Lage: |
Alpen, Deutschland, Bayerische Voralpen, Bayern, Mangfallgebirge |
Talorte: |
Schliersee und Bayrischzell |
Streckenlänge: |
9 km ab Schliersee, 14 km ab Bayrischzell |
Maximale Höhe: |
1.129 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Die als "St 2077" ausgeschilderte
Passstraße über den Spitzingsattel verbindet die Ortschaften Schliersee
und Bayrischzell mit dem auf 1.085 Metern Höhe gelegenen
Spitzingsee und der gleichnamigen Ortschaft, in der sie auch
endet. Sie nutzt die Senke zwischen dem 1.685 m hohen Brecherspitz
im Westen und dem 1.746 m hohen Jägerkamp im Osten. Die
Bergstraße ersetzte die Alte Spitzingstraße, die von Neuhaus-Josefsthal
aus als Fahrweg zum Sattel führte und die heute nur noch zu
Fuß und mit Fahrrädern genutzt werden kann.
Vom Achenpass
kommend erreichen wir über Tegernsee, Gmund und Hausham auf
der Bundesstraße 307 den Ortseingang der Gemeinde Schliersee am
Schliersees. Die am Fuß des 1.260 Meter hohen Hirschgröhrkopfes
gelegene Ortschaft wurde im Jahr 779 von fünf Brüdern besiedelt,
die am "Kirchbichl" ein Kloster gründeten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte
sich Schliersee zum
ersten bayerischen Wintersportort und die Schlierseer Berge
wurden als erstes Skigebiet erschlossen.
Auf der "Miesbacher Straße" durchqueren
wir den
Ort und passieren dabei die ehemalige Klosterkirche St. Martin
im Ortsteil Westenhofen. Das Gotteshaus wurde von 1734 bis 1737
auf den Überresten eines mittelalterlichen Vorgängerbaus neben
dem spätgotischen Turm aus dem Jahr 1529 im Barockstil erbaut.
In ihrem weiteren Verlauf wird
die Miesbacher Straße als "Rathausstraße" weitergeführt,
die sich am Hotel Gasthof zur Post und dem Rathaus
vorbei durch den
Ort schlängelt...
... und die dahinter als "Seestraße"
zum Ortsausgang führt, von wo aus sie dem Ufer des Schliersees
nach Süden Richtung Fischhausen und Neuhaus folgt.
Nach etwa 1,5 Kilometern bleibt der
Schliersee zurück und die B307 biegt nun nach Südosten ab. In
Schliersee-Fischhausen erreichen wir die Mitte des 17. Jahrhunderts
erbaute Wallfahrtskirche
St. Leonhard, die eine ungewöhnliche Form aufweist: Das
Kirchenschiff besitzt einen achteckigen Grundriss, bei dem mehrere
Ecken mit halbkreisförmigen Apsiden kaschiert wurden. An das
Kirchenschiff schließen sich der wenige Jahre später erbaute
Turm mit seinem ebenfalls achteckigen Helm sowie die Sakristei
aus dem 18. Jahrhundert an. Das Gotteshaus wurde dem Heiligen
Leonhard
von Noblat geweiht, dem Schutzpatron der Bauern und des
Viehs.
Wenige hundert Meter weiter passieren
wir den Ortseingang von Neuhaus und überqueren die Schienen
der von der Bayerischen Oberlandbahn betriebenen Bahnstrecke
von München über Schliersee nach Bayrischzell.
Etwa 700 Meter hinter Neuhaus verlassen wir die Bundesstraße
307
und biegen vor dem Panorama der Gipfel von Breitenstein (1.622 m),
Schweinsberg (1.514 m) und Wendelstein (1.838 m) nach
rechts auf die Staatsstraße 2077 Richtung Spitzingsee ab.
Unmittelbar hinter dem Abzweig steigt die verkehrsarme
und auch "Spitzingstraße" genannte St 2077
gradlinig verlaufend mit drei bis fünf Prozent an, ...
... nach zwei Kilometern schlängelt
sie sich dann deutlich steiler werdend durch den Nadelwald oberhalb
des Hachelbaches...
... und erreicht etwa einen Kilometer weiter den bis zu 14 Prozent steilen
Schlussanstieg zur Sattelhöhe.
Der Spitzingsattel liegt in einer
Rechtskurve, in der nach rechts zuerst der für Kraftfahrzeuge gesperrte
"Trautweinweg" zum gut zwei Kilometer entfernten "Berggasthof
Obere Firstalm" und wenige Meter weiter dann der "Stümpflingweg"
zum ganzjährig geöffneten und auf 1.124 Metern Höhe gelegenen
"DAV-Haus
Spitzingsee" der Alpenvereinssektion München &
Oberland ab. Aufgepasst: Es gibt keine Parkmöglichkeiten am Haus, die
Zufahrt mit Kfz ist nur für übernachtende Gäste zum Be- und Entladen erlaubt!
Parkmöglichkeiten für Besucher der
umliegenden Almen und des Hauses Spitzingsee gibt es auf dem links der Spitzingstraße
gelegenen, privaten "Spitzingsattel-Parkplatz", der
als "unbewacht" beschildert ist, obwohl hier ein Kassierer
die Parkgebühr von fünf Euro einfordert. Der Parkplatz
ist bei unserem Besuch sehr gut belegt, weshalb der stark beschäftigte
Kassierer wohl auch keine Zeit für die Bewachung der abgestellten
Fahrzeuge hat.
Für einen Boxenstopp bietet sich das
neben dem Spitzingsattel-Parkplatz gelegene "Brotzeitstüberl"
an, in dem wir eine leckere Brettljause bestellen und freundlich
bewirtet werden. Leider verfügt das Brotzeitstüberl über keinen eigenen Gästeparkplatz,
so dass für motorisierte Besucher eine schnellen Tasse Kaffee
während einer kurzen Pause ganz schön teuer wird, denn die fünf Euro Parkgebühr
werden wegen unterschiedlicher Besitzverhältnisse nicht angerechnet.
Von hier oben führt die Spitzingstraße in
südlicher Richtung
zu dem etwa 60 Meter tiefer gelegenen Spitzingsee. Den schönsten
Ausblick hat man von der Sattelhöhe aber nach Norden zum Schliersee.
Da die Spitzingstraße am Spitzingsee endet, müssen wir über
die Nordrampe auch wieder ins Tal Richtung Schliersee und Bayrischzell
fahren, weshalb sich der Spitzingsattel auch gut mit dem Sudelfeld
und dem Tatzelwurm kombinieren lässt.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.