Lage: |
Alpen, Österreich, Niedere Tauern, Steiermark |
Talorte: |
Trieben und St. Peter ob Judenburg |
Streckenlänge: |
9 km ab Trieben und 35 km ab St. Peter ob Judenburg |
Maximale Höhe: |
1.274 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Der zwischen den Seckauer Tauern
und den Rottenmanner Tauern gelegene Gebirgspass Triebener Tauern
verbindet die auf dem Scheitel gelegene Gemeinde Hohentauern mit
der Stadt Trieben im Paltental und der Gemeinde St. Peter ob Judenburg
im Murtal. Die früher anspruchsvolle und bis zu 21 Prozent
steile Nordrampe der als B114 ausgeschilderten Triebener Straße
wurde im oberen Steilstück in den 1970er Jahren und im unteren Abschnitt
zwischen 2006 und 2008 neu trassiert und entschärft. Die Durchschnittssteigung
liegt heute bei gut 5 Prozent, der Maximalanstieg beträgt 12 Prozent.
Der in St. Johann am Tauern beginnende und mit einer durchschnittlichen
Steigung von nur 1,5 Prozent recht flach verlaufende Anstieg
der Südauffahrt weist ein kurzzeitiges Maximum von ebenfalls 12
Prozent aus.
Vom Schoberpass
kommend verlassen wir im Zentrum der Stadtgemeinde Trieben die zu einer Landesstraße
herabgestufte B113,
um ab hier der B114 zu folgen, die durch die Gemeinde Hohentauern auf
dem Scheitel des früher
auch "Rottenmanner Tauernpass" genannten Gebirgspasses
Triebener Tauern in das im Süden gelegene Murtal führt.
Vorbei
an der Polizeiinspektion, dem Rathaus und der Volksschule durchquert
die B114 die Stadt in südlicher Richtung...
... und beginnt, noch innerhalb
der Stadtgrenze ansteigend, das Paltental zu verlassen.
Siebenhundert Meter hinter
dem Abzweig von der B113 und unterhalb der bis zum Jahr 2008 genutzten
alten Trasse passiert die neue Triebener Straße durch eine
massive Seitenwand gesichert den
Ortsausgang...
... und erreicht über
den Triebenbach hinweg die westliche Talseite des Wolfsgrabens.
Der neu trassierte untere Teil der Nordrampe, der die viel steilere,
alte Passstraße am Osthang des Wolfsgrabens ersetzte, wurde
in den Nordostabhang des 1.302 Meter hohen Liftenecks gesprengt...
... und überwindet den
etwa 110 Meter betragenden Höhenunterschied im Hang mittels zweier breit angelegter Kehren.
Zwischen den beiden Kehren
eröffnet sich ein schöner Ausblick über Trieben und das Paltental
hinweg...
... auf die westlichen Gipfel der Ennstaler Alpen,
darunter Kreuzkogel
(2.011 m), Riffel (2.106 m) und Sparafeld (2.247 m).
Hinter der zweiten Kehre
ist der Felsabsturz des Liftenecks durch Betonverbauungen und eine
Vielzahl von Felsankern gesichert.
Nach dem Steilhang
schlängelt sich die Triebener Straße zunächst entlang der Westseite
des Wolfgrabens...
... und überquert fünfhundert
Meter hinter der oberen Kehre den
Triebenbach. Am Osthang des Wolfgrabens erreicht sie dann die alte Trasse der Passstraße...
... und passiert dreihundert
Meter hinter der Triebenbachbrücke mit einstelligen Steigungswerten das vor dem felsigen Nordabsturz des
Triebenstein (1.810 m) im Jahr 1909 errichtete und fast vollständig von Bäumen verdeckte Wasserkraftwerk
Sunkbach, das nach dem hier in den Triebenbach mündenden Sunkbach
benannt ist.
