Touren mit dem Mazda-Roadster MX-5 über Gebirgsstraßen, Pässe, Hellinge und Klimmen
    
Schwarzenbichl
    



Der 1.241 Meter hohe Gebirgsübergang Schwarzenbichl liegt im Osten des österreichischen Bundeslandes Salzburg nahe der Grenze zur Steiermark. Über den Scheitel des Schwarzenbichl verläuft die "Murtalstraße" genannte Bundesstraße B96, die Tamsweg mit Seebach, Ranten und Murau verbindet und die eine Senke zwischen den Bergen Weidschober (1.789 m) im Norden und Sattelkopf im Süden (1.808 m) nutzt. Sie überwindet dabei auf der Westseite einen Höhenunterschied von 230 Metern und auf der Ostseite von 280 Metern. Kurz unterhalb der Scheitelhöhe steht an der Westauffahrt von Tamsweg die privat erbaute Schwarzenbichlkapelle, über den Scheitel selbst verläuft eine Wasserscheide, die das Leißnitzbachtal vom Seetal und dem Rantental trennt. Als Verbindung zwischen Tamsweg und Murau ist die B96 über den Schwarzenbichl deutlich reizvoller und anspruchsvoller als die weiter südlich verlaufende und stärker ausgelastete Variante über die B95 / B97 durch das Murtal.



Auf der Murtalbrücke der österreichischen B95 vor Tamsweg unterhalb der Wallfahrtskirche Sankt Leonhard


Von unserem oberhalb von Radstadt gelegenen Quartier "Bachseitenhof" kommend erreichen wir über den Radstädter Tauernpass und den Twenger Talpass bei Mauterndorf die Bundesstraße 95, auf die wir Richtung Murau auffahren und die kurz vor Tamsweg in einem weiten Bogen die Mur überquert. Straße und Tal werden von der spätgotischen Wehr- und Wallfahrtskirche Sankt Leonhard ob Tamsweg überragt, die ab dem frühen 15. Jahrhundert erbaut und 1433 geweiht wurde.



Auf der B95 am Abzweig der B96 bei Tamsweg auf dem Weg über den Schwarzenbichl nach Murau


Unterhalb der Kirche zweigt von der B95 nach links die B96 ab, die durch Tamsweg und über den Schwarzenbichl nach Seebach und Murau führt und auf die wir nun auffahren.



Auf der B96 vor der schindelgedeckten Tarmannkapelle in Tamsweg auf dem Weg über den Schwarzenbichl nach Murau


Hinter dem Abzweig quert die B96 die Schmalspurtrasse der Murtalbahn, passiert die kleine, schindelgedeckte Tarmannkapelle aus dem 18. Jahrhundert, überquert direkt dahinter die Mur...



Auf der Murgasse genannten B96 in Tamsweg auf dem Weg über den Schwarzenbichl nach Murau


... und führt als "Murgasse" leicht ansteigend...



Auf der B96 vor dem Marktplatz in Tamsweg auf dem Weg über den Schwarzenbichl nach Murau


... zum Marktplatz im Zentrum der Marktgemeinde Tamsweg mit dem von Josef Mühlbacher geschaffen und 1926 errichteten Christusbrunnen. Der westliche Talort des Schwarzenbichl liegt unterhalb des 2.740 Meter hohen Berges Preber im Osten des Lungauer Beckens auf etwa 1.120 Metern Meereshöhe, hat knapp dreitausendfünfhundert Einwohner und ist Verwaltungssitz des Bezirkes Lungau.



Am Marktplatz in Tamsweg vor dem Hotel Gambswirt auf dem Weg über den Schwarzenbichl nach Murau


Die B96 verlässt den Marktplatz auf dessen Ostseite zwischen dem links stehenden Gasthaus Platzbräu aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, an dessen Fassade Bilder des Heiligen Florian und der Krönung Marias zu sehen sind, sowie dem auf der rechten Straßenseite stehenden Hotel Gambswirt, dessen Bausubstanz auf das 14. Jahrhundert zurückgeht.



Auf der B96 vor der Engstelle beim ehemaligen Kapuzinerkloster in Tamsweg auf dem Weg über den Schwarzenbichl nach Murau


In der Folge zwängt sie sich als "Amtgasse" zwischen einem China-Restaurant und dem gegenüber stehenden ehemaligen Kapuzinerkloster auf dem 17. Jahrhundert stadtauswärts...



Auf der B96 vor dem östlichen Ortsausgang von Tamsweg auf dem Weg über den Schwarzenbichl nach Murau


... und erreicht vierhundert Meter weiter den Ortsausgang.



Auf der B96 oberhalb von Tamsweg vor dem Dorf Pöllitz auf dem Weg über den Schwarzenbichl nach Murau


Die hinter Tamsweg "Murtalstraße" genannte B96 lässt den Ortsteil Proding links liegen, überquert den der Mur zustrebenden Leißnitzbach und läuft leicht ansteigend auf das Dorf Pöllitz zu, ...



