Lage: |
Alpen, Österreich, Dachsteinmassiv, Kemetgebirge, Steiermark |
Talorte: |
Gröbming im Ennstal |
Streckenlänge: |
12 km ab Gröbming |
Maximale Höhe: |
1.829 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
15,00 Euro pro PKW / Motorrad |
Ermäßigte Tickets: |
12,00 Euro / 6,00 Euro bei Konsumation in der Stoderzinken-Gastronomie |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Die Stoderzinken-Alpenstraße wurde
in den Jahren 1958 bis 1961 von der Wegegenossenschaft Stoderzinken
erbaut. Sie führt von der auf einer Terrasse oberhalb des Ennstales
gelegenen Marktgemeinde
Gröbming zu dem mehr als tausendeinhundert Meter höher gelegenen Berggasthaus
Steinerhaus in der Wochenendsiedlung Stoder unterhalb des 2.048 Meter
hohen Stoderzinken-Gipfels. Vor dem Bau der Stoderzinken-Alpenstraße
führte der heute noch als Fußweg
existierende "Horstigweg" vorbei am "Brückenwirt"
zum "Horstig-Alpenheim" nahe dem Steinerhaus.
Die moderne dreizehn Kilometer lange Mautstraße
auf den Hausberg von Gröbming ist durchgängig asphaltiert und bietet tolle Aussichten auf die
Hohen und Niederen Tauern, das Dachsteingebirge und auf das Großglocknermassiv.
Auf der kehrenreichen und teilweise auch schmalen Bergstraße mit
einer Maximalsteigung von zwölf Prozent ist eine vorsichtige Fahrweise
angesagt, denn sie darf auch von Reisebussen befahren werden.
Vom Pyhrnpass kommend erreichen
wir über die "Hauptstraße" den Kreisverkehr im Norden
der auf 770 Metern Höhe gelegenen Marktgemeinde Gröbming, den wir dem
Hinweisschild "Stoderzinken" folgend durch die zweite Ausfahrt verlassen, ...
... um der Nordumfahrung zu folgen,
die vorbei an der Ortsstelle des Österreichischen Roten Kreuzes,
dem Skaterpark...
... und modern gestalteten Wohnhäusern...
... den Gröbminger Ortsteil Winkl erreicht.
Hinter Winkl läuft die leicht ansteigende
Stoderstraße auf die Siedlung Mautdörfl zu, ...
... hinter der für den seitlich
der Straße gelegenen Abenteuer-
und Kletterpark
Gröbming ein großer Parkplatz angelegt wurde, an dem die
öffentliche Straße bei der Mautstelle der sich anschließenden Stoderzinken-Alpenstraße
endet. Die Schranke öffnet sich für die Bergfahrt automatisch, die
Mautgebühr wird bei der Talfahrt fällig. Wer in der Stoderzinken-Gastronomie
einkehrt, sollte sich dort ein ermäßigtes Maut-Ticket für die Ausfahrt
kaufen.
Hinter der Mautstelle verläuft
die Bergstraße zunächst eben durch den Wald. Ein Hinweisschild warnt
für die folgenden zehn Kilometer vor gefährlichen Kurven, Schleudergefahr
bei Nässe und Glätte, Steigungen bis zu zwölf Prozent und vor Weidevieh.
Auf den ersten sechshundert Metern
hinter der Mautstelle steigt die Stoderzinken-Alpenstraße mit einstelligen
Prozentwerten in südwestlicher Richtung durch den Bergwald, dreht
dann nach Nordosten ab, quert mit bis zu zwölf Prozent Steigung
den Ostabfall des 1.283 Meter hohen Sticklerecks und ermöglicht dabei
erste
Ausblicke hinunter ins Ennstal.
Auf 1.050 Metern Höhe dreht die
nun auf der Talseite durch massive Leitplanken gesicherte Bergstraße
nach Westen in den Südosthang des 2.048 Meter hohen Stoderzinken.
Auf
circa 1.150 Metern Höhe erreicht die Straße
den Dürrenbach, den sie auf dem folgenden Kilometer fünf Mal überquert.
Die Bergseite
wird nun zusehends schroffer...
... und die vier bis sechs Meter
breite Straße anspruchsvoller.
In den insgesamt elf Kehren der Alpenstraße zeigen Schilder den
Namen der Kehre und die erreichte Höhe an.
Im mittleren Abschnitt steigt
die Straße mit acht bis zehn Prozent an. Zwischen den tiefer am
Hang stehenden Nadelbäumen hindurch sieht man hier mehrfach die Silhouette
der jenseits des Ennstales aufragenden Schladminger Tauern.