Dahinter folgt die Triebener
Straße weiter dem Bett des Tiefenbaches, der aus dem Hinteren Triebental
kommend in kleinen Kaskaden hinunter Richtung Trieben plätschert, um
dann in die Palten zu münden.
Sechs Kilometer hinter
Trieben überquert die B114 den Bach erneut und passiert dahinter
den rechts der Straße gelegenen Gasthof Brodjäger sowie den Abzweig
des Triebener Weges, der entlang des Triebenbaches über Vordertriebental
und Triebental bis nach Hintertriebental
führt und bei der Almhütte
Bergerhube endet. Die Passstraße dreht hier nach Südwesten...
... und steigt mit bis
zu zwölf Prozent nun dem Bett des Tauernbaches folgend....
... und im oberen Abschnitt auf
drei Fahrspuren ausgebaut...
... dem Ortseingang von
Hohentauern
entgegen. Der etwa dreihundert Einwohner zählende Ort liegt auf
1.270 Metern Höhe zwischen dem Schober und dem Kleinen Schober
(1.577 m und 1.510 m) im Nordwesten, dem Triebenstein
(1.810 m) im Norden und dem Kreuzkarschneid (1.825 m)
im Südosten.
Die B114 steigt innerhalb
der im 14. Jahrhundert gegründeten und heute kleinsten Gemeinde der Steiermark
mit sechs bis acht Prozent weiter an.
Sie passiert den im Jahr
1280 erstmals als "Ellenbogenwirt" erwähnten und ab dem
19. Jahrhundert unter dem Namen "Tauernwirt" bekannten
Gasthof, in dem schon viele hochgestellte und gekrönte Persönlichkeiten
einkehrten. Nach längerem Leerstand wurde der Tauernwirt im Sommer
2017 wieder eröffnet. Neben dem Gasthaus steht die im 15. Jahrhundert
erbaute und dem Heiligen Bartholomäus geweihte Pfarrkirche
von Hohentauern.
Hundert Meter weiter
erreicht die Triebener Straße den 1.274 Meter hohen Scheitel des
Triebener Tauern alias Rottenmanner Tauernpasses, auf dem rechts der Straße ein großer Parkplatz
angelegt wurde. Hier verlassen wir die B114, um über die rechts
abzweigende, mautpflichtige Scheibelseen-Alpenstraße zu der auf
1.725 Metern Höhe gelegenen Edelrautehütte zu fahren.
Am Nachmittag kehren
wir nach Hohentauern zurück und schauen uns das auf der Scheitelhöhe
des Triebener Tauern errichtete, mit Holzschindeln gedeckte Soldatendenkmal an, das mit zwei großen
Namenstafeln "denen die für die Heimat starben" gedenkt.
Danach starten wir die
Rückfahrt hinunter ins Paltental. Vorbei am Alpenhotel
Lanz...
... und den Weilern
Stückl, Untermüllersäge und dem Gasthof Brodjäger am Abzweig
des Fahrweges ins Triebental...
... geht es auf der B114
durch den Wolfsgraben schnell hinunter...
... zu der aussichtsreichen
oberen Kehre, ...
... hinter der man den
weiteren Straßenverlauf durch die untere Kehre sehr gut überblicken
kann.
Dahinter sieht man oberhalb
der Fahrbahn die beiden höheren, in den Fels gesprengten Ebenen der Passstraße,
...
... die danach wieder
auf die Brücke
über den Triebenbach...
... und das Ortseingangsschild
der Stadt Trieben zuläuft.
Im Zentrum von Trieben
gibt es mehrere lohnenswerte Alternativen zur Weiterfahrt: Über
die Kaiseraustraße erreicht man den Nagelschmied
Sattel oberhalb von Admont, über Liezen gelangt man zum Pyhrnpass,
der nach Spital am Pyhrn führt und über den Schoberpass
kommt man nach Leoben im Murtal.
Weitere
Infos:
https://www.alpenpaesse.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.