Lage: |
Alpen, Österreich, Gurktaler Alpen, Nockberge, Kärnten und Salzburg |
Talorte: |
Innerkrems und Pichlern |
Streckenlänge: |
5 km ab Innerkrems und 15 km ab Pichlern |
Maximale Höhe: |
1.770 m Scheitelhöhe, 1.740 m Sattelhöhe |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
46.974100,13.768500
- Scheitelhöhe |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2019 |
Die auch "Bundschuh-Landesstraße"
genannte L267 über den Schönfeldsattel verbindet Sankt Margarethen
im Lungau im österreichischen Bundesland Salzburg mit Innerkrems
und Kremsbrücke in Kärnten. Sie nutzt dabei die Senke zwischen
der Gaipahöhe (2.192 m) im Westen, dem Stubennock (2.092 m)
im Süden sowie der Rosaninhöhe (2.289 m), dem Ochsenriegel
(2.282 m) und dem Bärennock (2.234 m) im Osten.
Von Gmünd in Kärnten kommend erreichen
wir auf der Bundesstraße 99 vorbei an der unter Denkmalschutz stehenden
evangelischen Pfarrkirche von Eisentratten...
... die auf 960 Metern Höhe gelegene
Ortschaft Kremsbrücke, wo wir
hinter dem Gasthof Post nach rechts auf die L19 abbiegen. Unter
der beeindruckenden, neunzig Meter hohen Tauernautobahnbrücke hindurch...
... kommen wir über Vorderkrems
in das kleine Dorf Innerkrems, in dem die von uns schon mehrfach
befahrene Nockalmstraße
nach rechts abzweigt. Diesmal folgen wir hier weiter der fast eben verlaufenden L19, ...
... die sich durch das Tal der Krems
windet und diese dabei viermal überquert. Die Kärntner Krems -
nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen Nebenflüssen der Traun bzw. der
Donau - entspringt
östlich des 2.260 Meter hohen Berges Seenock und mündet bei Kremsbrücke
in die Lieser.
Kurz vor dem hässlichen Betonklotz-Parkhaus
von Innerkrems nahe den Liftanlagen beginnt die Straße anzusteigen...
... und passiert mit etwa acht
Prozent Steigung das auf 1.560 Metern Höhe gelegene Familienhotel Berghof.
Auf Höhe des dahinter gelegenen
Sporthotel Frühauf tauchen
dann nach und nach die grasbewachsenen Gipfel der östlichen
Nockberge auf, darunter Stubennock (2.42 m)
und Sauereggnock (2.240 m).
Die Straße folgt nun dem nördlichen
Ufer der Krems, passiert den Schlepplift zur Strasseralm, ...
... hinter dem der eigentliche
Anstieg zum Schönfeldsattel beginnt. Wir überqueren ein weiteres
Mal die Krems und werden kurz darauf vor Fahrbahnschäden auf den folgenden fünf
Kilometern gewarnt.
Mit Hilfe von sechs engen Kehren
quert die L19 nun den Nordwestabfall des Stubennock
und läuft auf den Bergwald zu.
Der Fahrbahnbelag verschlechtert
sich wie
angekündigt: Zuerst zeigt der Asphalt nur
tiefe Längs- und Querrisse, ...
... aber wenige hundert Meter weiter
gibt
es auch deutlich spürbare Löcher in der Asphaltdecke.
Nach etwa drei Kilometern Holperei
überrascht uns dann ein perfekt erneuerter Straßenbelag, ....
... der aber nicht allzu weit reicht,
denn kurz darauf geht die Holperei von neuem los und die sich
verengende Straße steigt ab hier mit 14 Prozent...
...dem auf 1.770 Metern Meereshöhe
gelegenen höchsten Punkt der Strecke entgegen. Den amtlich kartierten
Schönfeldsattel haben wir hier noch nicht erreicht, der ist
noch 1,5 Kilometer entfernt und liegt 30 Meter tiefer.
Hinter dem Scheitelpunkt senkt sich
die nun wieder neu asphaltierte L19 mit bis zu 14 Prozent in Richtung
Sattelhöhe, die wir in der Ferne schon unter uns liegen sehen.
Dreihundert Meter hinter der Scheitelhöhe markiert
ein Grenzstein die Landesgrenze zwischen Kärnten und dem
Salzburger Land. Hier ändert sich die Nummerierung der Straße:
Die Kärntner
L19 wird nun als Salzburger L267 weitergeführt, die
zusätzlich den Namen "Bundschuh Landesstraße" trägt.
