Lage: |
Alpen, Österreich, Hohe Tauern, Osttirol, Villgratner Berge |
Talorte: |
Außervillgraten |
Streckenlänge: |
6,5 km ab Außervillgraten |
Maximale Höhe: |
1.978 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
46.776700,12.406600 |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2021 |
Die nur 6,5 Kilometer
lange Bergstraße zu dem auf knapp zweitausend Metern Höhe
gelegenen Almgasthaus Thurntaler Rast zweigt in der Ortschaft Außervillgraten
von der Villgratental Landesstraße L273 ab. Die namenlose, knapp
zweispurige, durchgängig asphaltierte Straße schlängelt sich
kurvenreich und mit Hilfe von zehn Kehren am Osthang des bei Bergwanderern
und Wintersportlern beliebten Villgrater Hausberges Thurntaler (2.407 m)
empor und überwindet dabei einen Höhenunterschied von knapp siebenhundert
Metern. Sie endet auf dem großen Parkplatz vor dem Almgasthaus
und der Talstation der Gondelbahn auf den Thurntaler-Gipfel.
Vom Lesachtal kommend erreichen
wir auf der Drautal Straße zwischen Panzendorf und dem Ortseingang
von Sillian den gut ausgeschilderten
Abzweig der L273.
Die als "Villgratental
Landesstraße" ausgeschilderte Straße verläuft entlang dem der
Drau zufließenden Villgratenbach...
... und erreicht nach etwas
mehr als vier Kilometern den Ortseingang von Außervillgraten im
Villgratental, einem Seitental des Osttiroler Pustertals.
Die auf 1.290 Metern Höhe an der Einmündung des
Winkeltalbaches in den Villgratenbach
gelegene Gemeinde Außervillgraten entstand im 13. Jahrhundert
und hat heute etwa 750 Einwohner, die überwiegend von der Vieh-
und Milchwirtschaft leben. Seit der Eröffnung des Skigebietes am
Thurntaler und dem Bau von Sesselbahnen sowie einem Schlepplift
trägt auch der Tourismus zum Lebensunterhalt der Bewohner bei.
Die Villgrater Landesstraße
durchquert den Ortsteil "Dorf" und erreicht kurz vor dem
Ortsausgang die auf der linken Straßenseite spitzwinkelig abzweigende
Bergstraße zur Thurntaler
Rast, ...
... die direkt am Abzweig bereits
mit etwa
acht Prozent ansteigt...
... und auf die Pfarrkirche
St. Gertraud zuläuft. Das der Heiligen Gertrud
von Nivelles geweihte Gotteshaus wurde im Jahr 1810 geweiht
und ersetzte eine Vorgängerkirche, die 1795 abgetragen worden war.
Die fünf Glocken der Pfarrkirche stammen aus dem Jahr 1950. Die
Neuanschaffung wurde erforderlich, weil im Jahr 1942 die Kirchenglocken
für Kriegszwecke abgeliefert werden mussten und eingeschmolzen wurden.
Hinter der Pfarrkirche läuft
die Bergstraße auf mehrere einzeln stehende Häuser zu, zwischen
denen die ersten beiden Kehren zu durchfahren sind.
Dahinter folgt eine mit zwölf
Prozent ansteigende, dreihundert Meter lange Gerade, die zur Kehre drei führt, ...
... hinter der sich die Steigung
auf mittlere einstellige Werte reduziert. Die Bergstraße hat nun
eine Höhe von 1.400 Metern erreicht und es ergeben sich erste
Ausblicke hinunter ins Villgratental und ins Winkeltal.
Nach etwas mehr als zwei Kilometern
erreicht die Straße hinter der siebten Kehre den Bergwald im Ostabhang
des Außervillgrater Hausberges Thurntaler. Schilder warnen hier
von Straßenschäden und Viehtrieb...
... und die vielen seitlich der
Fahrbahn gelagerten Baumstämme deuten auf mögliche Schwerlastverkehr
durch Holztransporter hin.
Im weiteren Verlauf steigt
die Bergstraße
durch drei weitere Kehren an und unterquert dabei zweimal den von Außervillgraten heraufkommenden
Sessellift.
Auf 1.870 Metern Höhe
passiert die Bergstraße den schroff abfallenden Nordosthang des Thurntaler. Und
während auf dem größten Teil der Auffahrt Randsicherungen fehlen,
wurden hier massive Leitplanken installiert.
Durch die zehnte und letzte
Kehre wendet sich die Bergstraße noch einmal nach Südwesten...
... und erreicht auf leicht
rissigem Asphalt durch den aussichtsreichen und steilen Schlussanstieg...
... den großen geschotterten
Parkplatz vor
dem Almgasthaus Thurntaler Rast, bei dem die Bergstraße endet. Wir
stellen den MX-5 ab...
... und spazieren zu einem
Boxenstopp hinüber zum Almgasthaus,
das gerade öffnet.
Das im Jahr 1974 eröffnete
Almgasthaus im Ski- und Wandergebiet
am Villgrater
Hausberg wurde 2013 erweitert und modernisiert. Es verfügt über urig eingerichtete Gastzimmer, fünf Ferienwohnungen,
eine große Sonnenterrasse, eine Ladestation für E-Bikes, jede Menge Liegen und einen Spielplatz.
Knapp unterhalb des Almgasthauses
findet man die Talstation der im Jahr 2010 erbauten 6er-Sesselbahn
Thurntaler I, die auf den 2.407 Metern hohen Gipfel führt.
Zu Fuß erreicht man von der Thurntaler Rast die Thurntaler Spitze
in 2 Stunden, das auf knapp 2.100 Metern Höhe gelegene Bergrestaurant
Gadein in 30 Minuten, die Drei Seen in 1¼ Stunden und den Thurntaler
See in 2½ Stunden.
Von hier oben hat man einen
schönen Ausblick auf das von der Drau durchflossenen Pustertal bis
hinüber ins Lesachtal sowie auf die Gipfel des Defregger Gebirges,
auf die Karnischen Alpen und die sich dahinter erhebenden Sextener Dolomiten.
Jedenfalls bei guten Sichtverhältnissen. Während der Auffahrt zur
Thurntaler Rast und unserem zweiten Frühstück
im Almgasthaus sind aber jede Menge Wolken aufgezogen, so dass uns
nur der Blick hinunter ins Villgratental und das bei Außervillgraten
einmündende Winkeltal bleibt. Etwas enttäuscht...
... kehren wir zum Parkplatz
zurück und lassen den Roadster durch die oberen Kehren...
... mit teilweise schönen
Ausblicken...
... talwärts rollen.
Auf 1.490 Metern Höhe
bleibt der Bergwald zurück...
... und mit Blick auf den
Südwesthang des 2.665 Meter hohen Gabesitten jenseits des Villgratentales...
... windet sich die Bergstraße...
... durch die unteren Kehren
hinunter...
... zum Ortseingang von Außervillgraten.
Hinter der Pfarrkirche erreichen
wir dann wieder die Villgratental Landesstraße L273. Von hier aus
bietet sich eine Weiterfahrt durch das Winkeltal in Richtung Volkzeiner
Hütte ebenso an wie ein Besuch der Staller
Almen oberhalb von Innervillgraten.
Weitere
Infos:
www.thurntaler-rast.at/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.