Lage: |
Alpen, Österreich und Italien, Villgratner Berge, Rieserfernergruppe |
Talorte: |
Huben und Olang |
Streckenlänge: |
35 km ab Huben und 23 km ab Olang |
Maximale Höhe: |
2.052 m |
Maximale Steigung: |
18 % auf der italienischen Seite |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2019 |
Die Passstraße über den Staller Sattel
verbindet das in Huben beginnende Defreggental im österreichischen
Bundesland Osttirol mit dem Antholzer Tal im italienischen
Südtirol und
verläuft zwischen der Rieserfernergruppe im Nordwesten und
den Villgratner Bergen im Südosten. Die gut ausgebaute,
im Italienischen "Passo Stalle" genannte Bergstraße
ist nur wenig befahren und nur von Mitte Mai bis Ende Oktober
geöffnet.
Wir starten unsere Fahrt über den
Staller Sattel am nördlichen Ortsausgang von Huben,
wo der Abzweig der L25 ins Defreggental nicht zu übersehen
ist.
Die Bergstraße schlängelt sich unter
mächtigen Lawinenverbauungen moderat
ansteigend durch das im unteren Abschnitt teilweise
sehr enge Tal, in dem die Sonne den Talgrund noch nicht
überall erreicht hat und die Wiesen deshalb teilweise
noch voller Reif sind.
Über Dölach, Hopfgarten und St. Veit
erreichen wir nach 20 Kilometern St. Jakob in Defreggen.
Hinter dem Ort ragen das Defregger
Pfannhorn, die Große Ohrenspitze und der Hochgall in
den wolkenlosen Himmel.
Hinter Mariahilf und Erlsbach wird
der Anstieg deutlich kurvenreicher und steiler, die
Straße wird zusehends schmaler und hat auf längeren
Abschnitten auch keine Fahrbahnmarkierungen mehr.
Schließlich erreichen wir eine zwischen
Almerhorn (2.985 m) und Roßkopf (2.548 m) gelegene
karge
Hochebene, passieren die auf 1.950 m Höhe
gelegene Staller Alm...
... und sehen schließlich in 2.000 Meter Höhe
den idyllischen Obersee vor uns liegen, in dem im Jahr 1999 ein drei Meter
langer und über tausend Jahre alter Einbaum entdeckt
wurde. Wir parken den Roadster am Straßenrand, umrunden
das westlich Ufer des glasklaren Sees per Pedes...
... und machen im Wintergarten der
Oberseehütte auf
2.020 m unseren mittäglichen Boxenstopp. Wir fühlen
uns in dem 1960 eröffneten Alpengasthaus ausgesprochen
wohl und genießen
dessen Tiroler Küche.
Zurück beim geparkten MX-5 fahren wir die letzten
30 Höhenmeter hinauf zur Passhöhe.
Über den Staller Sattel verläuft
die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien, aber eine Zollstation
sehen wir auf der Scheitelhöhe ebenso wenig wie eine Grenzkontrollstelle.
Weiterfahren können wir vorerst dennoch
nicht. Die Rampe auf der italienischen Seite
ist einspurig und so schmal, dass sie für
LKW, Wohnwagen und Busse gesperrt ist. Und
weil es im oberen Teil keine Ausweichstellen
für Gegenverkehr gibt, ist die Abfahrt vom
Sattel Richtung Italien jeweils nur von
der 1. bis zur 15. Minute jeder Stunde
erlaubt, die Auffahrt vom Antholzer See
in Richtung Österreich ist jeweils
nur von der 30. bis zur 45. Minute
erlaubt. Und damit sich alle Verkehrsteilnehmer
daran halten, regelt eine Ampelanlage die
Einfahrten. Normalerweise. Bei unserer Überfahrt
ist sie offensichtlich defekt, weshalb Straßenarbeiter
den Verkehr händisch mittels Sperrschildern
regeln.
Wir stellen den Wagen direkt vor dem
Sperrschild ab und nutzen die Wartezeit
für ein kleine Erfrischung im "Ristorante Hexenschenke" seitlich
der Scheitelhöhe, ...
... genießen den Ausblick hinunter
in das Antholzer Tal und auf den Antholzer See...
... und starten dann zur vollen Stunde
die Abfahrt durch acht enge Kehren
und einen kurzen Tunnel hinunter nach Südtirol.
Auf der Rampe sehen wir die
ersten Anzeichen des nahenden Winters: Italienische
Straßenarbeiter haben am Straßenrand schon die gelb-schwarzen
Schneestangen montiert.
Nach kurzer Fahrzeit erreichen wir
die auf 1.650 m Höhe gelegene Enzianhütte nahe dem
Antholzer See und müssen nun wieder mit Gegenverkehr
rechnen.
Nach einem weiteren Kilometer erreichen
wir das 1971 eröffnete und 2007 modernisierte
Biathlon-Stadion "Südtirol
Arena Alto Adige", das bis zu 9.000
Wintersportbegeisterten Platz bietet. Von
hier aus schlängelt sich die Bergstraße
vom Staller Sattel als SP44 hinunter nach
Rasun Anterselva und ins Pustertal und bietet
rechts und links der Strecke schöne Aussichten.
Im Juni 2019
sah es am Obersee ganz anders aus als bei unserer Überfahrt
im Oktober 2017:
Die Passstraße ist zwar frei, aber
seitlich liegt noch jede Menge Restschnee...
... und auf dem Obersee...
... beginnt am Uferrand das Eis
gerade erst zu tauen.
Weitere
Infos:
http://alpenrouten.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.