Lage: |
Spanien, Mallorca, Serra de Montission |
Talorte: |
Porreres und Campos |
Streckenlänge: |
5 km ab Porreres und 10 km ab Campos |
Maximale Höhe: |
233 m |
Maximale Steigung: |
9 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2022 |
Zwischen den Bergen Puig
de Randa (542 m) und Puig de Sant Salvador (510 m)
erhebt sich in
der Serra de Montission der deutlich niedrigere Puig de Monti-Sion.
Auf seinem 245 Meter hohen Gipfel findet man die im Jahr 1348
gegründete Wallfahrtsstätte "Santuari de Monti-Sion".
Die Klosteranlage kann über das kurvenreiche Sträßchen "Cami de Montision"
erreicht werden, das kurz hinter Porreres von der Ma-5030 abzweigt
und das auf seinem Weg zum Gipfel eine Reihe von Kreuzwegstationen aus dem 16. und
17. Jahrhundert passiert.
Vom Puig
de Randa kommend erreichen wir über die Ma-5017 und den Cami
de Banyeres die Ma-5030, die den Talort Porreres im Westen umgeht...
... und dann mit Vorblick
auf unser Ziel, den Puig de Monti-Sion, zur Ma-5040 führt, die Porreres mit Campos
verbindet.
Eineinhalb Kilometer hinter
Porreres verlassen wir die Ma-5030 und folgen dem nach rechts abzweigenden "Camí de Montisión".
Zum
Kloster auf dem Puig de Monti-Sion sind es nun noch 1,5 Kilometer
bei einer Durchschnittssteigung von 6,7 Prozent. Der zunächst geradeaus
und fast eben verlaufende Cami de Montisión ist auf 40 km/h
Höchstgeschwindigkeit begrenzt. In der Ebene passiert er die
Olivenbäume zweier Fincas, die Zufahrt
zu einem Yoga-Seminarzentrum und die erste Kreuzwegstation des Pilgerweges
von Porreres zum Santuari de Monti-Sion...
Auf
Höhe der zweiten Kreuzwegstation beginnt
der bis zu neun Prozent steile Anstieg zum Gipfel.
Nach
etwa siebenhundert Metern erreicht die in den 1950er Jahren ausgebaute
und gut asphaltierte Straße eine weit gezogene Linkskurve, in der der Zufahrtsweg
zu einem Entsorgungsbetrieb abzweigt und passiert dahinter die fünfte
Kreuzwegstation.
Es
lohnt sich, die bis zu fünfhundert Jahre alten Kreuzwegstationen
näher anzusehen, denn sie sind gut erhalten.
Der
Cami de Montisión läuft in der Folge auf die erste
Kehre zu und passiert dabei eine über eine steinerne Treppe erreichbare
gotische Säule aus Mallorca-Sandstein.
Hinter
der Kehre steigt die Bergstraße mit mittleren einstelligen Prozentwerten durch den lichten
Pinienwald am Westhang des Puig de Monti-Sion empor...
...
und erreicht auf zweihundert Metern Höhe die zweite Kehre mit einer
weiteren Zufahrt zum Betriebsgelände des Entsorgungsunternehmens
MAC Insular.
Im Innenbogen der Kehre steht eine weitere gotische Säule.
Die
im 15. und 16. Jahrhundert beiderseits des Pilgerweges paarweise
aufgestellten
achteckigen Sandsteinsäulen stellen mit ihren Reliefs die sieben Freuden
und die sieben Schmerzen der Heiligen Maria dar. Von den ursprünglich vierzehn Säulen sind
nur noch fünf in teilweise schlechtem Zustand erhalten.
Vorbei an der siebten
Kreuzwegstation erreicht der Cami de Montisión knapp zweihundert
Meter hinter der Kehre...
... die Ringstraße um
das Kloster auf dem Gipfel des Puig de Monti-Sion, die als Einbahnstraße
nur im Uhrzeigersinn befahren werden darf. Wir halten uns deshalb
links, ...
... folgen dem etwa fünf
Prozent steilen Schlussanstieg...
... zum palmenbestandenen
Scheitel des Cami de Montisión wenige Meter unterhalb der...
... Klosteranlage "Santuari
de Monti-Sion" auf dem Gipfel.
Über einen vierundzwanzigstufigen
Treppenaufgang...
... erreicht man einen
kleinen Eingangsbereich, ...
... durch man zu dem fünfeckigen
Innenhof gelangt - einzigartig auf der Baleareninsel. Durch die
Kreuzgänge jenseits der zentral gelegenen Zisterne erreicht man den
Eingang der Klosterkirche, die der Heiligen Mutter
vom Berg Zion geweiht ist sowie ein kleines angrenzendes Restaurant
und einen Wohntrakt, in dem Übernachtungsmöglichkeiten nicht nur
für Pilger angeboten werden.
Die Geschichte des Klosters lässt
sich bis in das Jahr 1348 zurückverfolgen,
zuvor existierte auf dem Berg bereits eine Einsiedelei. Ende des
15. Jahrhunderts wurde die dreischiffige Klosterkirche erbaut, die ihr heutiges
Aussehen durch die umfangreichen Änderungen des Jahres 1711 erhielt.
Im frühen 16. Jahrhundert eröffneten die Jesuiten eine Klosterschule
für Geisteswissenschaften, in der Lateinische Grammatik unterrichtet
wurde und die bis in das Jahr 1835 Bestand hatte. Nachdem König
Karl III. den Jesuitenorden im Jahr 1767 per Dekret verboten hatte,
wurden alle Ordensangehörigen aus dem spanischen Königreich vertrieben.
Franziskanermönche übernahmen in der Folge das ungenutzte Santuari
auf dem Monti-Sion. Mit der Schließung der Klosterschule
begann der Verfall der Gebäude, der erst Ende des 19.Jahrhunderts
durch eine Grundsanierung und Renovierung gestoppt wurde. Seit den 1960er Jahren wird Monti-Sion nur noch für Veranstaltungen und Versammlungen genutzt.
Nach
unserem Rundgang setzen wir die Fahrt auf der Ringstraße fort. Durch
das von Säulen begrenzte Tor der Klosteranlage...
... erreichen
wir wieder den in beide Richtungen befahrbaren Cami de Montisión.
Vorbei an den beiden Steinkreuzen...
...
der oberen und unteren Kehre...
... rollen
wir der Ma-5030 in der Ebene Es Pla...
...
und dem über fünftausend Einwohner zählenden Talort Porreres entgegen,
dessen schmale, verwinkelte Gassen von den Türmen der gotischen
Pfarrkirche "Nostra Senyora de la Consolació"
und der "Iglesia de Sant Felip Neri" überragt werden. Von
der schon in der Bronzezeit besiedelten Ortschaft bietet sich die Weiterfahrt auf der Ma-5100 nach Felanitx
und weiter zum Castell
de Santueri an.
Weitere
Infos:
https://www.mallorcainformationen.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.