Lage: |
Alpen, Österreich, Salzburger Schieferalpen, Salzburg, Pongau |
Talorte: |
Radstadt im Tal der Enns |
Streckenlänge: |
10 km ab Radstadt |
Maximale Höhe: |
1.770 m Hütte - 1710 m Parkplatz |
Maximale Steigung: |
16 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2020 |
Die Radstädter Hütte liegt am
sogenannten Schwemmberg
oberhalb von Radstadt auf dem 1.770 Meter hohen Roßbrand,
dem Hausberg der Stadt.
Wegen seiner Alleinlage zwischen dem Dachsteinmassiv im Norden
sowie den Radstädter und Schladminger Tauern im Süden bietet der
Roßbrand tolle Aussichten auf den Hauptkamm der Alpen und die Nördlichen
Kalkalpen. Die Auffahrt erfolgt ab Radstadt über die knapp zweispurige
und teilweise unübersichtliche Roßbrandstraße, die auf einem Parkplatz
unterhalb der Radstädter Hütte endet,
die von da aus fußläufig in fünfzehn Minuten erreicht werden kann.
Wir starten die Fahrt über die Roßbrandstraße
zur Radstädter Hütte im empfehlenswerten Landhaus
Aubauerngut im Westen von Radstadt, das wir schon mehrfach als
Basis für Touren durch das Salzburger Land, Osttirol und Kärnten
oder als Zwischenstopp für Touren nach Slowenien genutzt haben.
Der Gaismairallee folgend passieren
wir die Evangelische Kirche und erreichen über die Salzburger Straße
das Zentrum von Radstadt, vor dem wir nach links in die Loretostraße
einbiegen, ...
... die vorbei am Stadtteich und dem
mittelalterlichen Teichturm ...
... die Katschbergbundesstraße B99 überquert
und vor der Schweigerkapelle die Schloßstraße erreicht, in die wir nach rechts abbiegen.
Die zum Schloß Mauer führende Schloßstraße passiert den Lerchenhof
mit dem zugehörigen "Tauerncamping"
sowie mehrere Tennisplätze...
...
und erreicht nach knapp siebenhundert Metern die auf 840 Metern
Höhe nach Norden abzweigende
Roßbrandstraße (alternativ auch Rossbrandstraße).
Unmittelbar hinter dem Abzweig beginnt
die zunächst zweispurige Roßbrandstraße mit etwa acht Prozent anzusteigen
und passiert kurz darauf die letzten Häuser von Radstadt.
Dahinter dreht sie über eine kleine
Brücke nach Osten ab...
... und schlängelt sich mit bis zu sechzehn
Prozent Steigung durch den Ober Ennswald am Südhang des 1.770 Meter
hohen Roßbrand.
Zwei Kilometer oberhalb
von Radstadt läuft die nun
nur noch eineinhalbspurige Roßbrandstraße nach zwei engen Kehren
auf den auf knapp tausend Metern Höhe gelegenen Breitenberghof
zu.
Dahinter durchquert die Bergstraße
mit bis zu zehn Prozent Steigung und durch Leitplanken gut gesichert
weiter den Ober Ennswald...
... und gibt mehrfach den Blick hinunter
ins Ennstal und auf die dahinter aufragenden Berge Schachenkopf
(1.307 m), Predigtstuhl (1.305 m) und Eibenbergkopf (1.406 m)
frei.
Auf 1.130 Metern Höhe überquert die
Roßbrandstraße den Mühlbachgraben. Vor der kleinen Brücke warnt
ein Schild vor möglichem Steinschlag auf dem nachfolgenden Streckenabschnitt.
Hinter dem Mühlbachgraben verlässt die Straße den Wald
und steigt mit hohen einstelligen Prozentwerten durch steil abfallendes
Wiesengelände...
... dem auf 1.200 Metern
Meereshöhe gelegenen Furtlegg-Hof
entgegen, dessen Betreiber sich auf die Kultivierung von Lavendel
spezialisiert haben. Danach durchquert die Roßbrandstraße
den Mitter Ennswald, ...
... passiert den Mühlbachhof...
... und steigt dem Unter Ennswald
entgegen, ...
... in dem es über ein Viehgitter
hinweg in das Weidegebiet der Resi-Alm geht, ...
... deren Zufahrtsweg sechs Kilometer oberhalb von Radstadt auf 1.350 Metern Höhe abzweigt. Hier dreht die Roßbrandstraße durch eine Kehre in westliche
Richtung...
... und steigt durch das Weidegebiet...
... nun wieder zweispurig einer weiteren
Kehre entgegen.