Keine Überraschung: Auch auf Salzburger Seite warnt ein Schild
vor Straßenschäden. Für die nächsten 14 Kilometer: Die wenig
befahrene
Bundschuh Landesstraße hat nur regionale
Bedeutung.
Vor den teilweise noch mit Schneeresten
bedeckten Hängen von Ochsenriegel (2.282 m), Schilchernock
(2.270 m) und Köllingscharte (2.116 m) senkt sie sich
nun dem Schönfeldsattel zu.
Zwischen der Scheitelhöhe und dem
Sattel steht die
Dr.
Josef-Mehrl-Hütte. In dem im Jahr 1935 erbauten Schutzhaus
der Sektion Wien des Österreichischen
Alpenvereins legen wir einen vormittäglichen Boxenstopp ein. Anders
als bei unserem Besuch im Frühjahr - damals wendeten wir hier
und fuhren zur Nockalmstraße zurück - folgen wir danach...
... der Bundschuh-Landesstraße
weiter nach Norden und passieren das frühere "Almhotel
Schönfeld", das inzwischen zum Familien- und Jugendgästehaus Schönfeld
umgebaut wurde sowie das vierhundert Meter weiter gelegene Haus
Almsonne.
Das weite, offene Hochtal wird im Sommer gerne von Wanderern
und Bergsteigern besucht, im Winter finden hier besonders Skilangläufer
und Schneeschuhwanderer ein familienfreundliches Wintersportgebiet
vor, in dem der Mattehanslift sowie und der Schilchernocklift als Aufstiegshilfen
dienen.
Wenige Meter
hinter dem Haus Almsonne erreichen wir den auf 1.740 Metern Höhe gelegenen Schönbergsattel,
dessen Wiesen als Sommerweide genutzt werden.
Seitlich
der Straße steht die kleine hölzerne Josefskapelle, die auch
als Gedächtniskirche für den im Jahr 2004 verstorbenen Lungauer Pfarrer Valentin Pfeifenberger
bezeichnet wird, der in Thomatal und Tamsweg wirkte. Der
auch "Bischof vom Lungau" genannte
Pfarrer war weit über die Grenzen der Region hin bekannt
und beliebt, weil er neben anderen spektakulären Aktionen
an Palmsonntagen eine Weidenkrone tragend auf einem Esel
durch die Gemeinde zur Kirche ritt.
Hinter
dem Schönfeldsattel folgt
die L267 mit bis zu fünf Prozent Gefälle dem sich durch das grüne Weideland des
oberen Bundschuhtals schlängelnden Feldbach,
passiert die Suppanalm (1.660 m)
sowie die Untere Seifteralm (1.590 m)...
...
und führt
bei der Kandolfalm (1.540 m) in einen dichten Nadelwald.
Zehn
Kilometer hinter dem Schönfeldsattel erreichen wir in dem
zur Gemeinde Thomatal gehörenden Weiler Grübl...
... das Hochofen-Museum
Bundschuh, das die Erzgewinnung und Eisenverarbeitung im Bundschuhtal während
des 18. und 19. Jahrhunderts zeigt. Bis 1885 produzierte man hier Roheisen,
das im Eisenwerk Mauterndorf weiterverarbeitet wurde, dann
wurde die Anlage wegen Unrentabilität geschlossen. Der dreiundzwanzig Meter hohe Hochofen der
"Franzenshütte" genannten Schmelzanlage wurde im Jahr
1862 neu erbaut und war nur 23 Jahre in Betrieb. Heute steht er - frisch
renoviert - unter Denkmalschutz.
Zehn
Kilometer hinter dem Schönfeldsattel durchfahren wir das etwa
50 Einwohner zählende Dorf
Bundschuh, das dem Tal seinen Namen gab...
...
und erreichen nach weiteren vier Kilometern die Einmündung
der Bundschuh-Landesstraße in die von Ramingstein nach St. Margarethen
im Lungau führende L225, auf die wir links abbiegend auffahren,
...
...
um durch das nahe gelegene Dorf Pichlern...
...
mit dem toll bemalten historischen Getreidespeicher "Troadkastn"...
...
nach Pischelsdorf zu fahren, ...
...
hinter dem wir die Mur überqueren und unterhalb von Schloss Moosham die Bundesstraße 96
nach Tamsweg erreichen.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.