Lage: |
Alpen, Österreich, Gurktaler Alpen, Kärnten |
Talorte: |
Niederwinklern, St. Urban und Zojach |
Streckenlänge: |
6,5 km ab Niederwinklern, 5 km ab St. Urban und 5 km ab Zojach |
Maximale Höhe: |
1.230 m |
Maximale Steigung: |
16 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Die in einer Senke zwischen dem
Hocheck (1.338 m) und dem Paulsberg
(1.333 m) gelegene Simonhöhe in den Wimitzer Bergen ist ein beliebtes Ski-
und Wandergebiet oberhalb von Gurktal und Drautal in Kärnten.
Auf den 1.230 Meter hohen Scheitel führen neben der in St. Urban beginnenden "Simonhöhenstraße"
L68A auch die beiden Nebenstraßen von Niederwinklern (über Grai und
Lawesen) sowie von Zojach (über Wegscheide und St. Paul).
Auf dem Scheitel findet man das früher unter dem Namen "Almgasthaus Simonhöhe"
bekannte "Restaurant Einkehr".
Wir starten unsere Tour zur Simonhöhe vor
der oberhalb von Pulst und Liebenfels an der Glan gelegenen Burgruine Liebenfels.
Die erstmals im Jahr 1312 urkundlich erwähnte Burg wurde im 15. Jahrhundert
von ungarischen Truppen besetzt und ausgebaut. Heute ist sie in
Privatbesitz, wird von einem Burgverein unterhalten und kann in
den Sommermonaten besichtigt werden.
Vom Parkplatz unterhalb der langgestreckten
Burgmauer rollen wir über die nach links abfallende, asphaltierte Zufahrtstraße hinunter
zu der von Pulst heraufkommenden Burgstraße, auf die wir rechts
abbiegen, ...
... und der wir in Richtung Hoch-Liebenfels
folgen.
Die Straße passiert das Dorf Miedling
und steigt dann der auf 840 Metern Höhe gelegenen Ortschaft Sörg in der Marktgemeinde
Liebenfels entgegen. Sörg hat knapp hundert Einwohner und wird von dem im 11. Jahrhundert erbauten,
freistehenden Glockenturm der Pfarrkirche
St. Martin überragt.
Hinter Sörg steigt die Straße weiter
an...
... und erreicht nach einem knappen
Kilometer einen links der Straße gelegenen kleinen Parkplatz, ...
... von dem man über einen schmalen
Pfad und eine hölzerne Treppe den etwas unterhalb der Straße gelegenen
Sörger
Wasserfall erreicht. Mit einer Fallhöhe von 25 Metern stürzt
hier der Harterbach in den Harterbachgraben, durch den der von Glantschach
heraufkommende, vier Kilometer lange Abenteuer-Wasser-Weg-Liebenfels
am Wasserfall vorbei weiter zum Weiler Hart führt.
Hinter dem Sörger Wasserfall schlängelt
sich die knapp zweispurige Straße durch Weideland weiter bergauf...
... und passiert nach drei Kilometern
den Abzweig in den rechts der Straße gelegenen Weiler Grassendorf.
Dahinter erhöht sich die Steigung
auf bis zu zehn Prozent.
Durch vier Kehren steigt die Bergstraße
nun am Südwesthang des 1.338 m hohen Schneebauerberges empor,
quert dahinter den Südabfall des 1.274 Meter hohen Wunderriegels...
... und erreicht acht Kilometer
hinter Sörg den in den Wimitzer Bergen auf 1.135 Metern Höhe gelegenen Gasthof
zur Wegscheide, bei dem die Grenzen der Gemeinden Liebenfels,
St. Urban und Frauenstein zusammentreffen. Das über zweihundert
Jahre alte Wirtshaus ist vor allem von Hundesportfreunden und Bogenschützen
gut besucht und der Parkplatz komplett belegt, ...
... weshalb wir die Roadster hinter
dem Gasthof am Straßenrand parken...
... und in Sachen "Lukullischer
Boxenstopp" zur Terrasse vor dem im Jahr 2011 eröffneten Gasthaus
"Zum Simale"
im ehemaligen Schulgebäude spazieren. Das Alte Schulhaus wurde 1896 von den Eheleuten Kogler erbaut und bis in das
Jahr 1930 zu Unterrichtszwecken genutzt. Der Name des Gasthauses
erinnert an den aus Möderndorf stammenden Simon Kramer, den "Krapfenbäck Simale"
genannten Räuber vom Wolschartwald, dem mehr als dreißig Diebstähle
und Raubüberfälle sowie ein Mord nachgewiesen werden konnten. Am
17. September 1809 wurde "Krapfenbäck Simale" von
einer Streife hier oben im Gastzimmer des Wegscheiderwirtes aufgespürt
und erschossen, weil er sich mit Waffengewalt der Verhaftung entziehen
wollte. In Überlieferungen wird "Simale" häufig als "Kärntner
Robin Hood" und "Rebell" gegen die französischen
Besatzer bezeichnet, tatsächlich verübte er die brutalen Raubüberfälle
aus purem Eigennutz. Die von Julius Wolf im Jahr 1986 geschaffenen Wandmalereien
an den Außenwänden des Alten Schulhauses zeigen neben dem Räuber
Simale (seitlich der Treppe ins Obergeschoss) weitere Originale
der Gegend sowie Szenen aus dem damaligen Leben.
Nach unserem Boxenstopp folgen
wir weiter der nun asphaltlosen Nebenstraße durch den Bergwald zwischen
St. Paul, Kreuth und Gasmai...
