Lage: |
Alpen, Österreich, Karawanken, Kärnten |
Talorte: |
Bad Eisenkappel und Zell-Freibach |
Streckenlänge: |
13 km ab Bad Eisenkappel und 3 km ab Zell-Freibach |
Maximale Höhe: |
1.069 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Die in Ost-West-Richtung verlaufende
Bergstraße über den 1.069 Meter hohen Schaidasattel in den
Karawanken verbindet die Kärntner Gemeinden Bad Eisenkappel im Osten
und Zell-Freibach im Westen. Die als L108 kartierte Landesstraße im Bezirk Klagenfurt-Land
nutzt als
Übergang die östlich von Zell-Schaida gelegene Senke zwischen dem 2.016 Meter
hohen Kuhberg im Norden und dem 1.540 Meter hohen Reschounikturm
im Süden. Die Straße über den Schaidasattel ist gemeinsam mit dem
nahen Užnik-Sattel
die kürzeste Verbindung
zwischen dem Seebergsattel
(Jezerski vrh) und dem Loiblpass
(Ljubeljsko sedlo) und wird überwiegend touristisch
genutzt.
Von Reifnitz am Wörthersee kommend
fahren wir in Ferlach auf die Landesstraße L103 auf, die durch das
Tal des Waidischbaches und über Zell-Pfarre sowie den Užnik-Sattel
in die Ortschaft Zell-Freibach führt. Hinter dem Gasthaus Terklbauer wendet
sie sich am Abzweig der L108 nach Norden in Richtung Freibach-Stausee
und Drautal. Wir biegen hier rechts ab, überqueren den der Drau
zufließenden Freibach...
... und folgen der schmalen...
... und mit bis zu zehn Prozent
ansteigenden L108 in
Richtung Schaidasattel.
Nach etwa sechshundert Metern erreicht die
Landesstraße den Ortsteil Zell-Schaida, nach
dem der Schaidasattel benannt wurde.
Hinter der Ortschaft taucht die
L108 in den Bergwald ein.
Der Asphalt der Bergstraße gleicht
nun einem Flickenteppich, Randbefestigungen und Straßenmarkierungen
gibt es nicht.
Nachdem der Wald links der Fahrbahn
zurück geblieben ist, passiert die L108 dann mit bis zu vierzehn
Prozent Steigung mehrere höher gelegene Gehöfte...
... und steigt durch zwei Kehren...
... dem zwölf Prozent steilen
Schlussanstieg...
... und dem Passschild entgegen.
Auf dem Schaidasattel wurden nicht
nur beiderseits der Bergstraße Parkflächen angelegt, es wurde auch
mit überdachten hölzernen
Tischen und Bänken eine schöne Rastmöglichkeit geschaffen. Von
hier hat man einen tollen Ausblick nach Süden auf den Koschuta-Gebirgsstock
mit der Dicken Koschuta (Tolsta Košuta, 2.059 m) und dem teilweise
von Wolken umhüllten Koschutnikturm (Košutnikov turn, 2.136 m).
Über den Schaidasattel verläuft der 480 Kilometer lange Österreichische
Südalpenweg 03 von Bad Radkersburg nach Sillian sowie der 720 Kilometer
lange
Julius
Kugy Dreiländerweg, der durch Slowenien, Österreich und Italien
führt.
Am gegenüberliegenden Hang wurde
ein Kruzifix errichtet und ein Gedenkstein für Josef Guttenbrunner
aufgestellt, den ehemaligen
Landtagspräsidenten von Kärnten. Er kämpfte für die Versöhnung der
slowenischen und deutschen Volksgruppen und es war sein Verdienst,
dass die Schaidasattelstraße im Jahr 1965 ausgebaut und in das
Landesstraßennetz übernommen wurde.
Wir warten hier oben eine geraume
Weile in der Hoffnung, dass sich die tiefhängenden Wolken verziehen
und den Blick auf das gesamte
Koschuta-Massiv freigeben. Zwar kommt die Sonne immer mal wieder
kurz durch, aber die Gipfel von Koschutnikturm, Breitwand und Lärchenberg
bleiben verhüllt und es zieht sich immer weiter zu.
Deshalb kehren wir zu den Roadstern
zurück...
... und starten die Abfahrt über
die Ostrampe des Schaidasattels, für die kurz hinter dem Scheitel
ein maximales Gefälle von zwölf Prozent angezeigt wird.
Auf dem ersten Kilometer quert
die L108 den teilweise schroffen Südhang des 2.139 Meter hohen
Hochobir, ...
... dreht dann nach Süden ab und
läuft bei immer dunkler werdendem Himmel durch Almwiesen...
... auf die auf 875 Metern Höhe
gelegene oberste Kehre zu.
Durch drei weitere Kehren senkt
sich die Schaidasattelstraße mit acht bis zehn Prozent Gefälle...
... in das Tal des Ebriachbaches,
der bei Anglern wegen seiner Bach- und Regenbogenforellen sehr beliebt
ist.
Dreieinhalb Kilometer hinter dem
Schaidasattel tauchen dann die ersten Häuser des Eisenkappler Ortsteils
Ebriach (Obirsko) auf und die ersten Regentropfen treffen das Objektiv
unserer GoPro-Kamera.
Die L108 passiert in der Folge
fast eben verlaufend die Volksschule von Ebriach...
... und kurz darauf den Gasthof
Kovac, der sich für einen Boxenstopp anbietet und hinter dem
nach links die westliche Auffahrt der Hochobir-Alpenstraße zur Eisenkappler-Hütte
abzweigt.
Nach unserer Kaffeepause haben sich
die Wetterverhältnisse verbessert. Knapp fünf Kilometer
hinter dem Gasthof Kovac erreichen wir Bad
Eisenkappel (Železna Kapla) in der Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach.
Am Ortseingang bietet sich die Weiterfahrt auf der nach rechts abzweigenden
Luscha Landstraße L130 zum Luschasattel an.
Vorbei an der oberhalb des Friedhofes
stehenden und durch einen überdachten Stiegenaufgang zu erreichende spätgotische
Wallfahrtskirche
Maria Dorn aus dem 15. Jahrhundert kehren wir über St. Margareten
im Rosental und Ferlach zu unserem Quartier
in Reifnitz am Wörthersee zurück.
Weitere
Infos:
https://www.quaeldich.de
Youtube-Video:
Mit
zwei MX-5 ND und einem MX-5 NC auf den Schaidasattel
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.