Lage: |
Alpen, Österreich, Niedere Tauern, Steiermark, Schladminger Tauern |
Talorte: |
Murau |
Streckenlänge: |
6 km ab Murau |
Maximale Höhe: |
1.298 m |
Maximale Steigung: |
13 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2021 |
Oberhalb der zwischen
den Schladminger Tauern im Norden und den Gurktaler Alpen im Süden
gelegenen Stadtgemeinde Murau liegt am sonnenreichen Südhang des
1.817 Meter hohen Berges Stolzalpe die seit dem Jahr 2015 zu
Murau gehörende Katastralgemeinde Stolzalpe. Die auf 1.200
bis 1.300 Metern Höhe gelegene Ortschaft hat etwa 450 Einwohner und
ist durch das Landeskrankenhaus Murtal bekannt, das über die Stolzalpenstraße
erreicht werden kann.
Diese beginnt in der Keltensiedlung von Murau,
überwindet mittels fünf Kehren einen Höhenunterschied von knapp
500 Metern und endet an dem Parkplatz vor dem Landeskrankenhaus
auf 1.298 Metern.
Vom Gebirgsübergang Schwarzenbichl
kommend erreichen wir auf der
B96 die auf 820 Metern Meereshöhe gelegene Stadtgemeinde
Murau. Im Norden der etwa dreitausendfünfhundert Einwohner zählenden
Stadt wendet sich die Bundesstraße nach Osten und führt zu einem
Kreisverkehr, in dessen Mitte ein überdimensioniertes Fahrrad
auf die Tourenmöglichkeiten im Umland der Zweirad-affinen Gemeinde
hinweist.
In der dritten Ausfahrt des
Kreisverkehrs zweigt die Stolzalpenstraße in nördlicher Richtung
von der B96 ab und läuft an einem Supermarkt und einem Sanitätshaus
vorbei auf den Südhang des Berges Stolzalpe zu.
Nach knapp zweihundert Meter
wendet sich die durchgängig zweispurige Stolzalpenstraße nach Osten
und steigt, durch Leitplanken gut gesichert, ...
... mit bis zu zehn Prozent
dem vom Egidibach durchflossenen Bergwald entgegen.
Hinter der ersten Kehre
lichtet sich der Baumbestand und der Straßenbelag wird spürbar schlechter.
Für ein kurzes Stück
wird der Hang nun felsiger...
... und so schroff,
dass er mit Spritzbeton stabilisiert werden musste.
In der auf 1.140 Metern
Höhe gelegenen dritten Kehre zweigt nach rechts der zu mehreren
einzeln gelegenen Gehöften und zum Heli-Landepaltz des Landeskrankenhauses
führende "Sauwinkel Weg" ab.
Hinter der Kehre passiert
die Stolzalpenstraße das etwas oberhalb der Fahrbahn gelegene "Haus
1" des Landeskrankenhauses sowie die Heilstättenschule und läuft dann
auf
die vierte Kehre zu, ...
... von der man einen
schönen Ausblick hat auf die Stadt Murau mit Schloss Obermurau und der links
daneben aufragenden, dem Heiligen Matthäus geweihten Stadtpfarrkirche
aus dem 13. Jahrhundert,
auf die im Wald etwas unterhalb der Burg Grünfels gelegene Leonhardkirche aus
dem 15. Jahrhundert sowie auf
die fünf Skisprungschanzen
im "Murauer Schanzenkessel" am Hang der Frauenalpe rechts
oberhalb des Schlosses.
Hinter der Kehre passiert
die Bergstraße mit etwa zehn Prozent Steigung die Zufahrt zu dem
rechts der Fahrbahn
gelegenen Haus 1 des Landeskrankenhauses...
... und zweihundert Meter
weiter die von Bäumen
etwas verdeckte "Messkapelle zum Heiligen Erlöser" am linken Straßenrand.
