Lage: |
Alpen, Deutschland, Bayerische Voralpen, Bayern, Mangfallgebirge |
Talorte: |
Bayrischzell, Brannenburg und Oberaudorf |
Streckenlänge: |
16 km ab Brannenburg, 4 km ab Bayrischzell und |
|
17 km ab Oberaudorf |
Maximale Höhe: |
1.123 m |
Maximale Steigung: |
18 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Die unter dem Namen "Sudelfeldpass"
bekannte Bundesstraße 307 durch das vor allem als Wintersportgebiet
bekannte Sudelfeld hinauf zum Sudelfeldsattel
verbindet den Ort Bayrischzell
im Westen über die mautpflichtige Straße durch das Förchenbachtal
mit Brannenburg im Norden und über die nach Osten abzweigende
Tatzelwurmstraße auch mit Oberaudorf am Inn. Der Sudelfeldpass
nutzt dabei die natürliche Senke zwischen dem 1.838 Meter
hohen Wendelstein im Nordwesten und dem 1.852 Meter hohen
Massiv des Großen Traithen. Die sehr gut ausgebaute Bergstraße ist Teil der Deutschen Alpenstraße
und bietet mit neun Kehren und vielen Kurvenkombinationen eigentlich
Fahrspaß pur, wären da nicht die durchgängigen Geschwindigkeitsbeschränkungen
von 50 km/h bzw. 60 km/h, deren Einhaltung während unserer Überfahrt
auch überwacht wurde. Was durchaus Sinn macht, denn jedes Jahr
verunglücken hier Motorradfahrer tödlich.
Vom Spitzingsattel
kommend erreichen wir auf der Bundesstraße 307 den Ortseingang von Bayrischzell.
Der am Fuß des Wendelsteins gelegene Luftkurort wurde im 11. Jahrhundert
gegründet. Sehenswert sind hier vor allem die barocke Pfarrkirche
St. Margareth von 1734 und die nach den Plänen des Architekten
Gabriel von Seidl im Jahr 1913 erbaute neubarocke Rosenkranzkapelle.
Werke von Gabriel von Seidel haben wir zuvor schon in Bad
Tölz bewundert.
Die B307 umgeht als "Alpenstraße"
den Kern von Bayrischzell
im Süden, passiert die "Sport-Alm" und quert dahinter
die "Tiroler Straße", die von Bayrischzell aus über
die deutsch-österreichische Grenze zum Ursprungpass und
weiter nach Kufstein führt.
Zweihundert Meter weiter wendet
sich die Alpenstraße nach Norden,
um kurz darauf nach Nordosten zu drehen. Links der Straße kommt
der Gipfel des Wendelsteins in unser Blickfeld und zwischen den Laubbäumen erkennen wir
am weißen Band ihrer Leitplanken den Verlauf der vor uns liegenden Passstraße
zum Sudelfeld.
Die Bergstraße erreicht nun den
Nordosten von Bayrischzell, beginnt moderat anzusteigen, um
sich dann oberhalb der Ortschaft nach Norden zu drehen und mit bis
zu 15 Prozent Steigung auf die ersten beiden Kehren zuzulaufen,
...
... durch die der steile Südwestabfall
des 1.283 Meter hohen Mitterberg überwunden wird. Die teilweise
exponierte Talseite
der Passstraße ist dabei durch massive und miteinander verbundene
Steinpfosten, ...
... durch Leitplanken oder durchgängige
Steinmauern gesichert. Hinter den beiden Kehren reduziert sich
die Steigung, die in der Folge zwischen vier und zehn Prozent schwankt,
und die
Straße schlängelt sich nun in östlicher Richtung durch den Bergwald.
Vorbei am Abzweig zu dem etwas unterhalb gelegenen
"Berghotel Sudelfeld" ist nun schnell der unspektakuläre Scheitel
des Sudelfeldpasses erreicht, ...
... von dem aus wir das etwas tiefer
und kurz vor der Schindlberger
Alm am rechten Straßenrand stehende Passschild sehen.
In dem ehemaligen Bergcafé Kotz findet man heute den "Schnauferl
Wirt 1123er", der besonders an Wochenenden von
Motorradfahrern gerne zu einem Einkehrschwung genutzt wird, denn
von der Terrasse aus kann man bei Kaffee und Kuchen die Kurventechnik der vorbeifahrenden
Kollegen aufs Beste begutachten.
Hinter der Schindlberger Alm dreht
die nun leicht abfallende Sudelfeldstraße nach Osten und läuft
auf den 1.222 Meter hohen Großen Mühlberg zu. In der Folge
umrundet sie die Südostflanke des 1.412 Meter hohen Jackelbergs
und dreht dann...
... unterhalb des 1.354 Meter
hohen Dümpfel und des 1.316 Meter hohen Schreckenkopfs
in einer weitgezogenen Rechtskurve nach Südosten ab. Wir haben
hier Glück und können ohne Wartezeit die Ampelanlage der nur
einspurig befahrbaren Großbaustelle
passieren.
Dahinter quert die Sudelfeld-Passstraße
den Südwesthang des Großen Mühlbergs und erreicht durch drei weitere
Kehren...
... die "Tatzelwurmstraße",
an der die Bundesstraße 307 endet. Geradeaus führt eine kurvenreiche,
mautpflichtige
und deutlich schmalere Fahrstraße durch das Förchenbachtal bergab
nach Brannenburg, rechts abbiegend geht es auf der "Tatzelwurmstraße"
durch das Auerbachtal hinunter nach Oberaudorf.
Wir biegen rechts ab und folgen der
leicht abschüssigen Tatzelwurmstraße, ...
... die nach etwa 250 Metern
das gut besuchte Berghotel "Feuriger Tatzlwurm"
erreicht. Der Name des Hotels geht auf das alpenländische
Fabeltier "Tatzelwurm" zurück. Der kleine Drache mit
dem Kopf einer Raubkatze und einem schlangenähnlichen Körper
soll nicht nur an den nahe gelegenen Wasserfällen der Gumpei-Klamm
sein Unwesen getrieben und Senner, Viehhirten sowie Wanderer
gefressen haben, auch in Tirol, Südtirol, in der Schweiz und
in den französischen Alpen soll er schon gesichtet worden sein.
Hinter dem Hotel führt die Tatzelwurmstraße
als Kreisstraße durch den kleinen Weiler Tatzelwurm sowie die Dörfer
Seebach und Wall nach Oberaudorf im Inntal. Kurzentschlossen verschieben
wir die Weiterfahrt und drehen um, ...
... weil uns unerklärlicherweise die
Terrasse des Feurigen Tatzlwurm wie magisch anzieht. Was wir
im Nachhinein absolut nicht bereuen, obwohl wir dort den
Tatzelwurm nicht zu sehen bekamen. Vielleicht war hier ja einfach
zu viel Betrieb. Oder der Feurige war grad zum Baden in der
Klamm.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
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