Lage: |
Alpen, Italien, Walliser Alpen, Aostatal |
Talorte: |
Avise und Arpuilles |
Streckenlänge: |
15 km ab Avise und 13 km ab Arpuilles |
Maximale Höhe: |
1.592 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2022 |
Auf dem Weg vom Kleinen
zum Großen Sankt Bernhard ist die aussichtsreich am Nordhang
des "Fiume Dora Bàltea-Tals" verlaufende "Strada Verrogne" eine lohnende
Alternative zu den durch das Obere Aostatal verlaufenden und viel
stärker befahrenen Fernstraßen SS26 und
E25. Die auch "SR41 dei Salassi" genannte Bergstraße verbindet des westlich gelegene
Avise (775 m) über Verrogne (1.592 m) mit Arpuilles (1.005 m)
im Osten und quert dabei kurvenreich die Südhänge der im
italienischen Teil der Walliser Alpen gelegenen Berge Mont Greume
(1.830 m), Becca France (2.312 m) und Pointe de Metz (2.552 m).
Die fünfzehn Kilometer lange Westauffahrt ist als "Strada Verrogne
Sarriod" ausgeschildert und überwindet einen Höhenunterschied
von 815 Metern, die "Strada Verrogne Bellun" genannte
Ostauffahrt steigt auf ihren dreizehn Kilometern um 585 Meter
an. Die Bergstraße ist durchgängig asphaltiert und teilweise einspurig,
die maximalen Steigungswerte liegen bei zwölf Prozent.
Vom Colle
San Carlo kommend erreichen wir über Morgex und Chabodey bei
Runaz im Aostatal den Abzweig der Straße nach Avise,
...
... die hinter dem Kreisverkehr auf einer schmalen Brücke den "Fiume Dora Bàltea"
überquert...
... und durch den 415 Meter
langen Tunnel "Galleria Avise" die rechts der Straße gelegene
Ortschaft Avise in deren Westen umgeht.
Hinter dem Tunnel läuft
die Südwestauffahrt mit Blick auf den Gipfel der Becca Pouegnenta
(2.820 m) und mit neun Prozent Steigung auf die erste von insgesamt
zweiundzwanzig Kehren zu.
Bei dem auf 960 Metern Höhe gelegenen Weiler Plan verengt sich
die Fahrbahn.
Mit Hilfe von dreizehn Kehren windet sich die "Strada Regionale
26 Cerellax" am Südhang des 1.979 Meter hohen Mont Joux
empor...
... und bietet dabei
schöne Ausblicke auf die Gipfel jenseits des Aostatals.
Mit zunehmender Höhe wird
der Hang immer schroffer und so brüchig, ...
... dass die Bergstraße
mehrfach mit großen Stahlnetzen gegen Steinschlag und Felssturz
gesichert ist.
Hinter Kehre 14 hat man
auf 1.130 Metern Höhe einen phantastischen Blick auf den im
Grenzgebiet zwischen Frankreich und Italien aufragenden Mont Blanc,
der mit 4.807 Metern der höchste Berg in den Alpen ist. Der
im italienischen Sprachraum "Monte Bianco" genannte "Weiße
Berg" wurde am 8. August 1786 von Jaques Balmat und
Michel-Gabriel Paccard erstmals bestiegen.
Eine Kehre weiter kündigt
dann ein Schild den Aussichtspunkt "Vista Monte Bianco"
an, ...
... neben dem ein Parkbereich
für ein Dutzend Pkw angelegt wurde.
Dahinter wendet sich
die Südwestrampe nach Osten und steigt vorbei an Felsüberhängen...
... dem auf 1.265 Metern
Höhe gelegenen und weniger als einhundert Einwohner zählenden Dorf Cerellaz entgegen.
Bedingt durch die Hanglage
stehen die Häuser hier so eng zusammen, dass die Bergstraße einspurig
durch den auf 1.255 Meter Höhe
gelegenen Ort führt.
Hinter Cerellaz geht
es auf neuem Asphalt nur noch leicht ansteigend und mit Blick auf
den jenseits von Aosta aufragenden Monte Emilius (3.559 m)...
... zu dem knapp ein
Kilometer entfernten Weiler Charbonniere.
Dahinter steigt die SR26
noch bis auf 1.280 Meter Höhe an, verliert dann etwas an Höhe, überquert
den Gebirgsbach "Torrente Gaboe" und passiert das etwas unterhalb
der Straße gelegene Dorf Saint-Nicolas, ...
... hinter dem wir auf
die nach links abzweigende "SR41 dei Salassi" auffahren.