Dahinter führt die Stolzalpenstraße
durch die bis 2014 selbständige Ortschaft Stolzalpe, die heute Teil
der Gemeinde Murau ist, passiert den auf 1.240 Metern
Höhe gelegenen Abzweig zur Sportplatzsiedlung...
... und erreicht nach der
letzten Kehre einen sich zweihundert Meter entlang der Straße hinziehenden
Parkplatz, der gerne von Wanderern genutzt wird, weil von hier der
auf den Gipfel der 1.870 Meter hohen Stolzalpe führende "Salzsteigweg"
und der 856 Kilometer lange "Steirische Landesrundwanderweg"
schnell erreicht werden können.
Die Bergstraße endet vor "Haus
2" des Landeskrankenhauses
Murtal Standort Stolzalpe auf 1.298 Metern Meereshöhe. Sie
wurde in den Jahren 1915 bis 1917 durch russische Kriegsgefangene unter der Leitung
des Murauer Bezirkstierarztes und Mitbegründers der Sektion Murau
im DuOeAV Bernhard Fest erbaut, um hier
oben den Bau einer "Sonnenheilstätte" zur Tuberkulosebehandlung
von Kindern errichten zu können. Das "Sonnenkinderheim" -
heute Haus 1 - und die zugehörigen
Betriebsgebäude
wurden ab 1919 gebaut und 1921 fertig gestellt. Ein zweites Haus
entstand 1924, eine Heilstättenschule für die Kinder und ein Gasthaus
für die Angehörigen folgten. Das große Kurhaus - heute Haus 2 -
wurde eine Ebene über den bereits vorhandenen Gebäuden ab 1927 geschaffen
und im Juni 1930 eröffnet. Auf der Stolzalpe konnten nun auch
Kuren und Erholungsaufenthalte durchgeführt werden. Mit dem Rückgang
der Tuberkulose wurde die "Sonnenheilstätte" in den 1960er
Jahren zu einem allgemeinen Krankenhaus mit dem "Orthopädischen Zentrum
Stolzalpe" umgewandelt.
Da für uns bei der Tour
zur Stolzalpe der WEG das Ziel ist, wenden wir vor dem LKH Murtal
und der daneben stehenden "Ärztevilla" und
machen uns auf den Rückweg nach Murau.
Kurz hinter dem Wendepunkt
passieren wir eines der ältesten Gebäude der Stolzalpe: Das ehemalige
Bauernhaus Hillberger wurde im Jahr 2005 zu einer Gesundheitswerkstätte
umgebaut, in der über die Geschichte der Medizin,
über gesundheitliche Präventivmöglichkeiten sowie moderne medizintechnische
Behandlungsmöglichkeiten informiert wird.
Durch die oberste Kehre gelangen
wir wieder in die Ortschaft
Stolzalpe mit dem
Rüsthaus der Feuerwehr und dem Kindergarten
Stolzalpe...
... und sehen kurz darauf
wieder die zwischen den beiden Ebenen
des Landeskrankenhauses stehende Messkapelle zum Heiligen Erlöser,
nun deutlich
besser als bei der Auffahrt. Das Gotteshaus auf der Stolzalpe wurde
ab dem Jahr 1926 nach den Plänen von Martin Prangl aus Graz erbaut
und am 23. Juni 1930 dem Erlöser Christus geweiht, der im Kircheninneren
auf
einem Fresko des Malers Franz Köck aus dem Einweihungsjahr dargestellt
ist.
Vorbei an Haus 1 des Landeskrankenhauses
und mit Blick auf die Gurktaler Alpen...
... schwingt die Stolzalpenstraße
dann talwärts...
... und hinter der letzten
Kehre tauchen dann die Dächer von Murau auf, die von dem weiß leuchtenden
Fassaden von Schloss Obermurau überragt werden. Nach einem Stadtrundgang bietet
sich von hier eine Weiterfahrt zum Sölkpass,
zum Neumarkter Sattel,
zur Prekowa oder zur Flattnitzer
Höhe an.
Weitere
Infos:
https://www.murau.gv.at/geschichte-stolzalpe.html
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
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