Lage: |
Alpen, Österreich, Niedere Tauern, Rottenmanner Tauern, Steiermark |
Talorte: |
Hohentauern |
Streckenlänge: |
6 km ab Hohentauern |
Maximale Höhe: |
1.650 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
6 Euro pro Pkw und Motorrad, 30 Euro für Busse und Camper, keine Kartenzahlung! |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Die als Edelrautestraße ausgeschilderte
Scheibelseen Alpenstraße führt von
der auf dem 1.274 Meter hohen Scheitel des Triebener Tauern
gelegenen Gemeinde Hohentauern zu der unterhalb des Großen und
Kleinen Bösenstein sowie
des Großen und Kleinen Scheibelsees auf 1.725 Metern Höhe
gelegenen Edelrautehütte. Ganz erreicht die Scheibelseen
Alpenstraße die Edelrautehütte oberhalb der Scheiblalm
nicht: Sie endet 75 Höhenmeter unterhalb des Schutzhauses auf
einem großen Schotterparkplatz, von dem aus sie in 10 bis 15 Minuten
fußläufig
erreicht werden kann.
Wir starten unsere Fahrt auf der
Scheibelseen Alpenstraße zur Edelrautehütte
in der Gemeinde Hohentauern auf dem Scheitel des Triebener Tauern
Passes. Vor
dem
Scheitelparkplatz verlassen wir die von Trieben heraufkommende
B114 und folgen rechts abbiegend den Richtungsschildern "Pfahlbaudorf".
Die abschüssige, zum ehemaligen
Bergbaugebiet Keltenberg führende Bergbaustraße passiert den
"Chalet
Park Hohentauern"...
... und die Fleischerei Keil, ...
... hinter der wir mit Blick auf
die Gipfel des Großen Hengst und des Großen Bösenstein in die
nach links abzweigende Kernhaus Straße einbiegen.
Die knapp zweispurige Straße führt
in westlicher Richtung verlaufend durch Weideland, passiert
nach vierhundert Metern den Ortsausgang von Hohentauern...
... und erreicht dreihundert Meter
weiter das am Weberteich errichtete Pfahlbaudorf, das wir uns
auf der Rückfahrt ansehen werden.
Die Kernhausstraße unterquert in
der Folge eine hölzerne Brücke, über die im Winter eine Langlaufloipe
die Fahrbahn überquert, ...
... und geht zwei Kilometer hinter
Hohentauern in die Edelrautestraße über. Wenige Meter weiter
versperren hinter einem kleinen Parkplatz die Schranken der
videoüberwachten Mautstelle die Fahrbahn. Nach Einwurf der sechs Euro Mautgebühr
- neben Münzen werden auch Geldscheine bis 20 Euro akzeptiert
und das Restgeld zurückgegeben, Kartenzahlung ist nicht möglich - öffnet
sich die Schranke automatisch und gibt die Weiterfahrt auf der
Scheibelseen Alpenstraße frei.
Hinter der Mautstelle verengt sich
die Fahrbahn und der Asphalt wird spürbar schlechter.
Die knapp vier Meter breite, zur
Edelrautehütte aufsteigende Scheibelseen Alpenstraße bietet kaum Ausblicke, denn sie führt durch den Bergwald
am Südhang des Kleinen Schober.
Etwa auf Höhe der seitlich gelegenen "Drei Laken Seen" ändert sich der
Fahrbahnbelag: Die Asphaltdecke endet und geht es nun auf verdichtetem Naturbelag
weiter, aber es folgen auch mehrere Stellen mit grobem Schotter und/oder feinem
Kies.
Auf der kurvig bergauf führenden
Alpenstraße sind insgesamt sechs geschotterte Kehren zu
durchfahren, ...
... bis sie nach knapp sechs Kilometern
auf 1.655 Metern Höhe an einem großen, gut besuchten
Schotterparkplatz endet, ...
... auf dem wir mit viel Glück
einen Abstellplatz für unseren MX-5 finden.
Am höchsten Punkt des Parkplatzes
wurden mehrere Informations- und Hinweistafeln aufgestellt und
hier beginnt der Aufstieg zur Edelrautehütte, die man entlang
des etwas längeren, für den öffentlichen Verkehr gesperrten
Versorgungsweges ebenso gut erreichen kann...
... wie über die etwas
steilere, dafür aber kürzere "Direttissima"...
... durch die
Wiesen der Scheiblalm.
