Lage: |
Portugal, Iberisches Scheidegebirge, Distrikt Guarda, Serra da Estrela |
Talorte: |
Covilhã (SO) und Seia (NW) |
Streckenlänge: |
20 km ab Covilhã und 28 km ab Seia |
Maximale Höhe: |
1.993 m |
Maximale Steigung: |
13 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2024 |
Der 1.993 Meter hohe "Torre"
in der Serra da Estrela ist hinter dem "Ponta do Pico"
auf den Azoren der zweithöchste Berg in Portugal und der höchste
auf dem portugiesischen Festland. Auf seinen im Parque Natural da
Serra da Estrela gelegenen Gipfel führen die gut ausgebauten Straßen
N338 (alt: ER338) ab Covilhã und N339 (ER339) ab Seia, die am
Speichersee "Albufeira da Lagoa
Comprida" unterhalb des Torre-Gipfels
zusammentreffen. Die 20 Kilometer lange Südostauffahrt steigt
1.580 Meter mit durchschnittlich 6,5 Prozent an, die Maximalsteigung
liegt bei 13 Prozent. Die 8 Kilometer längere Nordwestauffahrt
überwindet den Höhenunterschied von 1.700 Meter mit im Schnitt
5,5 Prozent und verliert dabei zweimal etwas an Höhe. Das Steigungsmaximum
liegt hier bei etwa zehn Prozent. Auf dem Torre findet man neben
einem von einem Kreisverkehr umgebenen Gipfelkreuz einen Turm mit
einer Wetterstation,
zwei alte Radarkuppeln, den Souvenirshop "Centro Comercial
Torre" und zwei Einkehrmöglichkeiten. An seinem Nordhang existiert
das einzige Wintersportgebiet Portugals.
Von Vila do Conde kommend erreichen
wir auf der Estrada Nacional EN231 den auf 540 Metern Meereshöhe gelegenen Talort
Seia in der Region Centro. Kurz hinter dem ersten
Kreisverkehr verlassen wir rechts abbiegend
die Nationalstraße, die in einem weiten Bogen das Zentrum von Seia
im Südwesten umgeht...
... und erreichen über die bis
zu acht Prozent ansteigenden
Nebenstraßen "Rua Dona Mariana
de Lencastre" und "Rua Leonardo Pessoa Homen"...
... im Nordosten der knapp
sechstausend Einwohner zählenden und für ihren Käse "Queijo
Serra da Estrela" bekannten Stadt auf einer Höhe von 640 Metern
die über Sabugueiro in Richtung Torre führende N339, auf die wir rechts
abbiegend auffahren.
Die durchgängig zweispurige
und gut ausgebaute Straße steigt in der Folge mit bis zu
zehn Prozent...
... zu dem zwei Kilometer entfernten und auf 800 Metern Höhe
gelegenen Dorf Aldeia da Serra in der Gemeinde Seia an, das mit
mittleren einstelligen Prozentwerten durchquert wird.
Durch zwei weite Kehren und vorbei am Aussichtspunkt "Miradouro
Aldeia da Serra" steigt die Bergstraße mit wechselnden Steigungswerten
zwischen zwei und zwölf Prozent und teilweise schönen Ausblicken
in das knapp zweihundert Meter tiefer gelegene Tal des Rio Alva...
... zu dem auf 990 Metern
Höhe gelegenen Souvenirshop "Cabana do Pastor" und dem daneben
stehenden Restaurant "Albergaria Senhora do Espinheiro" an.
In der Folge durchquert
die
"339" eine nur noch karg bewachsene Landschaft und läuft
in einem weiten Bogen in Richtung des 1.382 Meter hohen Berges
Santo Estevão...
... auf einen fünf
Kilometer hinter Aldeia da Serra auf 1.120 Metern Höhe
gelegenen ersten Hochpunkt zu, von dem aus man einen schönen Blick auf
Sabugueiro
hat, ...
... in das sich die Straße kurz
darauf absenkt und dabei knapp hundert
Höhenmeter verliert. Sabugueiro
gilt - nicht ganz unbestritten - als das höchstgelegenes
Dorf in Portugal. Der ursprünglich aus Hirtenhütten bestehende Ort wurde erstmal
im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts
war Sabugueiro fast verlassen, doch mit dem Bau der umliegenden
Wasserkraftwerke und dem einsetzenden Tourismus begann das Dorf
wieder zu wachsen. Heute dient es Wanderern und Wintersportlern
als ideale Basis.
Bei dem auf 1.030 Metern
Höhe gelegenen südlichen Ortsausgang überquert die N339 den
dem Mondego zufließenden Rio Alva...
