Lage: |
Spanien, Mallorca, Ebene Es Pla |
Talorte: |
Randa und Llucmajor |
Streckenlänge: |
4 km ab Randa und 8 km ab Llucmajor |
Maximale Höhe: |
542 m |
Maximale Steigung: |
8 % |
GPS-Koordinaten: |
39.5273000,2.9269700 |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2022 |
Der 542 Meter hohe Berg "Puig de Randa" erhebt
sich zwischen Algaida und Llucmajor aus der mallorquinischen Tiefebene
Es Pla, der "Kornkammer" der Baleareninsel. Benannt ist
er nach dem Dorf Randa, in dem die kurvenreiche Auffahrt beginnt.
Wegen seines flachen Gipfels wird er oft als Tafelberg bezeichnet.
Der Puig de Randa zählt zu den wichtigsten Wallfahrtsorten auf Mallorca,
denn in unterschiedlichen Höhen findet man hier die Klosteranlagen
"Santuari
de Nostra Senyora Gràcia",
die "Eremita
de Sant Honorat" sowie das "Santuari
de Nostra Senyora de Cura", die ihm auch
zu den Beinamen "Klosterberg" und "Heiliger Berg"
verhalfen. Vom Gipfelplateau des höchsten Berges im Inselinneren
von Mallorca hat man einen phantastischen
Rundumblick zum Cap de Formentor, zur Bucht von Alcudia, auf die
Berge der Serra d'Arta und der Serra de Llevant bis hin zur Bucht
von Palma und auf das sich im Westen erhebende Tramuntana-Gebirge.
Von unserem Quartier Son
Arnau in Selva
kommend erreichen wir über Inca und Sencelles im Süden von Algaida
die Ma-5010, die abwechslungsreich nach Llucmajor führt...
... und der wir bis zum Abzweig
der Ma-5017 nach Montuiri folgen, auf die wir links abbiegend auffahren.
Mit Blick auf den Puig de Randa erreichen wir den
Ortseingang von Randa...
... und passieren kurz darauf die Reste
der ehemaligen Getreidemühle "Moli d en Xim".
Die Ma-5017 führt als
"Carrer de la Iglésia" an der Pfarrkirche Parroquia de la Immaculada i Ramon Llull vorbei in den etwa
hundert Einwohner zählenden Ort, der schon im 13. Jahrhundert
als Wallfahrtsort bekannt war. Die Pfarrkirche der "Unbefleckten
Empfängnis" wurde zu Ehren des Philosophen, Mystikers und Theologen Ramon Llull
(1232-1316) in den Jahren 1765 bis 1770 erbaut. Ramon Llull wurde in
Palma de Mallorca geboren, unterrichtete u. a. an der Pariser Sorbonne
und lebte viele Jahre im Kloster Santuari de Cura auf dem Gipfel
des Puig de
Randa.
Die Ma-5017 steigt in dem auf 280 Metern
Höhe gelegenen Dorf
leicht an, biegt in der Ortsmitte durch eine 90-Grad-Linkskurve
nach Norden in Richtung Montuiri
ab...
... und erreicht direkt hinter
der Kurve den Abzweig der Ma-5018
zu dem ab hier gut ausgeschilderten heiligen Berg.
An alten Fassaden
und grünen Gärten vorbei steigt die als "Carrer
de sa Creu" ausgeschilderte Ma-5018 in östlicher Richtung....
... dem Ortsausgang von
Randa entgegen. Bis zum Gipfel des Puig de Randa liegen jetzt noch
4,4 Kilometer mit einer Durchschnittssteigung von 5,6 Prozent
vor uns.
Hinter dem Ortsausgang
steigt die Bergstraße mit mittleren einstelligen Prozentwerten
und perfektem Asphalt durch die Senke zwischen dem Puig de Randa
und dem Puig de son Reus (489 m)...
... den beiden ersten Kehren entgegen.