Für den Aufstieg zur Hütte ist
eine Gehzeit von zehn bis fünfzehn Minuten angegeben. Wir benötigen
etwas länger, weil wir mehrfach Pausen einlegen, um den Rückblick
über die Scheiblalm zu genießen.
Die Edelrautehütte
der Sektion Austria des Österreichischen Alpenvereins liegt
etwas oberhalb der Scheiblalm
auf 1.725 Metern Höhe. Hinter
ihr erhebt sich der Große Bösenstein, der mit 2.448 Metern
Höhe der höchste Berg der Rottenmanner Tauern ist. Die Edelrautehütte
hat Platz für 120 Personen und bietet neben einer empfehlenswerten
Küche auch Übernachtungsmöglichkeiten in Zwei- und Mehrbettzimmern
sowie im Matratzenlager. Das auf einem Moränenhügel am Südostufer
des Kleinen Scheibelsees stehende und nach der Alpenblume "Edelraute"
benannte Schutzhaus wurde von der Sektion Austria unter dem Obmann Dr. Hans Lamprecht in
den Jahren 1925 und 1926 nach den Plänen des Baumeisters
Franz Breinessel aus Holz erbaut, am 1. August
1926 eröffnet und im Jahr 1970 um den einstöckigen steinernen Anbau ergänzt.
Das Highlight hier oben ist für uns der Blick von der Terrasse über die Scheiblalm hinweg auf die
felsigen Gipfel der Gesäuseberge in den Ennstaler Alpen.
Die Edelrautehütte
liegt am Weitwanderweg 02 durch
die Zentralalpen. Von hier aus bieten sich Bergtouren und
Wanderungen
zu den umliegenden Gipfeln der Rottenmanner Tauern ebenso an
wie zu den beiden Scheibelseen. Mountainbiker finden im Bergwald zwischen
Trieben, Hohentauern, Pölsen und der Scheiblalm abwechslungsreiche Tracks.
Ausgeruht und gestärkt kehren
wir auf dem an der Jausenstation
Scheibelalm vorbei führenden Versorgungsweg zu dem immer
noch gut belegten Parkplatz
zurück...
... und starten die Talfahrt zurück
nach Hohentauern.
Durch die Kehren der Scheibelseen
Alpenstraße
geht es...
... wieder entlang der Abhänge
von Schober...
... und Kleinem Schober und über den
Sunkbach hinweg...
... zu den rechts der Fahrbahn
gelegenen, grünlich schimmernden Drei
Lacken Seen...
... und zur Mautstation, die schnell
passiert ist.
Unter der Langlaufloipen-Holzbrücke
hindurch verlässt die nun asphaltierte und wieder Kernhaus Straße genannte
Edelrautestraße dann den Wald...
... und erreicht die wasserreiche
Senke mit dem idyllisch gelegenen Häuslteich auf der linken
Straßenseite...
... und dem etwas größeren Weberteich rechts
der Fahrbahn.
Am Ufer des Weberteiches wurde
nach historischen Vorlagen ein keltisches Pfahlbaudorf
mit reetgedeckten Gebäuden und dem Restaurant "Keltenstube"
rekonstruiert, dessen Name daran erinnern soll, dass hier vor
zweitausend Jahren die Kelten ansässig waren. Von hier aus führt
der fast eben verlaufende Rundwanderweg "Wasserweg"
über Holzstege und Schotterwege hinweg und vorbei am Häuslteich zum Unteren
Teich, von dem aus das Besucherbergwerk "Keltenberg"
und die am Ende der Bergbaustraße gelegene Einkehrmöglichkeit
"Magnesitbuffet" leicht
erreicht werden können.
Hinter dem Pfahlbaudorf überrascht
uns die Verkehrsführung: Anstatt wie auf dem Hinweg über die
Kernhaus Straße und die Bergbaustraße nach Hohentauern zurückzukehren,
werden wir auf den neue, noch im Bau befindlichen "Zufahrtsweg
Kläranlage" umgeleitet, der steil ansteigend...
... westlich von Hohentauern
die Triebener Straße B114 erreicht, der
wir zum nahen Scheitel des Triebener
Tauern Passes folgen. Über dessen Nordrampe fahren wir in
der Folge hinunter nach Trieben im Paltental, um über den Schoberpass
zu unserem Quartier in Spital am Semmering zurückzukehren.
Weitere
Infos:
https://alpenrouten.de
und
https://www.xn--edelrautehtte-5ob.at/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.