... und steigt dahinter
durch Leitplanken gesichert wieder mit bis zu zehn Prozent an.
Begleitet von einigen schief gewachsenen Bäumen und immer mehr Ginsterbüschen windet sich die "339" zwischen
dem 1.399 Meter hohen "Coitada" im Westen und dem
1.657 Meter hohen "Fragão das Penhas Douradas" der 1.400-Meter-Marke
entgegen, überquert dabei mehrere Gebirgsbäche, ...
... passiert den etwas unterhalb der Straße auf 1.480 Metern
Höhe gelegenen Stausee "Albufeira do Covão do Curral"...
... und erreicht kurz darauf die
ausgeschilderte Höhe von 1.500 Metern.
Entlang einiger Felsabbrüche...
... läuft die Bergstraße
dann auf die mächtige Staumauer des Sees "Albufeira da Lagoa
Comprida" zu, ...
... vor der es links der Straße einen
Souvenirshop
mit einer Einkehrmöglichkeit gibt, ...
... von dem aus man
die Mauerkrone besteigen kann. Mit dem Bau der 1.200 Meter
langen, den Fluss "Ribeira da Lagoa" aufstauenden Granitstein-Staumauer
wurde im Jahr 1912 begonnen. Sie wurde mehrfach erhöht, ist heute
28 Meter hoch und an der Sole 130 Meter breit. Mit dem Wasser des
Lagoa werden
die Turbinen der Kraftwerke "Comprida" und "Sabugueiro I" angetrieben,
die zusammen knapp 14 MW Strom erzeugen können.
Von der Mauerkrone hat
man einen schönen Blick hinunter in die Ebene zwischen
Seia und Oliveira do Hospital.
Entlang der Staumauer
senkt sich die Straße auf 50 km/h begrenzt zunächst zum
Grundablass des Speichersees, ...
... hinter dem sie -
nun als N338 - mit Steigungswerten
bis zu zehn Prozent...
... ihrem in einer
Linkskurve auf 1.945 Metern gelegenen höchsten Punkt zustrebt, hinter
dem sie sich in das zwanzig Kilometer entfernte Covilhã
absenkt. Hier oben zweigt nach rechts die Stichstraße
zu dem noch knapp achthundert Meter entfernten Gipfel des Torre ab.
Vorbei an einem rechts
der Straße gelegenen kleinen
See und einigen Schneeresten...
... erreicht die Stichstraße
schließlich den großen Kreisverkehr auf dem Scheitel des Torre da Estrela,
...
... in dessen Mitte ein Monument
mit einem im Jahr 1940 eingeweihten Prozessionskreuz den höchsten Punkt des Berges markiert.
Erzählungen nach ließ
König Johann VI. von Portugal und Brasilien (1816-1826) auf dem 1.993
Meter hohen Torre einen sieben
Meter hohen Turm errichten, damit Portugal die Höhe von zweitausend
Metern erreicht. Er wurde 1949 durch einen höheren, zinnenbewehrten
Turm ersetzt, der heute als Wetterstation genutzt wird. Dahinter
ragen zwei Radarkuppeln eines im Jahr 1957 erbauten Luftwaffenstützpunktes
in den Himmel, die heute unter Denkmalschutz stehen.
Neben den Radarkuppeln
und dem Turm findet man einen Souvenirshop, in dem auch lokale Käsespezialitäten
angeboten werden, sowie das empfehlenswerte Restaurante
A Torre und das Recados da Montanha.
Der Rundumblick vom Torre
ist toll, leider war bei unserem Besuch die Sicht etwas eingetrübt.
Vorbei an der Bergstation
des "Telecadeira
da Torre", des größten der drei Skilifte des einzigen
Wintersportgebietes in Portugal, in dem es im Winter bis zu
-20 Grad kalt werden kann, ...
... starten wir den Rückweg hinunter nach Seia.
Die Talfahrt auf der
kurvenreichen und kaum befahrenen N338/N339 in Richtung
Seia...
... wird zu einer wahren
Genusstour.
Hinter der fast nicht
enden wollenden Staumauer des Albufeira da Lagoa
Comprida legen wir noch einen kurzen Boxenstopp ein, ...
... dann rollen wir durch
die Kehren...
... hinunter nach Sabugueiro,
....
... und nach einem kurzen
Anstieg tauchen dann die Dächer des Talortes Seia vor der Motorhaube
unseres Roadsters auf, ...
... von dem aus wir über
Porto...
... zurück nach Vila do Conde fahren.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/torre-serra-da-estrela-seia
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.