Auf der B96 im Leißnitzbachtal zwischen Tamsweg und Sauerfeld auf dem Weg über den Schwarzenbichl nach Murau


... hinter dem sie fast eben durch die Wiesen und Felder des Leißnitzbachtals...



Auf der B96 vor dem Ortseingang von Sauerfeld zwischen Tamsweg und dem Schwarzenbichl


... den vier Kilometer hinter Tamsweg auf 1.100 Metern Höhe gelegenen und etwa fünfhundert Einwohner zählenden Ort Sauerfeld erreicht.



Auf der B96 vor der Filialkirche zur Heiligen Familie in Sauerfeld zwischen Tamsweg und dem Schwarzenbichl


Am linken Straßenrand steht die Filialkirche Sauerfeld zur Heiligen Familie. Das vergleichsweise junge, einschiffige Gotteshaus wurde in den Jahren 1913 und 1914 nach den Plänen des Diözesanarchitekten Karl Pirich erbaut und am 24. Juni 1915 geweiht.



Auf der Murtalstraße B96 bei Atzmannsdorf zwischen Tamsweg-Sauerfeld und dem Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau


Hinter Sauerfeld passiert die Murtalstraße die Ortschaft Atzmannsdorf...



Auf der B96 zwischen Atzmannsdorg und dem Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau


... und mehrere einzeln gelegene Gebäude der Streusiedlung Penk, ...



Auf der B96 im Anstieg zum Schlossberg zwischen Atzmannsdorf und dem Schwarzenbichl oberhalb von Tamsweg im Lungau


... hinter der ein zehn Prozent steiler Anstieg zum "Schlossberg" folgt, dessen Name auf die oberhalb der Straße gelegene Burgruine aus dem 13. Jahrhundert zurückgeht.



Auf der B96 zwischen Penk und dem Schwarzenbich-Scheitel oberhalb von Tamswegl


In der Folge flacht die Fahrbahn etwas ab und mit Blick auf den 2.140 Meter hohen Gstoder...



Auf der B96 vor dem Schlussanstieg zum Schwarzenbichl oberhalb von Tamsweg und  Sauerfeld


... erreicht die B96 den durch ein Waldstück führenden und bis zu neun Prozent steilen Schlussanstieg.



Auf der B96 vor der Schwarzenbichlkapelle und dem Scheitel des Schwarzenbichl oberhalb von Tamsweg und  Sauerfeld


Neun Kilometer hinter Tamsweg tauchen dann vor der Motorhaube unseres Mazda MX-5 die Schwarzenbichlkapelle und der Scheitel des Schwarzenbichl auf.



Schwarzenbichlkapelle kurz vor dem Scheitel des Schwarzenbichl oberhalb von Tamsweg und Murau


Die auch "Kapelle Mariä Namen" und "Fellkapelle" genannte Schwarzenbichlkapelle wurde im Jahr 1761 als Dank für die Rettung bei einem Raubüberfall erbaut. Ihr heutiges neugotisches Aussehen erhielt sie während einer Erweiterung im Jahr 1901. Jährlich im September zum Fest Mariä Namen ist die Schwarzenbichlkapelle das Ziel einer an der Pfarrkirche von Seetal beginnenden Prozession.



Auf der Murtalstraße kurz hinter dem Scheitel des Schwarzenbichl oberhalb von Seetal und Murau


Hinter dem Scheitel durchquert die Murtalstraße mit einem Gefälle von fünf bis acht Prozent noch ein kurzes Stück den Bergwald, ...



Auf der Murtalerstraße im Dorf Schwarzenbichl auf dem Weg nach Seetal und Murau


... passiert dann das auf 1.230 Metern Höhe gelegene Dorf Schwarzenbichl, ...



Auf der Murtalstraße vor dem Seetaler See unterhalb des Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau


... senkt sich dahinter zu dem etwas tiefer gelegenen, von Schwingrasen umgebenen Seetaler See...



Auf der Murtalstraße vor dem Ortseingang von Seetal unterhalb des Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau


... und erreicht - dann wieder leicht ansteigend - nach etwas mehr als einem Kilometer den Ortseingang von Seetal. Die knapp 150 Einwohner zählende Ortschaft wurde 1939 zusammen mit ihrem Ortsteil Schwarzenbichl in die Marktgemeinde Tamsweg eingemeindet.



Auf der Murtalstraße vor der Pfarrkirche von Seetal unterhalb des Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau


Etwas außerhalb der Ortschaft passiert die Murtalstraße die von einem kleinen Friedhof umgebene und dem heiligen Johannes dem Täufer geweihte Pfarrkirche von Seetal. Das etwas erhöht stehende Gotteshaus wurde erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt, über die Jahrhunderte mehrfach erweitert, im 18. Jahrhundert barockisiert und zwischen 1998 und 2002 von Grund auf saniert. Im Kircheninneren findet man einen Hochaltar und Seitenaltäre aus dem 18. Jahrhundert.