Ein Kilometer hinter dem
Ortsausgang passiert die Ma-5018 auf einer Höhe von 385 Metern die von zwei Säulen flankierte Toreinfahrt der
Klosteranlage Santuari de Nostra Senyora de
Gràcia. Das kleinste der drei Klöster am Puig de Randa geht
auf eine von Franziskanern unter einer überhängenden Felswand erbaute
Wallfahrtskapelle zurück, die im
16. Jahrhundert zur Pilgerstätte wurde.
Hinter der Toreinfahrt
verengt sich die Fahrbahn. Durch Kehre drei und vorbei am zweiten
Kilometerstein läuft die Bergstraße dann...
... auf die vierte Kehre
zu, von der man einen schönen Ausblick auf die Ebene Es Pla und
Llucmajor hat.
In der Folge geht es
am Abzweig zu dem im Jahr 1394 gegründeten Kloster Eremita
de Sant Honorat vorbei dem 519 Meter hohen "Pas de sa Geneta" entgegen,
...
... dessen Felsabbruch
die fünfte Kehre erforderlich machte.
Durch hölzerne Leitplanken
gegen Abstürze gesichert steigt die Bergstraße dann auf eine lang
gezogene Linkskurve zu, ...
... hinter der sie einem Bergkamm
folgend...
... die sechste, oberste
Kehre erreicht.
Fast eben verlaufend passiert
die Ma-5018 vierhundert Meter weiter die exponiert am Nordostabhang
stehenden Antennen einer Richtfunk- und UKW-Sendeanlage.
Hinter der folgenden Linkskurve,
in der man einen tollen Ausblick über Algaida hinweg auf das Tramuntana-Gebirge
hat, ...
... beginnt der Schlussanstieg
zu den Sendemasten einer Radarstation, die militärisch und zivil
genutzt wird: Der riesige Radarturm
auf dem Gipfel des Puig de Randa wurde Ende 2019 als Ersatz für einen leistungsschwächeren Vorgängerturm
aus
dem Jahr 2003 errichtet. Er dient der Luftverkehrskontrolle über
der Insel und dem Mittelmeer bis nach Barcelona.
Hundert Meter hinter der
Radarstation endet die Ma-5018 an einem großen Parkplatz vor dem Santuari
de Nostra Senyora de Cura, ...
... auf dem wir unseren
MX-5 im spärlichen Schatten einiger Pinien abstellen.
Durch den verzierten Toreingang mit
dem großen Steinkreuz...
... erreicht man den Innenhof
der Klosteranlage, in der man auf der linken Seite eine Rezeption
mit Informationsmöglichkeiten sowie ein kleines Hotel findet, das
von Franziskanermönchen geführt wird: Der ehemalige Zellentrakt
wurde saniert und so modernisiert, dass die nicht nur Pilgern zur
Verfügung stehenden, modern eingerichteten Zimmer auch über eigene
Bäder verfügen.
Über die kleine Treppe
auf der rechten Seite des Innenhofes und vorbei an einem Bogengang erreicht man
die Klosterkirche, ein kleines Ramon-Llull-Museum und eine Botega. Das
Kloster wurde Anfang des 16. Jahrhunderts gegründet, Teile
der in den 1950er Jahren erweiterten Klosterkirche stammen aus dem
17. Jahrhundert.
Durch den Torbogen
gegenüber dem Eingangstor gelangt man zu einem Aussichtsplatz, von
dessen steinernen Ruhebänken man den Ausblickt über den Puig de
Galdent hinweg auf die Bucht von Palma
und das sich dahinter erhebende Tramuntana-Gebirge genießen kann.
Im Hauptgebäude der Anlage
gleich nebenan kann man auch die mallorquinische Küche des Restaurant
Santuari de Cura genießen, das die alten Bogengänge mit ihren
offenen Arkaden als Terrasse
nutzt.
Die Talfahrt zurück nach
Randa beginnt, wie die Auffahrt endete: Vorbei an der riesigen Radar-Kugel...
... und durch die aussichtsreichen oberen
Kehren rollen wir wieder der Ebene Es Pla entgegen.
Die felsige Engstelle
passieren wir ohne Gegenverkehr...
... und durch die mittleren
und unteren Kehren...
... ist schnell wieder
der Ortseingang
von Randa erreicht, von dem aus wir zu dem
oberhalb von Porreres gelegenen Santuari de Monti-Sion weitertouren.
Weitere
Infos:
https://www.mallorca-experte.net/puig-de-randa/
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