Lage: |
Alpen, Österreich, Totes Gebirge, Ennstaler Alpen, Oberösterreich, Steiermark |
Talorte: |
Spital am Pyhrn und Liezen im Steirischen Ennstal |
Streckenlänge: |
7 km ab Spital am Pyhrn und 9 km ab Liezen |
Maximale Höhe: |
945 m (Passhöhe) bzw. 954 m (Scheitelhöhe) |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Die über den Pyhrnpass führende
Bundesstraße B138 verbindet Spital am Pyhrn mit Liezen im Ennstal
und
nutzt dabei die Senke zwischen dem Toten Gebirge im Nordwesten
mit den Gipfeln Warscheneck (2.388 m) und Ramesch (2.119 m)
sowie den im Osten gelegenen Ennstaler Alpen mit Lahnerkogel (1.854 m),
Kitzstein (1.925 m) und Bosruck (1.992 m). Der
seit dem Altertum genutzte Pass war früher deutlich
stärker befahren
und oft überlastet, seit der Eröffnung der etwas
weiter westlich verlaufenden und durch den Bosruck-Tunnel führenden
Pyhrnautobahn A9 ging das Verkehrsaufkommen der Pyhrnpass Straße
jedoch deutlich zurück. Die Passstraße wird aber noch zur Umfahrung
der mautpflichtigen Tunnelstrecke genutzt und wird auch von Touristen befahren, um die Wander-
und Skigebiete am Warscheneck, Gscheidriedel und Schwarzeck
aufzusuchen.
Vom Hengstpass
kommend fahren wir in Windischgarsten auf die B138
auf, über die wir die auf 640 Metern Höhe gelegene Gemeinde
Spital am Pyhrn erreichen. Der nördliche
Talort des Pyhrnpasses hat etwas mehr als zweitausendzweihundert
Einwohner, gehört zum Bezirk Kirchdorf an der Krems und wird
von den Türmen der im 12. Jahrhundert erbauten und "Dom
am Pyhrn" genannten Stiftskirche
Mariä Himmelfahrt überragt.
Über den Hauptplatz hinweg passiert
die B138 als "Lienzer Straße" das im ehemaligen Stiftsgebäude untergebrachte
Jugendhotel Pyhrn-Priel rechts
der Straße und das gegenüber stehenden Gasthaus
zur Post.
Vorbei an dem modernen Gebäude der Feuerwehr und der
wenige hundert Meter dahinter im 15. Jahrhundert erbauten Sankt
Leonhard Kirche läuft die nun "Pyhrnpass Straße"
genannte B138 auf den Ortsausgang von Spital am Pyhrn zu.
Mit Blick auf das Massiv des 1.454 Meter
hohen Schwarzkogels erreicht die zwischen der Pyhrnbahn-Eisenbahntrasse
und dem Bach "Teichl" verlaufende und sehr gut ausgebaut
Bundesstraße nach etwa achthundert Metern die Anschlussstelle "Spital" der Pyhrn-Autobahn A9 nach Graz
und zur A8 nach Passau, ...
... steigt dann vorbei an dem unter Denkmalschutz
stehenden Bildstock "Kastensäule beim Hotz" mit niederen
einstelligen Prozentwerten...
... zu den ab dem Jahr 2010 errichteten
Förderbändern des Bergbauunternehmens Bernegger
GmbH an,
das hier am Standort Spital am Pyhrn den Kies, Schotter und
Beton für die 5,5 Kilometer lange zweite
Tunnelröhre des Bosrucktunnels produzierte, die 2013 fertiggestellt
wurde. Heute wird von hier überwiegend Oberösterreich mit Baustoffen
versorgt.
Direkt hinter dem Werk unterquert die B138
die Pyhrn-Autobahn, die wenige Meter weiter im Bosrucktunnel
verschwindet.
Die Passstraße steigt nun durch
eine Stützmauern und Leitplanken gesichert und etwas oberhalb
der Teichl verlaufend mit bis zu acht Prozent an, ...
... passiert
dann wieder flacher werdend die auf etwa achthundert Metern
Höhe gelegenen Parkplätze der Standseilbahn zur Wurzeralm, ...
... um schließlich mit zehn Prozent Steigung
auf den Nordostabfall des 1.281 Meter hohen Brunnstein
zuzulaufen.
Zweieinhalb Kilometer hinter Spital
am Pyhrn erreicht die B138 die erste Kehre der Nordauffahrt,
...
... der gut dreihundert Meter weiter
auf 870 Metern Meereshöhe die zweite Kehre folgt.
Hinter den beiden Kehren
beginnt der bis zu zwölf Prozent steile Schlussanstieg, ...
... der sieben
Kilometer hinter Spital am Pyhrn die auf 945 Metern Höhe
gelegene Passhöhe des Pyhrnpasses erreicht.
Rechts der Fahrbahn gibt es hier oben einen
Rastplatz mit Ruhebänken, einen Gedenkstein zur Geschichte der
Passstraße und die Bushaltestelle
"Passhöhe". Ein Passschild können wir jedoch weder
auf dem Parkplatz noch seitlich
der mit einem Überholverbot belegten und auf 70 km/h Höchstgeschwindigkeit
begrenzten
Pyhrnpass Straße entdecken.
Hinter der Passhöhe steigt die
Pyhrnpass Straße noch für wenige Meter zur 954 Meter hohen
Scheitelhöhe leicht an, ...
... dann senkt sie sich entlang
dem mit einer massiven Stützmauer gesicherten Nordwestabfall
des 1.144 Meter hohen Hochbrand zur...
... nahen Landesgrenze zwischen Oberösterreich und der Steiermark.
Durch zwei weit gezogene Kehren...
... erreicht die B138 dann den
Ortseingang der
zur Stadtgemeinde Liezen gehörenden Katastralgemeinde Pyhrn,
wo sie den Pyhrnbach überquert, ...
... und schwingt fast eben verlaufend
durch die Wiesen des zwischen dem Rabensteinkogel (1.478 m)
und der Angererhöhe (1.509 m) gelegenen Pyhrnbachtales.
Die etwa zweihundertfünfzig Einwohner
zählende kleine Ortschaft Pyhrn ist ebenso schnell passiert...
... wie kurz darauf die Pyhrnerhofsiedlung.
Acht Kilometer hinter der Passhöhe erreicht
die Pyhrnpass Straße
dann die Stadtgrenze von Liezen...
... und führt vorbei am Gasthaus Arracher...
... in das von dem Turm der katholischen
Pfarrkirche
St. Veit überragte Stadtzentrum. Ein erstes, ursprünglich
romanisches Gotteshaus wurde Mitte des 12. Jahrhunderts
erstmals urkundlich erwähnt und im späten 15. Jahrhundert
durch die heutige spätgotische Kirche ersetzt. Liezen selbst
existierte schon zur Zeit der Römer und entwickelte sich wegen den
hier entstehenden
Eisenhütten sowie seiner verkehrsgünstigen Lage am Pyhrnpass und an
den Fernstraßen
nach Salzburg, Admont, Eisenerz und in das Murtal. Heute hat
die Industrie- und Verwaltungsstadt Liezen etwa sechstausendsechshundert
Einwohner.
Von Liezen aus bieten sich zur Weiterfahrt die landschaftlich
schöne Strecke über Admont, Hieflau und Eisenerz zum Pass Präbichl
ebenso an wie die Bundesstraße B113 über Selzthal und Trieben
zum Schoberpass oder die Fahrt über Stein an der Enns zum Sölkpass.
Weitere
Infos:
https://www.quaeldich.de/
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