Auf der Murtalstraße vor Seetal zur Klause unterhalb des Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau


Die B96 senkt sich nun der sechshundert Meter entfernten Seetaler Klause mit dem links der Straße stehenden "Gasthaus zur Klause" aus dem 17. Jahrhundert entgegen.



Auf der Murtalstraße vor dem Torhaus in Seetal zur Klause unterhalb des Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau


Vom Gasthaus aus führt ein hölzerner Verbindungsgang zum "Getreidekasten", an den sich eine kleine Kapelle und ein Torhaus anschließt. Ab dem 13. Jahrhundert riegelte das Fürsterzbistum Salzburg hier das Seetal gegenüber dem österreichischen Herzogtum Steiermark mit einer vier Meter hohen Wehrmauer ab, die bis zu der etwas oberhalb am Nordhang des Gstoder (2.140 m) gelegenen Burg Klausegg reichte. Die Kontrolle der Durchreisenden erfolgte am Torhaus, wo auch die fälligen Zölle kassiert wurden. Die Wachmannschaft war im rechts angrenzenden Mauthaus aus dem Jahr 1681 untergebracht.



Durchfahrt durch das Torhaus in Seetal zur Klause unterhalb des Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau


Mit dem Wiener Kongress der Jahre 1814/1815, bei dem das Erzbistum Salzburg dem Land Österreich zugesprochen wurde, verlor diese nun innerösterreichische Grenze ihre Bedeutung: Burg und Wehrmauer wurden dem Verfall preisgegeben. Die verbliebene Bausubstanz wurde zum Jahrtausendwechsel gesichert.



Auf der Murtalstraße unterhalb des Schwarzenbichl nahe der Landesgrenze zwischen Salzburg und der Steiermark auf dem Weg nach Murau


Zweihundert Meter hinter dem Torhaus passiert die Murtalstraße die Landesgrenze zwischen Salzburg und der Steiermark...



Auf der Murtalstraße unterhalb des Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau vor dem Abzweig der L521 zum Prebersee


... und erreicht, dem Tal des Seebaches folgend, fünf Kilometer weiter die nach links abzweigende L521 nach Krakauschatten und zum Prebersee, über die sich die Rückfahrt nach Tamsweg anbietet.



Auf der Murtalstraße in Seebach unterhalb des Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau


Wir bleiben auf der Murtalstraße und erreichen sechshundert Meter weiter das zweihundert Einwohner zählende Dorf Seebach in der Gemeinde Ranten. Hier überquert die Murtalstraße den unterhalb des Rantentörl (2.166 m) entspringenden und der Mur zustrebenden Rantenbach. Jenseits der Brücke passiert sie den Abzweig der L522 nach Krakaudorf, ...



Auf der Murtalstraße in Ratschfeld unterhalb des Schwarzenbichl auf dem Weg nach Murau


... überquert zweimal den Bachlauf und erreicht durch Ratschfeld...



Auf der Murtalstraße unterhalb des Schwarzenbichl vor dem Ortseingang von Ranten auf dem Weg nach Murau


... den Ortseingang von Ranten im Rantental. Hinter dem etwas mehr als sechshundertt Einwohner zählenden Zentrum der gleichnamigen Gemeinde wendet sich die Murtalstraße nach Südosten...



Auf der Murtalstraße unterhalb des Schwarzenbichl vor dem Hotel Rosenhof in Murnau in der Steiermark


... und erreicht nach etwas mehr als neun Kilometern den Ortseingang von Murau. Vorbei am Gasthof und Hotel Rosenhof...



Auf der Murtalstraße unterhalb des Schwarzenbichl vor der Einmündung in die B97 unterhalb von Schloss Murau in der Steiermark


... führt sie dann in das auf achthundert Metern Höhe gelegene und vom Schloss Murau überragte Zentrum der Stadtgemeinde Murau. Die Gegend von Murau war schon zur Zeit der Römer besiedelt, heute hat die erstmals im Jahr 1250 urkundlich erwähnte Stadt etwa dreitausendfünfhundert Einwohner. Neben dem Schloss Murnau sind die aus dem 13. Jahrhundert stammende Pfarrkirche des heiligen Matthäus sowie die teilweise erhaltenen Stadttore und Stadtmauern sehenswert. Nach einem Stadtrundgang bietet sich Weiterfahrten zum Grattinger Sattel, zur Stolzalpe oder zum Talbacher Sattel ebenso an wie eine Tour über den Neumarkter Sattel oder den Perchauer Sattel nach St. Veit an der Glan und weiter zum Wörthersee.




Weitere Infos:
https://alpenrouten.de/











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Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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