Mit Steigungswerten von maximal zehn
Prozent schlängelt sich die Bergstraße dann hinauf zur Ostseite
des Roßbrand, wo sie sich erneut nach Westen wendet...
... und zehn Kilometer oberhalb von
Radstadt auf einem auf 1.710 Metern Höhe gelegenen großen Parkplatz
endet. Eine Weiterfahrt auf dem sich anschließenden, nicht asphaltierten
Versorgungsweg zur nahen Radstädter Hütte ist für den öffentlichen Verkehr
untersagt. Deshalb stellen wir unseren MX-5 hier ab...
... und nehmen den etwa fünfzehnminütigen
Spaziergang zur Hütte in Angriff.
Bei gutem Wetter hat man von dem Weg
zur Hütte schöne Ausblicke über das Mandlingtal hinweg auf das Dachsteinmassiv
und über das Fritzbachtal auf das Tennengebirge, aber nach den starken
Regenfällen der vorherigen Nacht verdecken bei unserem Besuch ausgedehnte Wolkenfelder die umgebende Bergwelt.
Der Versorgungsweg umrundet den 1.770 Meter
hohen Roßbrand-Gipfel und endet achthundert Meter hinter dem Parkplatz
vor der Radstädter
Hütte. Das im Jahr 1886 von der Sektion Radstadt auf dem Roßbrand
erbaute "Linzer Haus" wurde 1911 in "Radstädter Hütte"
umbenannt und 1937 von der Sektion Eger und Egerland im DAV übernommen.
1943 musste das Schutzhaus kriegsbedingt geschlossen werden. Nach
der Enteignung wurde die Radstädter Hütte im Jahr 1957 wieder übernommen
und in der Folge die Kriegsschäden beseitigt. Nach einer umfangreichen
Erweiterung wurde sie 1977 als "Egerland Hütte" neu eröffnet,
musste aber 1983 aus wirtschaftlichen Gründen verkauft werden: Die
durch die Fertigstellung der Roßbrandstraße einsetzenden Touristenströme
hätten einen weiteren kostenintensiven Ausbau erfordert. Nach einem
Komplettumbau wurde die privat geführte Radstädter Hütte im Oktober
2019 neu eröffnet und bietet wieder Übernachtungsmöglichkeiten. Sie
ist auch in der Wintersaison bewirtschaftet, kann dann aber wegen
der Sperre der Roßbrandstraße nur von Filzmoos aus mit der Papagenobahn
erreicht werden.
Der wenige Meter oberhalb der Radstädter
Hütte gelegenen Gipfel des Roßbrand wird von einem Gipfelkreuz
überragt. Von hier oben hat man einen tollen Rundumblick auf mehr
als 150 Alpengipfel: Das Panorama reicht vom Dachsteinmassiv
über die Bischofsmütze, zum Tennen- und Hagengebirge, zum Hochkönig, zu
den Hohen Tauern mit dem Großglockner
und dem Großvenediger sowie zu den Radstädter und den Schladminger Tauern.
Aber nur bei einer passenden Wetterlage.
Bei unserem Besuch ist das leider
nicht so. Zwar durchbricht die Sonne immer öfter die dichte
Wolkendecke, aber unsere Hoffnung, dass das Wolkenband aufsteigt
und den Blick auf die umliegenden Gipfel freigibt, ...
... erfüllt sich leider nicht. Zudem bläst
ein so strammer und kalter Wind über den Roßbrand-Gipfel, dass wir
beschließen, ...
... nicht länger auf eine Besserung
der Sichtverhältnisse zu warten. Wir kehren zur Radstädter Hütte zurück,
um uns vor dem Rückweg zum Parkplatz bei Kaffee und leckerem Apfelstrudel
aufzuwärmen.
Zurück in Radstadt folgen wir dem
Ratschlag, den uns Wolfgang vom Aubauerngut am Morgen gegeben hatte:
Wir besuchen den oberhalb der mittelalterlichen Stadtmauer gelegenen
Gastgarten des Hotels
und Gasthofes Stegerbräu, genießen von dort ausgiebig den Blick auf die Schladminger
und Radstädter
Tauern und lassen den Tag kulinarisch perfekt ausklingen. Und erinnern
uns dabei an die beiden Inschriften auf dem Roßbrand-Gipfelkreuz:
"Herrgott! d' Hoamat is' schön!"
und
"Die
Wege des Herrn sind groß,
zum Staunen für alle, die daran ihre
Freude haben."
Weitere
Infos:
https://www.quaeldich.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.