Lage: |
Alpen, Österreich, Tirol und Vorarlberg |
Talorte: |
Galtür im Paznauntal und Partenen im Montafon |
Streckenlänge: |
34 km |
Maximale Höhe: |
2.036 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
46.9176000,10.0930000 |
Mautgebühr: |
Ja |
Letztmals befahren: |
September 2016 |
Mitte der 1920er Jahre begannen die
Vorarlberger Illwerke
mit dem Bau des Vermunt-Speichersees, der 1930 fertig gestellt wurde. Die Baumaterialien schaffte
man von Partenen aus mittels Materialseilbahnen nach oben. Gut zehn Jahre später
beschloss man, auf der Bielerhöhe einen weiteren Speichersee anzulegen.
Dazu schuf man 1938 eine Baustraße vom Vermuntsee
bis zur Baustelle der Silvrettasee-Staumauer. Im Jahr 1947 wurden die
durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochenen Bauarbeiten fortgesetzt.
Nun schaffte man die Bagger, Kräne und Baustoffe auf einem zur Werksstraße
ausgebauten Saumpfad von Galtür im Paznauntal aus nach oben; es
entstand so die heutige Ostrampe der Panoramastraße.
Silvrettagruppe,
Bieler Höhe
und Silvretta-Stausee im September 2016
Der
schwierigste Teil der Silvretta-Hochalpenstraße, das sieben Kilometer
lange, spektakuläre Teilstück vom Vermunt-Stausee hinunter nach
Partenen entstand
ab 1951: Ein nach Fertigstellung
der Staumauer nicht mehr benötigter riesiger Bagger sollte wieder
ins Tal geschafft werden. Um dessen kostenintensive Demontage und
den nachfolgenden Abtransport der Einzelteile über die Ostrampe
zu vermeiden, schaufelte
sich die Baumaschine Kehre für Kehre einen Weg hinunter ins Montafoner
Tal mit der Folge, dass nach erforderlichen Nacharbeiten ab
1954 die Straße von Partenen über die Bielerhöhe bis nach Galtür durchgängig zu befahren
war und für den öffentlichen Verkehr freigegeben wurde. Über die Nordrampe
wurde in der Folge auch der umfangreiche Werkverkehr für die Baumaßnahmen
der Staumauer Kops am Zeinisjoch im hinteren Paznauntal abgewickelt.
Bis
1961 wurde die 22 Kilometer
lange Silvretta-Hochalpenstraße mit ihren 34 Spitzkehren und
mit Steigungen von bis zu 12 Prozent dann unter
Aufrechterhaltung des Baustellen- und Touristenverkehrs zweispurig
ausgebaut. Seitdem verzeichneten die Vorarlberger Illwerke auf der
jährlich nur fünf Monate befahrbaren Silvretta-Hochalpenstraße mehr
als 20 Millionen Besucher.
Bergrestaurant
Silvrettasee
Wir fahren an der auf 1.725 Metern
Höhe gelegenen Mautstelle kurz hinter Galtür auf die Ostrampe auf und erreichen
zwei Spitzkehren und 10 Kilometer weiter den Scheitelpunkt der
Hochalpenstraße, die auf 2.032 Metern gelegene Bieler Höhe
mit dem Silvretta-Stausee. Hier verläuft die Grenze zwischen den
österreichischen Bundesländern Vorarlberg und Tirol sowie die Wasserscheide
zwischen Rhein und Donau.
Auf
der Bieler Höhe findet man mehrere Einkehrmöglichkeiten wie den
nach dem höchsten Berg der Silvrettagruppe benannten Berggasthof
Piz Buin und das direkt neben der Staumauer gelegene Bergrestaurant
Silvrettasee.
Silvrettasee-Staumauer
mit dem 3.312 m hohen Piz Buin
Die Dimensionen der Silvrettasee-Staumauer sind gewaltig:
Mit einer Höhe von 80 Metern, einer Länge von 430 Metern und
einer Breite von 52 Metern hält sie dem Druck von mehr als 35 Millionen
Kubikmetern aufgestautem Schmelzwasser stand.
Baudorf unterhalb
der Silvretta-Staumauer
mit dem Madlener Haus
Unterhalb der Silvretta-Staumauer
liegt das Baudorf der Vorarlberger Illwerke und das im Jahr 1884 erbaute "Madlener Haus"
der DAV-Sektion Wiesbaden, das wir in unserer Tagesplanung für eine ausgedehnte Mittagspause
vorgesehen hatten. Leider ist dies
nicht möglich, denn das Madlener Haus ist bis zum Ende der Bautätigkeiten
am "Obervermuntwerk II" - voraussichtlich
Ende 2018 - geschlossen.
Vermuntalp-Stefan
Die hochalpine Nahrungsaufnahme gelingt
uns dennoch: Ganz in der Nähe und in Sichtweite der Staumauer
bietet sich Stefans Vermuntalp seit
mehr als 30 Jahren
für einen ausgiebigen Boxenstop an.
Hochgebirgsschweine auf
der Vermuntalp unterhalb des Silvrettastausees
Gestärkt nehmen wir dann die kurvenreiche Abfahrt in
das 700 Meter tiefer gelegene Partenen in Angriff. Die gut ausgebaute,
etwa 12 Kilometer lange Nordrampe führt mit ihren spektakulären 30 Spitzkehren am Vermunt-Stausee
vorbei, dessen 270 Meter lange Staumauer mit 50 Metern Höhe deutlich
niedriger ist als das höher gelegene Pendant am Silvrettasee. Was
sich durch die geringere Wassermenge des Vermuntsees erklärt: Hier
werden nur 5,3 Millionen Kubikmeter aufgestaut.
Mit
dem Mazda MX-5 auf der Nordrampe der Silvretta-Hoachalpenstraßen
Hinter dem See geht es in den Steilhang,
den sich die verbleibenden 25 Kehren hinunterwinden: Eine Meisterleistung
der Straßenplaner und -bauer. Das ist Genuß pur, auf vier und auf
zwei Rädern, trotz des durchgängigen Tempolimits. Auf 1.051 Metern Höhe passieren wir
dann die Mautstelle West und erreichen schließlich die Urlaubs-
und Wintersportorte Partenen und Gaschurn im besuchenswerten Montafoner
Tal.
Weitere
Infos:
http://www.silvretta-bielerhoehe.at/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.