... und erreichen nach etwas mehr
als einem Kilometer den am Nordosthang des 1.333 Meter hohen
Paulsberges gelegenen Weiler Hoch St. Paul in der Gemeinde St.
Urban.
Seitlich vom Gasthaus
Winter steht auf einer Höhe von 1.176 Metern die im Jahr
1285 erstmals urkundlich erwähnte Filialkirche Hoch St.
Paul. Das ursprünglich romanische
Gotteshaus wurde im 15. Jahrhundert um einen gotischen Chor
ergänzt,
der Turm mit seinem markanten Zwiebelhelm erhielt sein heutiges Aussehen
im 17. Jahrhundert.
Hinter St. Paul verengt sich die
nun "St. Pauler Straße" genannte Bergstraße deutlich und
quert oberhalb des Retschitzbach-Tals leicht ansteigend den Südosthang
des Paulsberges...
... und ermöglicht Ausblicke über
das Klagenfurter Becken hinweg bis zu der Bergkette der Karawanken.
Zwei Kilometer hinter Hoch St.
Paul tauchen oberhalb der Bergstraße die ersten Appartementhäuser
von Retschitz auf.
Kurz darauf mündet die St. Pauler
Straße in die von St. Urban heraufkommende Landesstraße L68A, auf
die wir rechts abbiegend auffahren.
Die zweispurige und gut ausgebaute
Landesstraße steigt nun mit bis zu zehn Prozent an und passiert den
Ort Retschitz im Skigebiet
Simonhöhe, dessen Appartementhäuser wohl überwiegend nur während
der Wintersaison genutzt werden. Dauerhaft leben hier nur etwas
mehr als fünfzig Einwohner - Alpe d'Huez und Kühtai
auf dem Kühtaisattel lassen grüßen.
Hinter der Kehre folgt der bis
zu sechzehn Prozent steile Schlussanstieg...
... zu dem etwas oberhalb der Straße gelegenen "Almgasthof Simonhöhe",
der nach einem Eigentümerwechsel als "Restaurant
Einkehr" weitergeführt wird.
Hier erreicht die L68A auch den
1.230 Meter hohen Scheitel der Simonhöhe.
Wir sind im Zentrum des Wintersportgebietes
Simonhöhe-St. Urban: Hinter dem Scheitel passieren wir die Skischule mit einem
Ski- und Snowboardverleih und einen riesigen Schotterparkplatz,
der erahnen lässt, welcher Trubel hier bei ausreichender Schneelage
herrscht. Das zwischen dem Hocheck und dem Paulsberg gelegene Skigebiet verfügt über acht
Lifte, die dreizehn Kilometer Skipiste der Schwierigkeitsstufen
leicht bis schwer bedienen und auf denen Skirennen und Europacupläufe der Snowboarder ausgetragen
werden.
Am Ende des Wintersportparkplatzes
verengt sich die Fahrstraße wieder und unterquert eine Holzbrücke,
über die der Bärentallift und die vom Hocheck herunterkommende Abfahrtspiste
zum Muldenlift am Fuß des Paulsberges wechseln.
Im Westen des
Skigebietes Simonhöhe durchquert die Bergstraße fast eben verlaufend
das Weideland beim Weiler Lawesen und bietet einen tollen Ausblick
auf die Nockberge und die Metnitzer Alpen.
Hinter Lawesen
dreht die bisher in westlicher Richtung verlaufende Bergstraße durch
zwei Kehren nach Norden...
... und schlängelt
sich dann durch den Bergwald hinunter zu dem auf 1.060 Metern
Höhe gelegenen und aus sechs Häusern bestehenden Weiler Grai in
der Gemeinde Glödnitz.
Hinter Grai
senkt sich die Naturstraße durch vier Kehren...
... und mündet
beim Gasthaus Hoisbauer in Niederwinklern in die von St. Ulrich heraufkommende
Landesstraße L80, auf die wir rechts abbiegen.
Die L80 führt
durch den knapp dreißig Einwohner zählenden Ortsteil der Gemeinde Steuerberg,
passiert dabei den versteinerten Hinweis auf den wenige hundert Meter
weiter nördlich im Wald gelegenen Bösensteiner Wasserfall sowie
einen Bildstock, überquert den Roggbach und erreicht nach etwas
mehr als einem Kilometer...
... das an
dem
von den Wimitzer Bergen umrahmten Goggausee gelegene Gasthaus zum Ochsenjoch,
...
... vor dem
wir die Roadster auf einer Wiese abstellen. Ingrids MX-5 hat durch
den Staub der Naturstraßen und die teilweise hohen Gräser am Fahrbahnrand
am meisten gelitten. Nach einem ersten Schreck: Es ist nur Staub,
Beschädigungen am Lack gibt es zum Glück nicht!
Auf der Terrasse
des Strandbades legen wir einen letzten Boxenstopp ein...
... und genießen
die Aussicht über die Liegewiese hinweg auf den See, der den Menschen
der Region nie ganz
geheuer gewesen ist: Hier soll früher ein gefährlicher
Wassermann gesichtet worden sein und ein Lindwurm soll auch
im Goggausee gehaust haben. Der Lindwurm wurde schon vor langer
Zeit von einem Zauberer
zur Strecke gebracht und der schreckliche Wassermann ist bei unserem Besuch nicht
aufgetaucht, weshalb wir ganz entspannt über
St. Ulrich, Feldkirchen in Kärnten und Velden zu unserem Quartier
in Reifnitz am Wörthersee zurückkehren können.
Weitere
Infos:
Willkommen auf der Simonhöhe - Bekannte Ferienregion in Kärnten
Der
Räuber vom Wolschartwald
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.