Der Name der Regionalstraße soll an das Volk der Salasser
erinnern, das im zweiten Jahrhundert vor Christus im Tal der Dora
Bàltea und im Oberen Aostatal
ansässig war. Da sich die Salasser der Kontrolle durch die römischen
Besatzer widersetzten, wurde ihr Volk durch die Truppen von Kaiser
Augustus vernichtet.
Hinter Saint-Nicolas
steigt die SR41 dei Salassi vorbei an der Weilern Chaillod und Ravoise mit bis
zu acht Prozent dem zweieinhalb Kilometer entfernten und auf 1.450 Metern
Höhe gelegenen Petit Sarriod entgegen. Nach links biegt hier die
Nebenstraße nach Grand Sarriod ab, die SR41 wendet sich in die entgegengesetzte
Richtung...
... und durchquert als
"Strada Verrogne Sarriod"
den
schmucken Ort, der zur Gemeinde Saint-Nicolas gehört.
Hinter Petit Sarriod hält
man für uns eine kleine Erfrischung bereit.
Wenige Minuten
später rollen wir dann durch den etwas oberhalb von 1.500 Metern
Höhe
gelegenen Weiler Meod Dessus.
Hinter Meod Dessus beginnt
dann der zwischen fünf und zehn Prozent steile Schlussanstieg.
Fünfzehn Kilometer hinter
Avise ist bei der kleinen Kirche des Weilers Verrogne der 1.592 Meter hohe, unspektakuläre Scheitel
der Bergstraße erreicht. Ganz unbekannt ist der aus etwa zehn Häusern bestehende
und zur Gemeinde Saint-Pierre gehörende Ort nicht, denn 2019 war er
im Programm der 14. Etappe des dreiwöchigen Etappen-Radrennens Giro
d'Italia und wurde als siebtschwierigste Auffahrt gelistet.
Und sechs Wochen vor unserer Überfahrt war der Giro auf seiner 15. Etappe das
zweite Mal hier oben.
Auf dem Scheitel ändert
sich der Name der SR41 in "Strada Verrogne Bellun". Mit Werten zwischen fünf und elf Prozent geht
es nun in östlicher Richtung entlang dem Südhang des 2.312 Meter
hohen Becca France talwärts. Vorbei an dem nur für Anlieger benutzbaren Abzweig
zu den Weilern Homené-Dessus und Combellin...
... erreicht die SR41
drei Kilometer hinter Verrogne auf einer Höhe von 1.380 Metern
den Ortseingang des links oberhalb
der Fahrbahn gelegenen Weilers Bellun in der Gemeinde Sarre...
... und läuft dann mit
tollen Ausblicken in das siebenhundert Meter tiefer gelegene Tal
der Dora Bàltea und auf Aosta...
... auf das Albergo
des Salasses zu, wo auf 1.200 Metern Höhe die
Nebenstraße in das unterhalb gelegene Sarre abzweigt.
Wieder leicht ansteigend
passiert die nun "Strada dei Salassi" genannte SR41 die
Weiler Ville sur Sarre und Remondet.
Auf dem Weg Richtung Arpuilles
zieht die Steigung noch einmal auf bis zu acht Prozent an...
... und vorbei an La Cort
und Mondache wird dann sieben Kilometer hinter Verrogne die aussichtsreich auf 1.230 Metern Höhe gelegene Frazione
Conclonaz erreicht.
Dahinter steigt die SR41
dei Salassi mit Blick auf die Gipfel
von Becca di Viou (2.859 m) und Mont Mary (2.814 m) bis auf 1.270 Meter Höhe weiter an, überquert
dann den Gebirgsbach "Torrente du Conclonaz" sowie hinter
der Grenze zwischen den Gemeinden Sarre und Aosta den "Torrente
Clou Neuf"...
... und windet sich dann
vorbei
an schroffen, teilweise durch Stahlnetze gesicherten Felswänden...
... auf den auf 1.290 Metern
Höhe gelegenen Weiler Lin Noir zu.
Dahinter senkt sich die
Ostrampe mit Blick auf Aosta...
... und einem Gefälle
von bis zu zwölf Prozent durch insgesamt sieben Kehren talwärts...
... und erreicht auf etwas
mehr als tausend Metern Höhe den Ortseingang von Arpuilles.
Auf ihren letzten Metern
passiert die SR41 del Salassi noch einmal kurz einspurig die Pfarrkirche
des etwa fünfhundert Einwohner zählenden Ortes...
... und mündet dann in
die von Aosta heraufkommende SR38, die über Excenex und Tercinod
der Fernstraße SS27 zustrebt, die über Étroubles zum Großen St.
Bernhard führt.
Weitere
Infos:
Avise
- Verrogne bei VeloViewer
Verrogne von
Aosta über Arpuilles bei Climbfinder
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