Auf 1.580 Metern Höhe passiert
die Straße eine Linkskehre, in deren Scheitel ein Fahrweg zum nahe
gelegenen
Startplatz der Zipline
abzweigt. An den vier parallel gespannten Drahtseilen der größten
Gleitflug-Anlage
in den Alpen kann man mit
über 100 Stundenkilometern zu der 700 Meter tiefer
gelegenen "Talstation" nahe der Mautstation hinuntergleiten
- Schwindelfreiheit und gute Nerven vorausgesetzt, denn man schwebt
bis zu 120 Meter über Grund.
Hinter dem Abzweig steigt die Stoderzinken-Alpenstraße
mit sechs bis neun Prozent an und läuft hinter einer weiteren
Rechtskehre auf die Kaiserwand-Kehre
zu, mit der der oberste, engste und spannendste Abschnitt der Bergstraße
beginnt.
Die Alpenstraße wurde hier in die
eigentümlich gefärbten
Felsen der fast senkrecht abfallenden "Kaiserwand" gesprengt...
... und folgt danach dem Felsabsturz
unterhalb der auf 1.785 Metern Höhe gelegenen Rosemi
Alm.
Zwölf Kilometer hinter Gröbming
dreht die Stoderzinken Alpenstraße für wenige Meter nach Norden ab und erreicht durch
einen Viehrost das Weidegebiet der Rosemi Alm, ...
... wo auf 1.730 Metern Höhe
seitlich der Straße ein
geschotterter Großparkplatz für Bergwanderer angelegt wurde.
Dahinter umgeht die Bergstraße
weiter ansteigend das Weidegebiet im Westen...
... .... und passiert auf etwa
1.790 Metern
zwei weitere Parkplätze.
Durch drei letzte Kehren geht es
nun noch an mehreren Berghütten und Wochenendhäuschen vorbei, dann
erreicht die Stoderzinken-Alpenstraße den auf 1.829 Metern Höhe
gelegenen Berggasthof
Steinerhaus, auf dessen Parkplatz die Mautstraße endet.
Wir stellen den Roadster auf dem
Parkplatz ab...
... und legen auf der verglasten
Terrasse des Steinerhauses einen ausgiebigen Boxenstopp ein. Der
Berggasthof wurde nach Fertigstellen der Stoderstraße von Julius
Steiner in den Jahren 1962 und 1963 erbaut. Neben einer
empfehlenswerten Küche bietet das Steinerhaus auch Übernachtungen
in Komfortzimmern und Appartements an.
Der Ausblick von der Terrasse ist
toll: Im Süden sieht man die Gipfel der Wölzer und der Schladminger
Tauern mit Hochweberspitze (2.370 m), Großem Knallstein (2.599
m), Predigtstuhl (2.545 m), Hochgolling (2.862 m) sowie
die Steirische und Lungauer Kalkspitze (2.459 m und 2.471 m).
Im Westen reicht der Blick von
den Radstädter Tauern über die Glocknergruppe hinweg bis zu den
Gipfeln des Dachsteingebirges. Vom Berggasthof Steinerhaus bieten sich Wanderungen
zu dem exponiert wie ein Schwalbennest in der steilen Südflanke
errichteten Friedenskircherl (Gehzeit 20 Minuten) ebenso an
wie zum Gipfel des Stoderzinken (Gehzeit 1 Stunde). Im Winter bedienen
hier vier Skilifte die sechs Pisten des Skigebietes Skiberg Stoderzinken.
Da sich im Nordwesten immer dunklere
Wolken auftürmen und wir noch "Top Down" und trocken zu
unserem Quartier in Radstadt zurück möchten, verzichten wir auf
die vorgesehene Wanderung zum Friedenskircherl, werfen den Roadster
an und starten die Talfahrt...
... durch das Weidegebiet der
Rosemi Alm, das wir an dem uns von der Auffahrt bekannten Weiderost
verlassen.
Im oberen Abschnitt zwischen dem
Almgebiet und der
Kaiserwand nehmen wir uns viel Zeit, ...
... schließlich möchte man auch
als Fahrer die spektakuläre Streckenführung...
... und die tollen Aussichten auf
dem Weg zur Kaiserwandkehre ausgiebig genießen.
Aussichtsreich ist auch die Talfahrt
durch die mittleren Kehren, wo uns doch tatsächlich ein PKW entgegenkommt,
der einzige auf der Stoderzinkenstraße. An Wochenenden ist
hier bestimmt deutlich mehr Betrieb.
Nach einem letzten tollen Blick
auf die Tauerngipfel jenseits des Ennstales taucht die Straße in
den Bergwald ein...
... und erreicht schließlich die
Mautstelle, wo wir mit dem im Steinerhaus gekauften, preisreduzierten
Ticket am Automaten die Schranke öffnen.
Kurz darauf rollen wir auf der
Stoderstraße wieder durch den Talort Gröbming, der von der Ende des 15. Jahrhunderts
erbauten spätgotischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt überragt wird.
Weitere
Infos:
Ausflugsziel
Stoderzinken
Marktgemeinde
Gröbming
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.