Lage: |
Alpen, Schweiz, Appenzeller Alpen, St. Gallen und Appenzell |
Talorte: |
Ennetbühl und Urnäsch |
Streckenlänge: |
10 km ab Ennetbühl und 12 km ab Urnäsch |
Maximale Höhe: |
1.278 m / 1.352 m |
Maximale Steigung: |
10 % aus der Westrampe, 11 % auf der Ostrampe |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2017 |
Der in der Ostschweiz gelegene
Schwägalppass verbindet Ennetbühl im Obertoggenburg mit
Urnäsch im Appenzeller Land und nutzt dabei die natürliche
Senke zwischen dem 1.529 Meter hohen Hochalp im Nordwesten
und dem 2.502 Meter hohen Säntis im Osten. Auf der Passhöhe
zweigt eine Stichstraße zu der auf 1.360 Metern Höhe gelegenen Schwägalp am
Nordwesthang des Säntis ab. Die Passstraße
wurde im Jahr 1935 zeitgleich mit der ersten Säntis-Seilbahn
erbaut, die von der Schwägalp aus hinauf auf den höchsten
Gipfel der Ostschweiz führt, von dem aus man sechs Länder
sehen kann.
Von der Wasserfluh kommend befahren
wir den Schwägalppass ab der Ortschaft Urnäsch im Schweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden, das wir in südlicher
Richtung verlassen. Die als "791" ausgeschilderte
und gut ausgebaute Straße folgt dem kleinen Fluss Urnäsch und passiert fast
geradeaus verlaufend die Weiler Hofbach, Frohsinn, Dürrenbach
und Schwizeren. Hinter Hüsli erreicht die nun deutlich
ansteigende Bergstraße den Westabfall des 1.518 Meter
hohen Spitzli, den sie mit lang gezogenen Kurven umgeht,
um knapp 5 Kilometer hinter Urnäsch das Gasthaus
Rossfall zu erreichen. Eine Einkehrmöglichkeit existierte
hier bereits im 15. Jahrhundert. Heute bietet das
"Rossfall" in zwei Gaststuben regionale und
internationale Küche, in seinem Festsaal finden bis
zu 250 Personen Platz.
Hatten wir an der Wasserfluh noch
die Hoffnung, dass sich das Wetter weiter im Osten der
Schweiz bessert, so glauben wir hinter dem Gasthaus
Rossfall nicht mehr daran: Die Fahrbahn der nun folgenden
Kehren hinauf zur Scheitelhöhe ist nass und es regnet
ununterbrochen weiter.
Etwas oberhalb der Scheitelhöhe des
Schwägalppasses steht
am Abzweig der Stichstraße zur Schwägalp das auf 1.280 Metern
Höhe gelegene Gasthaus
Passhöhe, hinter dem sich der Naturerlebnispark
Schwägalp-Säntis öffnet. Das von Freitag bis Sonntag
und zusätzlich an Schönwettertagen geöffnete Gasthaus Passhöhe
bietet in zwei Gaststuben und auf einer großen Terrasse
Appenzeller Gerichte an. Da wir die Schwägalp an einem
Dienstag besuchen und das Wetter kaum schlechter sein
könnte, ist das Gasthaus geschlossen. Zwangsläufig verschieben
wir den vorgesehenen Boxenstopp und folgen der Stichstraße weiter
Richtung Schwägalp...
... und erreichen nach etwa zweihundert
Metern die links der Straße stehende Bruder Klaus Kapelle.
Das modern gestaltete kleine Gotteshaus wurde im Jahr
1971 vom Kapellverein Schwägalp und den evangelischen
Landeskirchen erbaut und wird seitdem zu sonntäglichen Berggottesdiensten
und Hochzeiten genutzt.
Nach einem weiteren Kilometer sehen wir
dann die Talstation der Säntisbahn und das angrenzende
"Säntis - Das Hotel"
vor uns.
Eine erste "Säntis-Schwebebahn"
wurde ab 1933 erbaut und am 30. Juli 1935 in Betrieb
genommen. Auf einer Länge von 2,3 Kilometern führt
sie von der auf 1.350 Metern Höhe gelegenen Schwägalp hinauf auf den 2.502 Meter
hohen Säntis, DEN Aussichtsberg der Ostschweiz.
Zwischen
1968 und 1976 wurde die Säntisbahn
komplett neu gebaut und die ursprünglich neben dem alten
Berghotel Schwägalp gelegene Talstation an ihren heutigen
Standort verlegt. Mit dem Jahrtausendwechsel konnte
das in den 1930er Jahren nach den Plänen des Architekten
Johannes Waldburger errichtete Berghotel mit dem markanten
Doppelgiebel den modernen Anforderungen des Massentourismus von bis zu 750.000
Besuchern pro Jahr nicht
mehr genügen. Deshalb ließ die Säntis-Schwebebahn-AG für 42 Millionen Franken neben der Talstation einen
Hotelneubau errichten: "Säntis- Das Hotel"
wurde am 27. November 2017 eingeweiht und am 4. Dezember
für den Publikumsverkehr geöffnet. Das Haus verfügt
über ein Besucherzentrum, ein großes Restaurant, 68
Zimmer sowie einen Wellness- und Tagungsbereich.
Nach der Eröffnung des Neubaus wurde ab März 2016 das
alte Berghotel Schwägalp
abgerissen und der Grund renaturiert. Vom Abriss
verschont blieb bis jetzt das ehemalige Personalhaus
"Girenspitz", das nach dem etwas westlich
des Säntis gelegenen, 2.446 Meter hohen Gipfel
gleichen Namens benannt worden war. Die riesigen leeren
Parkflächen vor und hinter dem Haus Girenspitz erscheinen
uns bei unserem Besuch unglaublich überdimensioniert, aber nach
Zeitungsberichten reichen die mehr als 1.800 Parkplätze an Spitzentagen
bei weitem
nicht aus und sind dann hoffnungslos überfüllt.
Wegen der schlechten Witterung verzichten
wir auf eine Fahrt mit der Säntis-Seilbahn auf den Gipfel, auch
weil uns die Webcam
der Bergstation zeigt, dass wir oben
noch schlechtere Sichtverhältnisse antreffen würden
wie an der Talstation. Wir verlassen deshalb die Schwägalp
mit dem Vorsatz, den Säntis-Besuch bei besseren Bedingungen
nachzuholen und folgen der Westrampe des Schwägalppasses
Richtung Ennetbühl. Da es sich kurz hinter der Scheitelhöhe
von Westen her immer weiter
zuzieht, ...
... drehen wir dann aber kurzentschlossen
um und fahren durch die zwar verregneten aber immerhin nebelfreien
Kehren der Ostrampe zurück nach Urnäsch. Vielleicht
bessert sich das Wetter ja westlich von Appenzell am
Pass Stoss oder am Ruppenpass.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.