Lage: |
Alpen, Italien, Hohe Tauern, Südtirol |
Talorte: |
Prato alla Drava (Winnebach) im Val Pusteria (Pustertal) |
Streckenlänge: |
3 km ab Prato alla Drava |
Maximale Höhe: |
1.488 m |
Maximale Steigung: |
17 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2022 |
Der bei unserer Befahrung nicht durchgängig asphaltierte
und überwiegend einspurige "Raiderbergweg - Via Monte Raider" wird auch
als "Parggerbergweg - Via Monte Pargger" bezeichnet.
Die schmale Fahrstraße erreicht man von dem italienischen Prato alla Drava (deutsch: Winnebach)
im Val Pusteria (Pustertal) aus. Nahe der italienisch-österreichischen
Grenze führt sie durch sechs enge Kehren zu dem 1.488 Meter hohen Scheitelpunkt am Südhang
der auf österreichischer Seite der Grenze gelegenen Parggenspitze (2.323 m)
und überwindet dabei einen Höhenunterschied
von 360 Metern.
Wir starten die Auffahrt vor dem Hotel
Rainer in der leicht
ansteigenden und in nördlicher Richtung verlaufenden Via San Silvestro (St. Silvester-Straße) im Zentrum
von Prato alla Drava (Winnebach).
Am nachfolgenden Kreisverkehr überquert
die St. Silvester-Straße den Kirchbergbach, biegt danach nach Nordwesten ab, passiert den Abzweig der
Via San Nicolo zur Winnebacher Pfarrkirche "Zum Heiligen
Nikolaus" und weiter nach Vierschachberg...
... und erreicht kurz darauf das Hotel
Tolderhof mit dem zugehörigen Chalet auf der gegenüberliegenden
Straßenseite.
Dahinter wird die Via San Silvestro einspurig,
Fahrbahnmarkierungen gibt es nicht.
Sie folgt nun für knapp vierhundert Meter dem der
Drau zufließenden Kirchbergbach, passiert das Walderkraftwerk...
... und erreicht dahinter die erste
Kehre mit der rechts abzweigenden Zufahrt zum Hotel Waldesruh. Die am Straßenrand stehenden
Schilder limitieren ab hier das zulässige Gesamtgewicht auf 24 Tonnen und nennen für den folgenden
Abschnitt gleich zwei Straßennamen: "Raiderbergweg via Monte Raider"
und "Parggerbergweg via Monte Pargger".
Mit rauem Asphalt folgt der Raiderbergweg
alias Parggerbergweg nun für ein kurzes Stück dem Walderbach (Rio di Selva)
und erreicht nach einhundert Metern die zweite Kehre, ...
... hinter der er zum ersten Mal den bewaldeten
Südhang der Parggenspitze quert.
Mit zunehmender Höhe sichern stählerne Leitplanken die
Talseite gegen Abstürze. Hinter Kehre vier ist der Hang
so steil, dass er mit Natursteinmauern...
... und weiter oben zusätzlich mit
Beton- und Stahlverstrebungen abgefangen werden musste.
Hinter Kehre fünf passiert die Straße
mehrere schroffe Felsabstürze. Stahlnetze sichern hier vor Steinschlag
- zumindest vor größeren Brocken, das Kleinzeug wird wohl regelmäßig
entfernt.
Nach eineinhalb Kilometern bleibt der
Wald zurück. Auf einer Höhe von 1.400 Metern quert der Raiderbergweg
nun Almwiesen...
... und passiert einen Bauernhof, der
aussichtsreich oberhalb des Pustertals liegt und nur zweihundert Meter von der italienisch-österreichischen Grenze
entfernt ist.
Hinter dem Gehöft finden wir uns ganz
überraschend auf Schotter wieder. Überraschend, weil die Bergstraße
vor ein paar Jahren noch durchgängig asphaltiert war.
Der Schlussanstieg nach der letzten Kehre zeigt
dann ein Schotter/Asphalt-Gemisch mit Querrinnen, Rissen und
einigen tiefen Schlaglöchern, die wir nicht in jedem Fall umfahren
können: Der MX-5 setzt mehrfach auf.
Dreieinhalb Kilometer hinter Winnebach
ist dann der in einer S-Kurve gelegene 1.488 Meter hohe
Scheitelpunkt erreicht. Weil sich der Raiderbergweg
dahinter zu dem vierhundert Meter entfernten Weiler Reiden senkt
und dort endet, wenden wir hier, um zurück ins Pustertal zu
fahren.
Von der Scheune des auf dem Scheitel stehenden
Bauernhofes aus sehen wir dann, dass ein Traktor auf dem Raiderbergweg
in Richtung Scheitel unterwegs ist. Da auf dem schmalen
Fahrweg an dem breiten Fahrzeug kaum vorbei zu kommen ist, warten wir lieber ab, bis
er oben ist, machen ihm Platz...
... und schießen ein Erinnerungsfoto
mit dem 2.433 Meter hohen Monte Elmo im Hintergrund.
Nachdem uns der Traktor dann auf dem
Scheitel passiert hat, starten wir die Talfahrt und genießen die Aussicht
in das Pustertal Richtung Innichen mit den Gipfeln der Sextener
und Pragser Dolomiten....
... und Richtung Sillian mit den Ausläufern
der Gailtaler Alpen.
Im Talort Winnebach überqueren wir
schließlich wieder den Kirchbergbach und rollen auf der St.
Silvester-Straße der Europastraße E66 zu, die von der ungarischen
Grenze über Österreich kommend dem Pustertal folgt und über Innichen, Toblach und
Bruneck nach Franzensfeste an der Brennerautobahn führt.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/raiderberg-monte-raider-winnebach-prato-alla-drava
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.