloster von Serrabona
gründeten. Der mächtige, quadratische, mit Schießscharten versehene
Kirchturm entstand wie das Querschiff und die zugehörigen Klostergebäude
ab dem Ende des 11. Jahrhunderts und wurde im 12. Jahrhundert
fertig gestellt.
In der ersten Hälfte
des 12. Jahrhunderts wurde das Hauptschiff verlängert, die Apsis von 1069 abgerissen und durch eine wesentlich größere
ersetzt sowie ein schmales Seitenschiff und die Kreuzganggalerie geschaffen.
Die sehenswerte Kirchenempore wurde im Jahr 1151 vollendet. Nachdem im Jahr 1592 alle
Klöster im Roussillon verweltlicht wurden, unterstellte Philipp
II. die Liegenschaft dem Domkapitel von Solsona in Katalonien, woraufhin
die Priorei mehr und mehr vernachlässigt wurde. Mit dem Tod des
letzten Priors von Serrabona im Jahr 1612 begann dann der Verfall der Klosteranlage,
die zeitweise von Hirten als Unterstand genutzt wurde. 1819 stürzte
schließlich ein Teil der Klosteranlage ein. Von 1906 bis 1922 wurde
die verbliebene Bausubstanz gesichert und das Dach des Glockenturms
ersetzt. Im Jahr 1960 geht das Priorat von Serrabona dann in den Besitz des Departements
Pyrénées-Orientales über, das ab 1966 das Gewölbe des Kreuzgangs,
die zerstörte Fassade und den Westteil des Kirchenschiffes wieder
herstellen lässt.
Der westlich der Klosteranlage angelegte
Klostergarten ist heute noch gepflegt und kann ebenso besichtigt
werden wie der mehr als neun Jahrhunderte genutzte Friedhof an der
Nordseite der Klosteranlage.
Zurück am Parkplatz werfen
wir den Roadster an und rollen auf der D84 talwärts.
Die
neun Kehren...
... der kaum befahrenen
Departementstraße...
... sind von oben...
... gut einsehbar und
leicht zu durchfahren.
Nach vier Kilometern
wird dann wieder der Abzweig von der D168 erreicht, ...
... auf die wir rechts
abbiegend auffahren...
... um durch das Le Boulès-Tal...
... die Ortschaft Boule
d'Amont (katalanisch: Bula d'Amunt) zu erreichen, von der aus
wir dann zum Col
de Fourtou auffahren.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/serrebona-prieure-le-minestrol
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